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Crisis

Titel: Crisis
Autoren: Robin Cook
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dir.«
    »Im Rückblick glaube ich nicht einmal mehr, dass er mir besonders nahe war. Es ist eine Tragödie, und ich persönlich glaube, dass sein Vater einen Teil der Schuld daran trägt.«
    »Halte mich bitte auf dem Laufenden!«, sagte Jack. »Wir fahren morgen in die Flitterwochen, aber ich nehme mein Handy mit.«
    »Ich habe heute Nachmittag eine andere beunruhigende Sache erfahren. Vor einer Woche hat Craig eine zweite Hypothek über mehrere Millionen Dollar auf unser Haus aufgenommen.«
    »Konnte er das einfach so, ohne deine Unterschrift?«
    »Ja. Als wir das Haus gekauft haben, hat er darauf bestanden, dass es nur auf seinen Namen eingetragen wurde. Er hat mir irgendetwas von Steuern und Versicherungen erzählt, aber damals habe ich mich darum gar nicht gekümmert.«
    »Hat er das Geld bar abgehoben?«, fragte Jack.
    »Nein, sie haben mir gesagt, dass es auf ein ausländisches Nummernkonto überwiesen wurde.«
    »Wenn du Geld brauchst, sag mir Bescheid. Ich habe mehr als je zuvor, weil ich während der letzten zehn Jahre kaum einen Cent von meinem Gehalt ausgegeben habe.«
    »Danke, Jack. Ich werde daran denken. Aber wir werden schon zurechtkommen, auch wenn ich vielleicht mein Einkommen mit ein paar Privatpatienten aufbessern muss.«
    Nach ein paar liebevollen Worten beendete Jack das Gespräch. Er kehrte nicht sofort zur Party zurück. Stattdessen dachte er darüber nach, wie ungerecht und launenhaft das Leben doch war. Während er sich auf seine Flitterwochen mit Laurie und eine vielversprechende Zukunft freute, standen Alexis und den Kindern Unsicherheit und seelisches Leid bevor. Das reichte Jacks Meinung nach aus, um jemanden zum Epikureer oder aber streng religiös werden zu lassen, entweder in das eine Extrem zu fallen oder in das andere.
    Jack stand auf. Er entschied sich für das Erste und wollte versuchen, Laurie so schnell wie möglich nach Hause zu bringen.
     

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Epilog
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    Havanna, Kuba Montag, 12. Juni 2006 14.15 Uhr

    Jack hatte mit Laurie in ihren Flitterwochen an einen ganz besonderen Ort fahren wollen, fernab der Touristenpfade. Erst hatte er an Afrika gedacht, dann aber entschieden, dass das zu weit weg sei. Eine andere Idee war Indien gewesen, aber das lag noch weiter entfernt. Dann hatte ihm jemand Kuba vorgeschlagen. Anfangs hatte Jack die Idee verworfen, weil er nicht glaubte, dass sie realisierbar war, doch als er ein wenig im Internet recherchierte, hatte er schnell erkannt, dass er sich geirrt hatte. Es reisten tatsächlich einige Leute, wenn auch nicht allzu viele, nach Kuba; entweder über Kanada, Mexiko oder die Bahamas. Jack hatte sich für die Bahamas entschieden.
    Der Flug von New York nach Nassau am Tag nach ihrer Hochzeit war nicht gerade spektakulär gewesen, der von Nassau nach Havanna mit Cubana Airlines dagegen war schon lebhafter und unterhaltsamer und hatte ihnen einen Vorgeschmack auf die kubanische Mentalität beschert. Jack hatte eine Suite im Hotel Nacional de Cuba reserviert, weil er gehofft hatte, dass es alten kubanischen Charme ausstrahlen würde. Und sie waren nicht enttäuscht worden.
    Das Hotel lag am Malecón im Viertel Vedado im Zentrum der Stadt. Obwohl einige der Einrichtungen veraltet waren, war die ursprüngliche Art-déco-Pracht noch zu erkennen. Und das Beste von allem: Der Service war eine wahre Freude. Anders als Jack vielleicht vermutet hätte, waren die Kubaner fröhliche Menschen.
    Glücklicherweise hatte Laurie noch nicht darauf bestanden, mehr Sightseeing in ihr Programm aufzunehmen als entspannende Spaziergänge durch den alten Kern von Havanna, der zum größten Teil restauriert worden war. Einige ihrer ziellosen Schlendereien hatten sie über den restaurierten Teil hinaus in Viertel geführt, wo die Gebäude in bedauernswert verfallenem Zustand waren, und trotzdem haftete ihnen immer noch etwas vom ursprünglichen Glanz an.
    Zum größten Teil waren Jack und Laurie damit zufrieden gewesen, zu schlafen, zu essen und in der Sonne zu liegen. Jack hatte genügend Muße gehabt, Laurie in allen Einzelheiten zu erzählen, was in Boston vorgefallen war, und alles ausführlich mit ihr zu besprechen. Laune brachte Verständnis für alle Beteiligten auf, auch für Craig. Sie hatte es eine amerikanische Medizinertragödie genannt, und er hatte ihr zugestimmt.
    »Was hältst du davon, wenn wir einen Ausflug ins Landesinnere unternehmen«, drang Lauries Stimme unvermittelt in Jacks Träumerei.
    Jack schirmte seine Augen vor der Sonne ab und
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