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Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben

Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben

Titel: Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Beinhart
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inspirieren lassen. Dennoch hat ihre Ansicht, wie alles, was sie sagt, eine gewisse Gültigkeit.
    Ein Buch zu schreiben ist harte Arbeit. Sich zu bemühen, es besser zu machen und sich nicht mit mittelmäßigen Lösungen zufrieden zu geben, kostet umso mehr Energie. »Inspiration«, ein emotionales Engagement für die Arbeit – ob es als Liebe, Zorn, Kummer, Geldnot usw. auftritt –, kann Sie tatsächlich mit dieser zusätzlichen geistigen Energie versorgen.
    Obwohl ich der festen Meinung bin, dass ich nach den Regeln in diesem Buch über jedes Thema schreiben könnte, muss ich zugeben, dass ich mir immer eines aussuche, das mich irgendwie »inspiriert«. Aber wie findet man nun Material, das einen inspiriert? Zum Beispiel, indem man sich einfach umsieht und aufschreibt, was einen interessiert. Oder Sie rennen solange, bis genügend Sauerstoff Ihr Hirn durchblutet und Sie anfangen zu denken. Vielleicht geht Ihnen gerade das Geld aus. Oder Sie wechseln den Ort und Ihr Geist öffnet sich für die Möglichkeiten in Ihrer neuen Umgebung. Und wenn Sie dann tatsächlich beginnen, ein Buch zu schreiben, hören Sie in sich hinein: Zorn und Liebe, Demütigung und Trauer, Befriedigung und Sehnsucht. Spüren Sie diese Gefühle, kultivieren Sie sie, baden Sie darin und übertragen Sie sie auf die Figuren auf Ihren Seiten.
    Bearbeiten
    Vorab ein wichtiger Hinweis: Zu Ende schreiben ist das Wichtigste.
    Ein Buch wirklich zu beenden, ist wichtiger als Perfektion, als Ausfeilen und Umschreiben. Und ganz sicher wichtiger als der vielgepriesene erste Satz, der erste Absatz, die erste Seite. Schreiben Sie Ihr Buch fertig! Bearbeiten Sie es später. Es gibt Autoren, die unendlich viel Zeit darauf verwendet haben, ihre erste Seite zu perfektionieren. Manches Schriftstellerleben ist so dahingegangen.
    Viele Autoren überarbeiten täglich. Sie starten morgens mit dem, was sie am Tag zuvor geschrieben haben. Was unter anderem hilft, den Überblick zu behalten: Sie wissen dann, was Sie wirklich geschrieben haben, statt was Sie glauben geschrieben zu haben.
    Wenn Sie die erste Fassung Ihres Buches beendet haben, werden Sie vermutlich erst einmal eine Pause einlegen wollen. Okay, holen Sie sich eine Tasse Kaffee. Kehren Sie in zwanzig Minuten, einer Woche oder einem Monat zurück – wann immer Sie so weit sind. Dann lesen Sie das Buch laut. Jedes Wort. Vereinfachen Sie, worüber Ihre Zunge stolpert. Streichen Sie, wenn Sie sich langweilen. Hören Sie auf, wenn Sie müde werden.
    Unweigerlich werden Sie irgendwann auf technische Fehler stoßen: Namen, die sich mitten im Roman ändern, unmögliche Zeitabläufe, Figuren, die plötzlich größer oder kleiner werden. Sie werden Szenen entdecken, die mehr Klarheit benötigen, Hinweise, die besser verborgen werden könnten, Charaktere, die mehr Erklärung brauchen, deren Handeln nicht ausreichend motiviert ist. Outline und Personenliste sollten beim Überarbeiten stets in Griffweite sein. Wenn Sie weder das eine noch das andere ausgearbeitet haben, sollten Sie das jetzt vielleicht nachholen.
    Beim Schreiben Ihrer Erstfassung haben Sie wahrscheinlich hier und da eine laue oder oberflächliche Szene eingebaut, weil Sie unbedingt den Plot voranbringen oder einen Konflikt einbauen mussten. Das war in Ordnung, denn zu dem Zeitpunkt ging es ausschließlich darum, vorwärts zu kommen und die Story zu Ende zu bringen. Jetzt jedoch sind Sie weiter. Nun ist es an der Zeit, diese Szene zu verbessern.
    In Kein Trip für Casella brauchte ich eine Szene, in der der Held mit der Polizei sprechen will. Eine konfliktbeladene Szene ist besser als eine freundschaftliche. Also ließ ich den Cop sagen: »Hör zu, Schnüffler, wir mögen hier in der Stadt keine schleimigen Schlüssellochgucker. Sieh zu, dass du Land gewinnst.« Bah. Blödsinnig. Langweilig. Billig. Aber um voran zu kommen, schrieb ich es dennoch nieder. Als ich es später las, fand ich es noch genauso blödsinnig und langweilig und billig. Es war die schlimmste Szene im ganzen Buch. Deshalb gab ich dem schwierigen Cop einen Grund, schwierig zu sein. Er hatte es mit einem vermissten Kind zu tun und verfolgte einen Irren, der abstruse Hinweise gab, wo das Kind zu finden war. Nun war die Reaktion des Polizisten motiviert und klang nicht mehr billig oder blödsinnig. Manchen Dingen muss man sich eben von der Seite nähern.
    Wenn es nicht gut klingt, ist es auch nicht gut. Ändern Sie es.
    Nach dem Überarbeiten geben Sie das Buch so vielen Leute wie

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