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CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition)
Autoren: Edward Lee
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Schadenersatzklagen oder so einen Mist gebrauchen.« Phil sah das ein, nachdem er mittlerweile weder eine Waffe noch irgendeine amtliche Befugnis besaß – doch das hieß nicht, dass er vorher nicht noch ein bisschen Spaß haben konnte.
    »Stehen bleiben! Polizei!«, brüllte Phil. »Keine Bewegung oder ich schieße!«
    »Womit denn? Mit Büroklammern und Gummiband?«, erwiderte der ›Einbrecher‹ und wandte sich seelenruhig von dem Getränkeautomaten ab. Dann lächelte er. »Wie geht’s denn so, Phil? Ist ’ne Weile her, dass ich Crick Citys besten Sprössling zu Gesicht bekommen habe. Schätze, du hast kein großes Interesse daran, dich mal bei uns zu melden, was?«
    Phil konnte es nicht glauben. Der Mann vor ihm war untersetzt und fett. Sein Glatzkopf schimmerte im surrenden, fluoreszierenden Licht der Automaten und sein Schnurrbart saß wie eine dicke Raupe auf seiner Oberlippe. Dieses Gesicht, zusammen mit der ordentlich gebügelten und gestärkten Uniform der Landpolizei, war alles, was Phil brauchte, um sein Gegenüber zu identifizieren.
    »Lawrence Mullins«, sagte Phil. »Polizeichef von Crick City. Würden Sie mir freundlicherweise erklären, was zur Hölle Sie hier machen?«
    »Wonach sieht’s denn aus? Ich hol mir ’nen Kaffee«, antwortete Mullins seelenruhig und hielt einen dampfenden Pappbecher in die Höhe.
    Phil schloss die Augen und holte tief Luft. Beruhige dich , dachte er. Nicht in die Luft gehen. Dann, wie meistens eigentlich in solchen Situationen, flippte er aus.
    »Sie sind in meine Fabrik eingebrochen, nur um sich einen gottverdammten Kaffee zu holen?!«
    Mullins kicherte wohlwollend. »Immer noch das alte Temperament, wie ich sehe. Schön, schön. Und, damit du’s weißt, ihr habt hier ein paar ganz schön billige Schlösser an den Türen. Scheiße, ich hatte die Tür fast schneller offen als mit Schlüssel. Ach, und wie wär’s, wenn du dieses 44er-Magnum-Pfefferspray mal wegpackst? Oder gibt’s hier etwa gefährliche Hunde?«
    Phil seufzte. »Bitte, Chief. Verarschen Sie mich nicht. Ich hatte einen Scheißtag – genau genommen sogar ein echtes Scheiß jahr .«
    »Hab davon gehört. Drüben in der Heimat haben wir alle von der Schießerei gehört, als du noch bei der Metro warst. Aber darüber können wir später reden. War ein kluger Schachzug, dass du freiwillig abgetreten bist, anstatt dich mit denen anzulegen. Leg dich mit der Dienstaufsicht in ’ner Großstadt an und die reißen dir den Arsch auf. Dann wärst du wirklich am Ende gewesen. Scheiße, ein Ex-Cop mit Vorstrafe … Du hättest nicht mal mehr ’nen Job als Tellerwäscher in Chuck’s Diner gekriegt.«
    Phil wäre alles lieber gewesen, als erneut an diese Sache erinnert zu werden. Was er ebenso wenig gebrauchen konnte, war ein Haufen schlauer Sprüche. »Schauen Sie, Chief, schön Sie zu sehen und so, aber wollen Sie mir verraten, warum Sie hier sind, oder wollen Sie mir nur auf den Sack gehen, während Sie Ihren Kaffee schlürfen?«
    Mullins nahm noch einen kleinen Schluck und schenkte ihm durch den Dampf hindurch ein dünnes Lächeln. »Ach, das ist es, was du wissen willst? Warum ich hier bin?«
    »Ja, Chief, genau das.«
    »Nun, wir sind Freunde, oder? Seit langer Zeit? Scheiße, ich hab dich praktisch mit eigenen Händen aufgezogen. Und als ich von der Sache bei der Metro hörte und dass du diesen beschissenen Security-Job angenommen hast … Nun, ich war ein wenig besorgt, das ist alles. Ich meine, ist ja nicht so, als hättest du mal in deiner alten Heimat vorbeischauen wollen, weißt du, mal ein paar Leuten Hallo gesagt, mit denen du aufgewachsen bist. Aber ich schätze, du warst zu beschäftigt in den letzten zehn Jahren mit deinem hochtrabenden Job bei der Metro Police. Lieutenant bei der Drogenfahndung, so war’s doch, oder?«
    War , dachte Phil langsam. Ganz genau. Nicht mehr. »Chief, wollen Sie mir ein schlechtes Gewissen machen? Okay, ich habe nichts von mir hören lassen. Tut mir leid. Aber Sie haben mir immer noch nicht gesagt, warum Sie in meine Fabrik eingebrochen sind.«
    Mullins lachte. »Nun, ich wollte schauen, ob du immer noch auf Draht bist, jetzt, wo du nicht länger als Cop arbeitest.« Der fette Mann grinste in Richtung der offenen Tür. »Ziemlich geschmeidige Arbeit mit dem Schloss, was?«
    »Chief!«
    Mullins hatte einen Heidenspaß an der Sache. »Okay, Phil, ich will ehrlich sein. Der Grund, warum ich in diese beschissene Garnfabrik gekommen bin, ist, nun … dass ich mit dir
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