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Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Titel: Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika
Autoren: Merilyn Clay
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konnte, solange er die Maske trug.

    »Ich tue Ihnen nichts, Miss Darby«, sagte er, doch seine Worte trugen nicht dazu bei, ihre Furcht zu zerstreuen.
    »Woher wissen Sie, wer ich bin?« rief sie aus. Misstrauisch trat sie noch einen Schritt zurück.
    Penwyck wollte die Maske schon abnehmen, doch etwas hielt ihn davon ab. Als er Miss Darby vorhin im Ballsaal verlassen hatte, hatte er das Gefühl gehabt, zwischen ihnen sei eine Menge unausgesprochen geblieben. Ehe seine Mutter ihm von der bevorstehenden Hochzeit erzählte, hatte er gedacht – geglaubt, dass er ihr nicht gleichgültig war.
    Aber dann hatte er die Neuigkeit erfahren und war zutiefst verstört gewesen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass er so heftige Eifersucht verspüren würde, als Miss Darby die Verlobung nicht nur bestätigte, sondern auch behauptete, sie freue sich darauf und ihr Zukünftiger sei ebenso brillant wie gut aussehend.
    Die Neuigkeit hatte Penwyck so aus dem Gleis geworfen, dass er nicht in der Stimmung war, mit einer anderen Dame zu plaudern oder zu tanzen, und als er Miss Darby die Treppe hinuntereilen sah, war er ihr spontan gefolgt.
    Doch weil er selten spontan handelte, hatte er nun keine Ahnung, wie er weiter vorgehen sollte.
    »Ich will Ihnen nichts tun«, wiederholte er. »Könnten wir uns nicht hinsetzen und ein wenig plaudern?«
    »Wir sind einander nicht vorgestellt worden«, wandte sie ein.
    Penwyck beschloss, ihr seine Identität noch ein Weilchen zu verheimlichen. Vielleicht gewann er dadurch genug Zeit, um seine Gedanken zu sammeln. »Ein gemeinsamer Bekannter nannte mir Ihren Namen«, sagte er und senkte diesmal die Stimme, um unerkannt zu bleiben. »Bitte betrachten Sie mich als Freund, Miss Darby.«
    Da sie ihre Maske nicht trug, war leicht zu erkennen, was in ihr vorging. Er sah, wie sie erst den Brokatrock betrachtete, den er um ihre Schultern gelegt hatte, und dann seine gelben Kniehosen.
    »Sind Sie Mr. Kelly?« fragte sie. »Oder vielleicht Mr.
    Randalls Freund Sir Regmald?«
    »Nein, weder noch.« Irgendwie genoss er das Spielchen.
    Wenn er seine Karten richtig ausspielte, könnte er vielleicht noch ein bisschen mehr über sie erfahren. »Wollen wir uns ein Weilchen hinsetzen?« fragte er und deutete auf die Steinbank, die zwischen ihnen stand.
    Miss Darby hob das Kinn. »Ich glaube nicht, Sir. Wir kennen uns doch gar nicht.«
    »Ganz die wohlerzogene junge Dame«, erklärte Penwyck etwas amüsiert.
    Sie verzog angewidert die Lippen. »Nicht jeder hält mich für wohlerzogen.«
    »Was können Sie damit nur meinen? Wer könnte an Ihnen etwas auszusetzen haben? Also ich finde Sie einfach… bezaubernd.« Penwyck merkte, dass die Anonymität eine merkwürdig enthemmende Wirkung auf ihn hatte. Plötzlich kam ihm das, was er ihr sagen wollte, flüssig über die Lippen. »Sie sind die schönste Frau, der ich je begegnet bin.« Seine Stimme klang selbst in seinen Ohren ein wenig heiser.
    Seine Offenheit schien sie durcheinander zu bringen.
    »Sie kennen mich doch gar nicht, Sir«, sagte sie mit nervös flatternden Wimpern.
    »Genug, um zu wissen, dass ich…« Penwyck hielt sich gerade noch zurück, ehe er den Satz mit einer Liebeserklärung beendete.
    »Ich muss wirklich wieder hineingehen, Sir«, sagte Tessa fest.
    Nein! rief Penwyck im Stillen. »Sie haben nichts zu befürchten, das versichere ich Ihnen. Bitte.« Wieder zeigte er auf die Bank. »Ich verspreche, dass ich niemandem davon erzähle. Es bleibt unser Geheimnis.«
    Obwohl sie ihn immer noch misstrauisch beäugte, setzte sie sich hin. Penwyck ließ sich in schicklichem Abstand neben ihr nieder. Da die schockierende Kunde von ihrer bevorstehenden Vermählung ihn immer noch sehr beschäftigte, sagte er: »Ich habe gehört, dass Sie bald heiraten, Miss Darby?«
    Sie fuhr auf. »Wer hat Ihnen das erzählt? Mr. Ashburn?
    Lord Penwyck?«
    Penwyck schwieg.
    »Keiner von beiden kennt die ganze Wahrheit«, fügte sie leise hinzu.
    Penwyck beugte sich vor. »Die ganze Wahrheit?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann mir nicht erklären, wieso ich so offen zu Ihnen bin, Sir.«
    Er wandte sich ihr zu. »Lassen Sie uns einen Pakt schlie
    ßen, Miss Darby. Da es unwahrscheinlich ist, dass wir uns je wieder sehen, geloben wir uns gegenseitig, dass wir offen und ehrlich miteinander sprechen. Sie dürfen mir alles erzählen, was Sie wollen, und umgekehrt.«
    Er war erfreut, als ihre Miene ihm verriet, dass diese Vorstellung sie faszinierte.
    »Also gut, Sir.« Sie wandte
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