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Constantine

Constantine

Titel: Constantine
Autoren: Roxanne St. Claire
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versuchte zu schlucken und zu atmen, doch er fasste sie nur noch fester. Jeder Versuch sich zu wehren war hoffnungslos. Er rührte sich nicht vom Fleck.
    »Was wollen Sie?«
    »Die Frage ist, was
du
hier willst.«
    Noch einmal versuchte sie, sich loszureißen, doch es hatte keinen Sinn. Obwohl ihr Blut voller Adrenalin war, bemühte sie sich, möglichst ruhig zu bleiben.
    Drei, vier endlos scheinende Sekunden verstrichen, in denen ihr Herz wie verrückt gegen ihre Rippen hämmerte.
    »Braves Mädchen«, sagte er leise und in so unheilvollem Ton, dass ihr fast die Luft wegblieb. »Das hier ist nicht der richtige Ort für einen Ringkampf.«
    Das stimmte. Es sei denn, man hatte Handschuhe und lange Ärmel an, so wie sie. Nur ihr Gesicht war ungeschützt. Sollte sie es wagen?
    Was war schlimmer, eine leichte Verätzung … oder Vergewaltigung und Mord?
    Keine Frage.
    »Okay, wir werden Folgendes tun«, sagte er, den Mund an ihr Ohr gepresst. »Wir werden ganz ruhig und leise diese Kammer verlassen, bevor du dir noch irgendetwas unter den Nagel reißt, das dir nicht gehört. Dann wirst du für deine Missetaten bezahlen. Mach dich auf eine harte Strafe gefasst.«
    Hätte er nur ihren einen Arm losgelassen, hätte sie rasch einen Becher Säure aus einem Behälter schöpfen und ihm ins Gesicht schütten können. Und wie verrückt um Hilfe rufen.
    »Gehen wir«, sagte er barsch und hob sie vom Boden ab.
    Da er ihren Arm eingeklemmt hatte, blieb ihr nur ein freier Finger. Sie konnte ihn um seinen kleinen Finger legen und ihn nach hinten biegen.
    Sein Fingerknöchel knackte, und er lockerte seine Umklammerung etwas, sodass sie ihren Arm freibekam. Sofort griff sie nach einem der kleinen Messbecher, die in einer Reihe auf der Laborbank standen.
    Er riss sie zurück, doch es gelang ihr dennoch, einen Teil des Becherinhalts rücklings über ihre Schulter zu kippen. Im selben Moment zog er sie beide nach rechts, um auszuweichen, und der Ruck genügte, um weitere Säure über den Rand spritzen zu lassen.
    Mit einem Schrei kippte sie den Becher, doch er warf sie zu Boden und schirmte sie mit seinem Körper vor der herabregnenden Säure ab.
    »Schluss jetzt damit!«, fauchte er und wand sich auf ihr.
    »Runter von mir!« Sie versuchte ihn wegzudrücken. Ob einer von ihnen von dem Säureschwall getroffen worden war? »Runter von mir, du Schwein!«
    Sie versuchte, sich unter ihm herauszuwinden, doch er zerrte an ihrer Jacke. »Zieh das aus!«, befahl er. »Sofort! Ausziehen!« Er begann am Reißverschluss zu zerren.
    »Nein!« Sie trommelte mit ihren Fäusten gegen seine Brust, doch plötzlich spürte sie einen Lufthauch am Arm; in ihrem Jackenärmel war ein Loch, das immer größer wurde. Es fehlte nicht viel, und die Säure würde ihre Haut erreichen.
    »Du wirst dich verätzen! Zieh das jetzt aus!« Er schob ihr die Jacke über die Schultern und riss an den Ärmeln, während er Lizzie gleichzeitig zu sich hochzog, um ihr dann das Tanktop über den Kopf zu streifen; nun stand sie mit nacktem Oberkörper da.
    »Deine Hose! Schnell, bevor du dich verätzt!« Als er den Taillenbund packte, entdeckte sie zwei klaffende Löcher auf ihren Oberschenkeln, die sich rasch ausbreiteten.
    »Runter damit!«, befahl er, zog die Hose über ihre Hüften und riss dabei den Slip mit. Mit einer schwungvollen Bewegung warf er beides weg. »Wasser! Du musst deine Haut abwaschen!«
    Er drängte sie zum Waschbecken, drehte den Hahn auf und ließ das eiskalte Wasser über ihren Arm laufen. Dann zog er sich sein dunkles T-Shirt über den Kopf und streifte sich die Jeans ab; beides flog auf den Haufen mit ihren Sachen.
    »Das reicht noch nicht«, sagte er, schob sie näher an das Waschbecken und legte die gewölbten Hände aneinander. »Gib mir dein Bein.«
    Wer war dieser Kerl?
    Sie hob ihr Knie, und er fing an, mit einer Hand Wasser auf ihren Oberschenkel zu schöpfen, während er mit der anderen seine Schulter bespritzte.
    »Warum um alles in der Welt hast du das getan?«, fragte er. »Du hättest mich blenden können.«
    »Genau das hatte ich vor. Sie haben mich überfallen.«
    Mit leisem Schnauben sah er ihr ins Gesicht. »Ich habe dich beim Stehlen erwischt. So sieht es aus.« Er hob sein eigenes Bein zum Hahn und begann es zu bespritzen.
    »Ich habe nicht –« Sie hielt sich am Rand des Waschbeckens fest, die Sinne von Adrenalin vernebelt wie von einem großen Schluck Whiskey; bebend und schlotternd sah sie diesen riesigen, dunklen, nackten Fremden an,
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