Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige
Autoren: Roland Green
Vom Netzwerk:
zuviel Angst hatte, um einen Finger für dich gegen diesen adligen Stutzer zu rühren. Es war das erste Mal, daß ich im Roten Falken in eine Schlägerei verwickelt wurde. Wenn es noch mal vorkommt, wird Moti mehr zahlen als beim letzten Mal.«
    »Was hat er dir denn bezahlt, falls du es für richtig hältst, es mir zu sagen?«
    Keine Frau hört gern, wie ein Mann sich in den Betten anderer Frauen amüsiert hat. Conan hatte beinahe seine Männlichkeit verloren, als er diese Lektion lernte. »Er hat eine ganze Menge bezahlt; aber laß uns darüber reden, wenn wir einige Straßen weiter weg von unseren toten Freunden sind. Der Mann, den du entfliehen ließest, holt vielleicht Hilfe.«
    »Das hoffe ich nicht.«
    »Hoffe ruhig weiter! Aber je eher sich Mishraks Tür hinter uns schließt, desto besser.«
    Die Frau nickte. Dann runzelte sie leicht die Stirn, als sie die Scharten in ihrem Dolch betrachtete, ehe sie ihn zurück in die Scheide steckte. Conan untersuchte die Toten. Bestürzt stellte er fest, daß er den Mann kannte, dessen Bein er abgeschlagen hatte. Es war ein Soldat in Hauptmann Itzhaks Kompanie. Er hatte den Mann ein- oder zweimal im Roten Falken gesehen. Er hatte gespielt und schwer verloren. Hatte er jetzt sein Schwert verdingt, um die Spielschulden zu bezahlen? Oder lag sein Geheimnis tiefer?
    Nun, die Frau führte ihn jetzt zu dem Mann, der die Antwort mit Sicherheit kannte, sie ihm aber kaum mitteilen würde. Sie bog bereits mit gezücktem Schwert um die nächste Ecke. Conan folgte ihr. Plötzlich fiel ihm auf, daß er schon zweimal Seite an Seite mit dieser Frau gekämpft hatte und immer noch nicht ihren Namen kannte.
     

D REI
     
     
    »Wer begehrt Einlaß in dieses Haus?« fragte eine sanfte Stimme, die aus der Luft über dem großen Eisentor in der weiß gekalkten Mauer zu kommen schien.
    »Hauptmann Conan und die Frau, welche ihn holen sollte«, antwortete die Frau.
    Sie warteten, bis der Besitzer der Stimme sie genau gemustert hatte. Endlich hörte Conan Schläge auf Metall, wie in einer Schmiede, dann rieb sich Metall gegen Metall, und das Tor öffnete sich.
    »Es ist euch gestattet einzutreten«, sagte die Stimme.
    Der Toreingang durch die Mauer ähnelte einem Tunnel. Die Mauern von Mishraks Haus waren so dick wie zwei Männer und jeden Fingerbreit aus festem Gestein erbaut. Conan zählte auf dem Weg vier Schießscharten und zwei Pechnasen in den Wänden und an der Decke. Am anderen Ende stand noch ein Tor. Es war aus vendhyschem Teakholz gefertigt und mit kunstvoll geschnitzten Drachen und Tigern im khitaischen Stil verziert.
    Nach dem zweiten Tor betraten sie einen Wachraum. Zwei Soldaten waren Schwarze, einer stammte aus Vanaheim und der andere eindeutig aus Shem. Nur der Shemite war so groß wie Conan. Er trug genug Dolche an sich, um das Blut von sechs Männern zu vergießen, ehe sein eigenes floß.
    Die vier Wachsoldaten tauschten Blicke aus und machten übertriebene Gesten. Daraus schloß Conan, daß sie stumm waren. Schließlich deutete der eine Schwarze auf eine Tür, die ganz mit Silber beschlagen war. Sie glänzte wie ein Spiegel. Lautlos öffnete sie sich wie von Zauberhand.
    Alle Cimmerier verabscheuten Zauberei aus tiefstem Herzen. Conan war keine Ausnahme. Außerdem hatte die Erfahrung ihn gelehrt, daß die Männer, welche Zauberei ausübten, ihre Ehre und ihr Urteilsvermögen schneller als Gold verloren. Die meisten dieser Art, die er kennengelernt hatte, wollten am Ende nur die Herrschaft über willenlose Geschöpfe. Wer sich ihnen widersetzte, wurde getötet. Da Conan weder Lust hatte zu gehorchen noch sich töten zu lassen, konnte er nur ein Feind dieser Zauberer sein.
    Sein Verstand sagte ihm: Wenn Mishrak über magische Kräfte verfügte, brauchte er kaum Wachtposten. Der Herr aller Spione verließ sich jedoch auf andere Dinge, zum Beispiel auf ein Haus, das er wie eine Festung erbaut hatte.
    Wie sehr dies Haus einer Festung glich, stellte Conan auf dem Weg ins Innere fest. Der Weg schlängelte sich um unzählige Biegungen, führte hinauf und hinab, als sei er noch immer im Viertel der Sattelmacher. Nach jeder Biegung traf er auf neue Prachtstücke: aquilonische Gobelins, Statuen tanzender Götter aus Vendhya, aus Ebenholz kunstvoll geschnitzte Schlangen. Conans ausgeprägter Sinn für Gefahr ließ ihn auch die Gucklöcher in den Gobelins, die scharfen Dolche in den Händen der tanzenden Götter und die lebendigen Schlangen inmitten der geschnitzten erkennen.
    Von Zeit zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher