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Conan-Saga 21 - Conan der Barbar

Conan-Saga 21 - Conan der Barbar

Titel: Conan-Saga 21 - Conan der Barbar
Autoren: Lin Carter
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den Hals. Kalt wie Eis ruhte der Stein an seiner Brust.
    »Danke, Alter«, brummte der Cimmerier. »Vielleicht ist er mir einmal von Nutzen. Doch nun wollen wir weitermachen.«
    Sie kleideten Valeria in ein feines Seidengewand, das sie sich in Shadizar gekauft hatte, um es zu besonderen Anlässen zu tragen. Ihre Arme überkreuzten sie auf ihrer Brust, nachdem sie ihr Schwert auf ihren Leib gelegt hatten. Auf ihre Stirn rieben sie den Saft frischer, süßduftender Kräuter, und kämmten ihr langes Seidenhaar.
    »Sie ist wunderschön«, murmelte der Schamane mit zitternder Stimme. »Wie eine Braut.«
    »Ich wollte, sie wäre es!« sagte Conan heiser und verließ hastig die Hütte, um Subotai zu helfen, an der Küste der Vilayetsee Treibholz zusammenzutragen.
    Die Sonne stand als feurige Scheibe tief im Westen, als sie das letzte Holzstück auf den Scheiterhaufen legten. Auf dem höchsten Hügel erhob er sich, zwischen den Grabstätten der Helden vergangener Zeiten. Die Steinplatten, die diese schützten, bildeten eine Ehrenwache ringsum. Dorthin trug Conan Valeria und legte sie sanft zur Ruhe. Jung wie ein schlafendes Kind sah sie im rosigen Licht des Sonnenuntergangs aus.
    Subotai half dem Greis, der eine brennende Kerze in den zitternden Händen hielt, den Hügel hoch. Mit Augen, die den Schmerz nicht ganz zu verbergen vermochten, blickte Conan auf seine tote Liebste und sang leise das Lied der Grubenkämpfer.
     
    Meine Klinge singt
    durchs Fleisch und Bein
    meiner Gegner.
    Ein steter Begleiter
    ist der Tod.
     
    Nachdem er für immer Abschied von Valeria genommen hatte, griff er nach der brennenden Fackel und hielt sie an das trockene Holz. Das Feuer züngelte um die bleiche Schönheit auf. Ein flüchtiger Windstoß von der See spielte kurz wie zärtliche Finger mit ihrem Haar. Gleich darauf war die Luft wieder unbewegt, und der Rauch stieg gerade in den sich verdunkelnden Himmel auf, als wolle er nach dem Abendstern greifen.
    Conan stand wie aus Stein gehauen. Subotai schluchzte unterdrückt und Tränen rannen über seine Wangen. Der Zauberer blickte aus seinem Gebet gerissen auf und starrte ihn an.
    »Weshalb weinst du so, Hyrkanier? Bedeutete sie dir so viel?« fragte er.
    Subotai wischte sich die Tränen fort und räusperte sich. »Sie war mir eine gute Kameradin, doch ihm war sie alles«, antwortete er. »Aber er ist ein Cimmerier, der nicht weinen darf. So tue ich es für ihn.«
    Der Schamane nickte und grübelte darüber nach, wie verschieden die Menschen fremder Länder doch waren.
    Das Feuer brannte zur Glut herab, die zu Asche zerfiel. Und dann kam ein Wind auf und blies die Asche in alle Himmelsrichtungen. Die ganze Zeit hatte Conan reglos wie eine Statue gestanden. Erst als das letzte bißchen Asche verstreut war, drehte er sich zu Subotai und dem Schamanen um.
    »Wir müssen uns bereitmachen«, sagte er.
    »Bereit wofür?« fragte der Hyrkanier.
    »Darauf, daß sie kommen.«
     

Der Kampf
    Der Kampf

D ER K AMPF
     
     
    Den Rest der Nacht fanden sie wenig Schlaf in der Hütte des Schamanen. Der Greis hatte sich in seinen schäbigen Umhang gehüllt und beobachtete den jungen Riesen, dessen Leben so teuer erkauft worden war. Conan zeichnete mit Holzkohle einen Schlachtplan auf den sauber geglätteten Boden. Subotai bewachte Yasimina, die an einen Bettpfosten gebunden im Bett des Greises lag.
    Als das Grau des neuen Morgens das stille Wasser der Vilayetsee tönte, herrschte in der kleinen Hütte eine Geschäftigkeit wie in einem Bienenstock. Decken wurden zusammengerollt, der Fleischtopf zum Aufwärmen an seine Haken über einem neuentzündeten Feuer gehängt. Subotai machte sich daran, in der Umgebung Ausschau nach allem möglichen zu halten, das von Nutzen für sie während des bevorstehenden Kampfes sein mochte. Der Greis kramte in seinen in einer Ecke aufgehäuften Habseligkeiten nach Überresten von Waffen und Rüstungen herum, und sonstigem, das sie verwenden konnten.
    Yasimina saß auf der Bettkante. Ihre wutfunkelnden Augen ruhten auf dem Cimmerier, ihre Lippen hatte sie höhnisch verzogen.
    »Genieße diesen Tag, Barbar«, sagte sie heftig. »Er wird dein letzter sein.«
    Conan drehte sich zu ihr um und hob die buschigen Brauen.
    »Mein Schlangenkönig weiß, wo du bist«, fuhr sie fort. »Er hat euer Feuer gesehen und wird so sicher kommen, wie die Sonne im Osten aufgegangen ist. Und er wird dich töten!«
    »Bist du eine Seherin?« knurrte Conan. »Ich glaube es nicht – nur ein törichtes
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