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Conan-Saga 21 - Conan der Barbar

Conan-Saga 21 - Conan der Barbar

Titel: Conan-Saga 21 - Conan der Barbar
Autoren: Lin Carter
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zertrampelten schmutzigen Schnee.
    Conan schüttelte seine Erstarrung ab, griff nach einem Dolch, der der Hand eines Sterbenden entglitten war und warf sich ebenfalls ins Getümmel, entschlossen seinem Vater zur Seite zu stehen. Das Gewühl der Kämpfenden war zu dicht, als daß der Junge sich hätte hindurchhauen können, aber immerhin gelang es ihm die Knieflechse eines Vanir zu durchtrennen, der daraufhin genau in das ausholende Schwert des Schmiedes fiel. Der Kopf flog durch die Luft wie ein Ball und landete im Schneematsch vor Conans Füßen. Erschrocken, mit weit aufgerissenen Augen sprang der Junge zurück, als der blutige Schädel den Mund zu einem stummen Schrei öffnete.
    Nun rannten weitere Cimmerier herbei, um an der Seite Nials, des Schmiedes, zu kämpfen. Aber die Plünderer waren beritten, gut bewaffnet und mit Leder, Bronze und Eisen gerüstet, während die Dorfbewohner halb nackt aus den Hütten gestürzt waren und nach dem nächstbesten Gegenstand gegriffen hatten, der ihnen als Waffe dienen mochte. Nur wenige hatten Schwerter und Äxte, die meisten nur Hacken und Harken. Ein paar trugen Schilde aus Fell, auf Holzrahmen gespannt, die jedoch wenig Schutz gegen das schwere Eisen der Vanir boten.
    Da Conan nicht zu seinem Vater durchkam, suchte er seine Mutter, konnte sie aber in dem Getümmel nicht finden. Er wich den trampelnden Hufen aus, duckte sich, sprang zur Seite, wenn die Pferde an ihm vorbeidonnerten. Wohin er blickte, bot sich ihm ein grauenvolles Gemetzel. Ein blutender abgetrennter Arm, dessen Finger noch einen Speerschaft umklammerten, lag im Schnee. Eine Frau mit ihrem Säugling auf dem Arm, hastete vorbei. Sie stolperte und fiel in den Matsch. Einen Herzschlag später zerschmetterten Pferdehufe ihren Schädel, und das wimmernde Baby versank in einem Haufen blutbesudelten Schnees.
    Der Schrei eines Greises erstarb, als die Bronzespitze eines Pfeiles sich in seine Zunge bohrte. Ein anderer alter Mann lag im eisigen Schlamm und eine Hand fummelte an seinem Gesicht. Nur dumpf wurde Conan bewußt, daß dem Mann ein Auge heraushing, und der Alte, vor Schmerz halb wahnsinnig, verzweifelt versuchte, es in seine Höhle zurückzuschieben.
    Über all den Kampflärm hinweg hörte Conan die donnernde Stimme seines Vaters: »Pferde! Tötet die Pferde!« Und gleichzeitig hieb er auf ein anstürmendes Roß ein, das wie ein Hengst beim Beschneiden schrie, als ein Speer in seinen Rücken drang.
    Endlich entdeckte Conan die schlanke geschmeidige Gestalt seiner Mutter, die barfuß im Schnee stand. Sie bot ein beeindruckendes Bild, als sie dem Feind gegenüberstand. Ihr Gesicht war vor Grimm gerötet, ihr Haar wallte über die Schultern, und ihre Hände umklammerten den Griff eines Breitschwerts. Vor ihr lagen die blutigen Überreste mehrerer Vanir und ihrer reißenden Hunde. Als der Junge auf sie zurannte, blickte sie auf sein dickes zerzaustes schwarzes Haar, das er von seinem Vater hatte, und schwang die Waffe mit neuer Entschlossenheit.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte der Junge plötzlich eine gigantische Gestalt wie eine Statue dunkel und reglos auf einem Rapphengst sitzen. Pferd und Reiter hoben sich düster von der Kuppe eines Hügels am Rand des Dorfes ab und schienen beide auf das Gemetzel herabzublicken. Der Junge konnte die Züge des Giganten nicht erkennen, wohl aber das Wappen auf seinem Brustpanzer und dem eisernen Schild.
    Ein fremdartiges Wappen war es: zwei schwarze Schlangen, Kopf an Kopf, mit den Schwänzen so ineinander verschlungen, daß sie eins sein mochten, und zwischen ihnen und von ihnen gehalten eine schwarze Sonnenscheibe. Wie eine finstere Vorahnung griff die Angst nach Conans Herzen.
     
    Unweit hatten die überlebenden Männer und Jungen einen lebenden Schild um ihren Schmied gebildet, der selbst über die größten der Cimmerier hinausragte. Mit seinem Beispiel und ermunternden Worten trieb er sie an. Metall klirrte gegen Metall und übertönte die Schreie der Sterbenden. Die Vanir wichen zurück, denn ihre Pferde scheuten und bäumten sich vor den behelfsmäßigen Waffen der Verteidiger auf.
    Als die Vorsicht die Plünderer von dem Ring der Cimmerier abhielt, hob die gigantische Gestalt auf dem Hügel befehlend eine Hand. Die ersten Sonnenstrahlen spiegelten sich in seinem Helm, der seine Züge verbarg, und verliehen ihm eine Aura schrecklicher Macht.
    »Er ruft seine Schützen herbei«, flüsterte Conans Mutter. »Außer Reichweite unserer Waffen werden sie unsere Männer
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