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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer
Autoren: Robert E. Howard
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jaulte kläglich ein Hund, und leise Schritte waren vor der versperrten und verriegelten Tür zu hören. Doch keiner blickte von dem Sarkophag auf, über den der Mann im pelzverbrämten Gewand den funkelnden Edelstein bewegte, während er eine Beschwörung murmelte, die schon zu Atlantis' Zeiten alt gewesen war. Das Glühen des Juwels blendete die Augen, so daß die Zuschauer nicht sicher sein konnten, was sie sahen. Jedenfalls aber brach der Sarkophagdeckel mit berstendem Krachen nach außen auf, als drücke etwas mit ungeheurer Kraft von innen dagegen. Die vier Männer, die sich jetzt aufgeregt darüber beugten, sahen den, der in ihm eingesperrt gewesen war: eine verschrumpelte, dürre Gestalt mit bräunlicher Pergamenthaut, die da und dort aus den vermodernden Mumienverbänden schaute.
    »Dieses – Ding wollen wir zum Leben zurückbringen?« sagte der kleine dunkle Mann, der rechts stand, mit spöttischem, bellendem Lachen. »Es wird ja bei der kleinsten Berührung zerfallen. Narren sind wir ...«
    »Pssst!« zischte der große Mann, der den Edelstein in der Hand hielt. Schweiß perlte auf seiner breiten Stirn, und seine Augen waren geweitet. Er beugte sich nach vorn, und ohne die verschrumpelte Mumie zu berühren, legte er das glühende Juwel auf ihre Brust. Dann wich er zurück und beobachtete sie, während seine Lippen sich in einer lautlosen Beschwörung bewegten.
    Es war, als brenne eine Kugel aus lebendem Feuer auf der toten, eingefallenen Brust. Die Zuschauer atmeten fast rasselnd durch die aufgeregt zusammengepreßten Zähne, denn was sie sahen, war unglaublich. Vor ihren Augen fand eine schreckliche Verwandlung statt. Die verschrumpelte Gestalt im Sarkophag dehnte sich aus, wurde größer und breiter. Die Verbände zerfielen zu braunen, morschen Fetzen. Die dürren Gliedmaßen schwollen an, streckten sich. Die pergamentige Haut wurde straff und heller.
    »Bei Mitra!« hauchte der hochgewachsene blonde Mann zu Linken. »Er war also kein Stygier. Soviel, zumindest, stimmt.«
    Wieder mahnte ein zitternder Finger zum Schweigen. Der Hund winselte nun, als plagten ihn schlimme Träume, und dann verklang auch dieser Laut. In der Stille hörte der Blonde deutlich das Ächzen der schweren Tür, als versuche jemand mit aller Kraft sie aufzustoßen. Er drehte sich, mit der Hand am Schwert, halb danach um, aber der Mann im hermelinbesetzten Gewand zischte warnend: »Bleibt! Brecht die Kette nicht. Geht nicht zur Tür, wenn Euch Euer Leben lieb ist!«
    Der Blonde zuckte die Schultern und wandte sich wieder um. Blinzelnd wich er mit dem Oberkörper zurück. Er glaubte, seinen Augen nicht trauen zu können. In dem Sarkophag lag ein Lebender! Ein kräftiger, nackter Mann, mit weißer Haut und dunklem Haar und Bart. Reglos, mit weit offenen Augen lag er da, und sein Gesichtsausdruck glich dem eines verwunderten Kindes.
    Der Mann im pelzverbrämten Gewand schwankte wie im Überschwang der Gefühle.
    »Ischtar!« keuchte er. »Es ist Xaltotun! – und er lebt! Valerius! Tarascus! Amalric! Seht ihr? Ihr habt gezweifelt – aber es ist mir gelungen! Wir waren dem offenen Tor zur Hölle heute nacht sehr nah, und die Kreaturen der Finsternis sammelten sich dicht um uns – ja, sie folgten ihm bis an die Tür –, doch jedenfalls gelang es uns, den großen Magier ins Leben zurückzubringen!«
    »Und gaben dadurch zweifellos unsere Seelen den ewigen Höllenqualen preis«, brummte der kleine dunkle Tarascus.
    Valerius, der Blonde, lachte barsch.
    »Können die Höllenqualen schlimmer als das Leben sein? Von Geburt an sind wir bereits verdammt! Außerdem, wer würde nicht freudig seine armselige Seele gegen einen Thron eintauschen?«
    »Es ist kein Wissen in seinem Blick, Orastes«, sagte der Große.
    »Er war sehr lange tot«, gab Orastes zu bedenken. »Er ist gerade erst erwacht. Sein Gedächtnis ist leer nach dem langen Schlaf – nein, er war tot, das ist mehr, als hätte er nur geschlafen. Wir holten seinen Geist über die Abgründe und die Leere der ewigen Nacht und des Nichts zurück. Ich werde zu ihm sprechen.«
    Er beugte sich über das Fußende des Sarkophags und richtete die dunklen Augen auf den darin Liegenden. Langsam sagte er: »Erwacht, Xaltotun!«
    Die Lippen des Liegenden bewegten sich mechanisch. »Xaltotun!« echote er zögernd.
    » Ihr seid Xaltotun!« sagte Orastes eindringlich. »Ihr seid Xaltotun aus Python in Acheron.«
    Die dunklen Augen leuchteten kurz schwach auf.
    »Ich war Xaltotun«, wisperte der
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