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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber
Autoren: Robert E. Howard
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linken Arm war ein braun verkrusteter Verband gewickelt. Das Gesicht unter der zerzausten schwarzen Mähne war angespannt und ausgezehrt, und seine Augen brannten wie die eines verwundeten Wolfes. Er hinkte ein wenig, als er den schmalen Pfad quer über die Lichtung hastete.
    Etwa auf halbem Weg hielt er abrupt an und wirbelte katzengleich herum, als er den langgezogenen Schrei aus dem Wald hinter sich vernahm. Er hörte sich fast wie das Heulen eines Wolfes an, aber er wußte, daß es kein Wolf war, denn er als Cimmerier kannte die Stimmen der Wildnis, wie ein Mensch der Zivilisation die Stimmen seiner Freunde kennt.
    Grimm funkelte in seinen blutunterlaufenen Augen, als er sich wieder umdrehte und den Pfad weiterlief, der am Ende der Lichtung am Rand eines dichten, sich lückenlos unter den Bäumen dahinziehenden Gestrüpps entlangführte. Ein massiver, tief in die grasüberwucherte Erde eingebetteter Stamm lag parallel zum Rand des Gestrüpps zwischen ihm und dem Pfad. Als der Cimmerier ihn sah, hielt er an und schaute über die Lichtung zurück. Einem ungeübten Auge verrieten keine Spuren, daß er diesen Weg gekommen war. Für seinen mit der Wildnis vertrauten Blick jedoch war seine Fährte deutlich erkennbar. Und er wußte, daß auch seine Verfolger sie mühelos lesen konnten. Er knurrte lautlos wie ein gejagtes Tier, das bereit ist, sich zum Kampf auf Leben und Tod zu stellen.
    Schnell und mit vorgetäuschter Sorglosigkeit schritt er den Pfad hinunter und zerdrückte, ebenfalls mit voller Absicht, hier und da das Gras. Doch als er das hintere Ende des Stammes erreicht hatte, sprang er darauf, drehte sich um und rannte leichtfüßig zurück. Die Rinde war längst von Wind und Wetter abgenagt, und auf dem kahlen Holz hinterließ er keine Spuren. Nicht einmal die schärfsten Augen hätten zu erkennen vermocht, daß er umgekehrt war. Als er die dichteste Stelle des Buschwerks erreicht hatte, verschwand er darin wie ein Schatten und fast ohne daß sich auch nur ein Blättchen regte.
    Die Zeit zog sich schleppend dahin. Die grauen Eichhörnchen beschäftigten sich wieder sorglos auf den Bäumen – und drückten sich plötzlich stumm auf die Äste. Wieder kam jemand auf die Lichtung. So lautlos wie der Cimmerier, tauchten drei Männer am Ostrand der Lichtung auf. Dunkelhäutig waren sie, von gedrungener Statur mit muskelschwellender Brust und kräftigen Armen. Sie trugen perlenverzierte lederne Lendentücher und Adlerfedern im schwarzen Haar. Ihre Körper waren in verwirrendem Muster bemalt, und sie trugen einfache Waffen aus gehämmertem Kupfer.
    Sie hatten vorsichtig auf die Lichtung hinausgespäht, ehe sie nun, dicht hintereinander zum Sprung gekauert wie Leoparden, hinaustraten und sich über den Pfad beugten. Sie folgten der Spur des Cimmeriers – und das war selbst für diese menschlichen Bluthunde nicht einfach. Langsam schlichen sie über die Lichtung. Da hielt der vorderste wie erstarrt an, brummte etwas und deutete mit seinem breitklingigen Speer auf einen zerdrückten Grashalm, wo der Pfad wieder in den Wald mündete. Sofort blieben auch die anderen stehen, und ihre schwarzen Perlenaugen suchten die dichte Mauer des Waldes ab. Aber ihr Opfer war gut verborgen. Schließlich schritten sie weiter, schneller jetzt. Sie folgten den schwachen Spuren, die scheinbar verrieten, daß ihre Beute aus Erschöpfung oder Verzweiflung unvorsichtig geworden war.
    Kaum hatten sie die Stelle passiert, wo der alte Pfad dem Dickicht am nächsten kam, als der Cimmerier hinter sie sprang und fest die Waffen umklammerte, die er aus seinem Lendentuch gezogen hatte: in der Linken einen Dolch mit langer Kupferklinge und eine Streitaxt mit Kupferblatt in der Rechten. Der Angriff kam so schnell und unerwartet, daß der hinterste Pikte keine Chance hatte, sich zu retten, als der Cimmerier ihm den Dolch zwischen die Schulterblätter stieß. Die Klinge steckte in seinem Herzen, ehe er überhaupt ahnte, daß er sich in Gefahr befand.
    Die beiden anderen wirbelten mit der Geschwindigkeit einer zuschnappenden Falle herum, doch noch während der Cimmerier den Dolch aus dem Rücken seines ersten Opfers zog, schwang er die schwere Streitaxt in seiner Rechten. Der zweite Pikte war dabei sich umzudrehen, als die Axt herabsauste und seinen Schädel spaltete.
    Der übriggebliebene Pikte, ein Häuptling, nach der scharlachroten Spitze seiner Adlerfeder zu schließen, griff mit ungeheurer Wildheit an. Er stach nach der Brust des Cimmeriers, als
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