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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber
Autoren: Robert E. Howard
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Toten. Von den neunzehnhundert Mann, die Conan in den Kampf begleitet hatten, lebten noch knapp fünfhundert, und die Zahl der gefallenen Bogenschützen und Lanzer war noch größer. Aber die gewaltigen, glänzenden Heerscharen von Strabonus und Amalrus waren völlig aufgerieben, und jene, die flohen, waren weit weniger als die Toten.
     
    Während der Kampf noch am Fluß weiterging, spielte sich der letzte Akt des grimmigen Dramas auf dem Weideland dahinter ab. Unter denen, die die Brücke noch hatten überqueren können, ehe die Kähne davontrieben, war auch Tsotha gewesen, der wie der Wind auf einem hageren, merkwürdig aussehenden Reittier dahinraste, dessen Schritt kein gewöhnliches Pferd hätte mithalten können. Skrupellos Freund und Feind niederreitend, gelangte er ans andere Ufer, doch ein Blick über die Schulter zeigte ihm eine grimmige Gestalt auf einem mächtigen Rapphengst in wilder Verfolgung. Die Vertäuung war bereits gelöst, und die Kähne trieben auseinander und davon, trotzdem sprang Conan von Boot zu Boot wie von einer Eisscholle zur nächsten. Tsotha stieß eine heftige Verwünschung aus, aber der Rapphengst erreichte mit einem unbeschreiblichen Sprung das Südufer. Da floh der Hexer ins leere Weideland, doch hinter ihm her kam der König. Er ritt wie ein Besessener. Stumm schwang er das gewaltige Schwert, das Blutstropfen auf seiner Fährte zurückließ.
    Weiter hetzten sie, Jäger und Gejagter. Keinen Fuß holte der Rapphengst ein, so sehr er sich auch anstrengte. Die Sonne ging unter, das Licht wurde düsterer, und trügerische Schatten durchzogen das Land, durch das sie brausten, und die Kampfgeräusche waren längst hinter ihnen zurückgeblieben. Da tauchte am Himmel ein Punkt auf, der zu einem Adler anwuchs und immer größer wurde. Und dann tauchte er herab, geradewegs auf Tsothas Reittier zu, das sich schreiend aufbäumte und seinen Reiter abwarf.
    Der alte Tsotha erhob sich und stellte sich seinem Verfolger. Seine Augen erinnerten an die einer gereizten Schlange, und sein Gesicht war eine unmenschliche Maske grauenvollen Grimmes. In jeder Hand hielt er etwas Schimmerndes – etwas Todbringendes, daran zweifelte Conan nicht.
    Trotzdem schwang sich der König von seinem Rappen und ging mit klirrender Rüstung, das Schwert erhoben, auf seinen Gegner zu.
    »So treffen wir uns wieder, Hexer!« sagte er und grinste wild.
    »Bleib mir vom Leib!« heulte Tsotha wie ein Schakal. »Ich reiß dir das Fleisch von den Knochen. Du kannst mich nicht besiegen! Wenn du versuchst, mich zu zerstückeln, werden meine einzelnen Teile sich wieder vereinen und dich in die Hölle jagen! Ich sehe, daß Pelias die Hand im Spiel hat, aber ich trotze auch ihm! Ich bin Tsotha, Sohn von ...«
    Conan stürzte sich mit blitzendem Schwert und funkelnden Augen auf ihn. Tsothas Rechte holte aus und schoß vor. Schnell duckte der König sich. Etwas streifte seinen behelmten Kopf und explodierte hinter ihm, daß selbst der Sand versengte und in teuflischem Feuer aufflammte. Doch ehe Tsotha auch die Kugel in seiner Linken werfen konnte, schnitt Conans Schwert durch seinen Hals. Der Kopf des Zauberers flog von seinen Schultern, und die Gestalt in dem dünnen Seidengewand taumelte und brach wie betrunken zusammen. Obwohl der Kopf getrennt auf dem Boden lag, funkelten die schwarzen Augen in ungemindertem Haß, und die Lippen verzerrten sich wild, während die Hände am abseits liegenden Rumpf auf gräßliche Weise um sich tasteten, als suchten sie nach dem Kopf. Da stieß mit dem gewaltigen Brausen mächtiger Schwingen etwas vom Himmel herab – der Adler, der Tsothas Reittier angegriffen hatte. Mit den großen Krallen packte er den bluttriefenden Schädel und brauste damit davon. Conan stand kurz wie erstarrt, denn aus der Kehle des Adlers erschallte dröhnendes Gelächter, das genau wie Pelias' klang.
    Da geschah etwas Grauenhaftes: Der kopflose Körper erhob sich und rannte auf steifen Beinen torkelnd davon, die Hände blind nach dem Punkt ausgestreckt, der sich allmählich am düsteren Himmel verlor. Mit weitaufgerissenen Augen blickte Conan ihm wie versteinert nach, bis die flinke, wenn auch taumelnde Gestalt in der Dunkelheit der weiten Wiese verschwunden war.
    »Crom!« Seine breiten Schultern zuckten. »Zur Hölle mit diesen teuflischen Fehden zwischen den Zauberern. Zwar war Pelias anständig zu mir, und ich habe ihm viel zu verdanken, aber ich werde trotzdem nicht traurig sein, wenn ich ihn nie mehr wiedersehe. Da
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