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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas
Autoren: Peter F. Hamilton
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Umweltaktivisten widerwillig einräumen, dass die Umweltschäden sogar zurückgingen. Menschen, die früher illegal von den Wegen abgewichen und auf eigene Faust durch den Dschungel gewandert waren, wobei sie Zweige abgebrochen und Schösslinge zertrampelt hatten, nahmen nun die Seilbahn. Sie war preiswert und bequem und gestattete ihnen, dem Dschungel mit weniger körperlichem Aufwand ein ganzes Stück näher zu kommen. Der Dschungel zu beiden Seiten der Northern und Southern Crossquays wurde nach einem Jahrhundert des Missbrauchs und des illegalen Eindringens endlich wieder dichter.
    Die Fenster der Seilbahnkabinen waren unverglast. Die leuchtenden Blätter waren kaum mehr als einen Meter von Alic entfernt. Er hatte alle Mühe, nicht zu gaffen wegen des atemberaubenden Panoramas und daran zu denken, spätestens alle dreißig Sekunden zu überprüfen, ob Beard noch auf seinem Platz saß. Außerdem meldete sich das Team am Northern Crossquay in regelmäßigen Abständen mit Informationen über Passagiere, die nach ihnen in eine der Seilbahnkabinen gestiegen waren. Keine davon entsprach der Personenbeschreibung, die Beard von dem Agenten gegeben hatte. Alic Hogan hatte die Route durch den Dschungel, die die Seilbahn nahm, bereits am frühen Nachmittag in Augenschein genommen, als er und sein Team zum Treetops Restaurant gefahren waren, um sich umzusehen und ihre Positionen vorzubereiten. Jim Nwan führte das fünf Mann starke Arrestteam an, das in unmittelbarer Nähe des Restaurants wartete, ausnahmslos Navy-Leute in schweren Kampfanzügen. Selbst wenn der Agent Leibwächter mit Wetwiring bei sich hatte, konnten sie dieser Feuerkraft nicht widerstehen. Und es gab keinen Fluchtweg. Die Seilbahnstrecke war zehn Kilometer lang.
    Die Kabine benötigte fünfundzwanzig Minuten, um das Treetops zu erreichen. Sie schwebte bis zu einer Plattform, die identisch war mit der in Northern Crossquays, und hielt dort an, um die glücklich lächelnden Passagiere aussteigen zu lassen.
    Das Restaurant war aus importiertem Holz erbaut, hohen mächtigen Eichenstämmen aus europäischen Wäldern, die zu einer großen Plattform vier Meter über dem Boden zusammengebunden waren. Es gab kein Dach; die Gäste saßen direkt unter dem Blätterdach des Dschungels. An einer Seite befanden sich ein langer Tresen und die Bar, während die andere Hälfte vom Restaurant eingenommen wurde. Die Tische waren stets Wochen im Voraus ausgebucht.
    Wie vorher abgesprochen, ging Beard zu einem freien Tisch in der Bar und bestellte bei der Kellnerin ein Bier. Alic, Lucius und Marhol nahmen auf Hockern am Tresen Platz, der um einen der breiten Baumstämme herum gezogen worden war. Marhol bestellte das teuerste Importbier, das es in der Bar gab. Alic ignorierte den flegelhaften Detective und bestellte sich ein Mineralwasser.
    Er rief Paula an. »Wir sind drin«, berichtete er. »Beard wartet darauf, dass der Kontakt hergestellt wird. Die Helikopter halten sich bereit, um uns so schnell wie möglich von hier wegzubringen, sobald wir die Verhaftung vorgenommen haben. Ich habe Vic bei ihnen zurückgelassen. Es gefiel ihm nicht, aber ich habe ihm klar gemacht, dass die Alternative die sofortige Rückkehr nach Paris ist.«
    »Gut. Klingt, als hätten Sie alles im Griff. Bernadette hat soeben den Greenford Tower betreten. Es gibt dort eine sehr teure Klinik, die Saffron Clinic, welche unter anderem Wetwiring vornimmt und DNS-Grundmodifikationen durchführt. Wir gehen davon aus, dass die Klinik ihr Ziel war, entweder, um ihre Identität zu ändern oder um sich mit jemandem zu treffen, der dort behandelt wurde, es sei denn, sie ist nur hergekommen, um mit dem Luftschiff zu fahren.«
    »Weiß sie, dass sie noch immer verfolgt wird?«, fragte Alic.
    »Ich glaube nicht, nein. Wir haben uns heute Nachmittag um drei Uhr zurückgezogen und beobachten sie seither nur noch aus der Distanz. Soweit sie es beurteilen kann, hat sie uns abgeschüttelt.«
    »In Ordnung. Ich melde mich wieder, sobald wir den Agenten dingfest gemacht haben.«
    »Was ist los?«, fragte Marhol. Die Unterhaltungen ringsum in der Bar erstarben rasch. Die Leute blickten erstaunt und bestürzt drein.
    Alics E-Butler meldete ein wichtiges Ereignis in den Nachrichten. Er wusste bereits, welche Nachricht es war. Der Barmann schaltete das große Portal hinter dem Tresen auf die Nachrichtenshow von Alessandra Barron. Wilson Kime stand hinter einem Podium und sprach zum versammelten Pressecorps von Pentagon II.
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