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Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Titel: Commander Scott 08 - Der Weltenfresser
Autoren: Gregory Kern
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sich Gestalten aus dem Sand oder krochen aus der Deckung massiger Gegenstände.
    »Doc!« Dakin taumelte ihm entgegen; er hatte an der Schläfe eine tiefe Schramme, aus der Blut über seine Wange lief. Er sah hager und verstört aus. »Das ist ja entsetzlich! Was sollen wir jetzt tun?«
    »Arbeiten«, knurrte Farrel, der ein Raumschiff geführt hatte und an Entscheidungen gewöhnt war. »Die Leute sollen hierher kommen. In den Kisten sind tragbare Scheinwerfer. Die sollen sie rausholen, und dann sehen wir schon, wieviele noch leben.«
    Nega Kiam schien unverletzt geblieben zu sein, wie auch die meisten seiner Männer. »Vorsichtig!« befahl er. »Nein, nicht hier abstellen, sondern an einer flachen Stelle.«
    »Du könntest ja schließlich deinen Leuten sagen, daß sie mit anpacken sollen«, knurrte Dakin. Kiam machte ein Handzeichen und paßte auf, als seine Wachen den andern halfen. Da hörte er Farrel leise neben sich sagen: »Nun, Kiam, ein Teil unseres Problems ist wenigstens gelöst.«
    »Ocran?«
    »Jaleckt. Pech gehabt.«
    Der Mann lag da, wie er gefallen war, und seine Augenhöhlen waren mit Sand gefüllt. Sein Gesicht sah verzerrt aus. »Ihn hat's früh gepackt«, stellte Farrel unbewegt fest.
    Endlich wurden die Lampen gefunden, und die Männer bewegten sich wie Glühwürmchen über das Gelände; Scott war unter ihnen. Er fand einen Wasserkanister und trank, um seinem Körper die ihm entzogene Feuchtigkeit wieder zuzuführen. Am Fuß der Felsen lag ein halbtoter Sklave. Dem gab er zu trinken. »Wo sind deine Kameraden?« fragte Scott. »Seid ihr zusammen geblieben?«
    »Ewin hat uns angetrieben, und dann kam der Sturm. Ich dachte schon, ich sterbe. Hättest du mich doch sterben lassen!« Es war die ewige Klage jener, denen der Tod die Erlösung von unerträglicher Pein bedeutet.
    »Du bist doch ein Mann, vergiß das nicht«, fuhr ihn Scott an. »Sterben kannst du später auch. Warum schickst du dir nicht einen von denen voraus, die dich zum Sklaven gemacht haben?«
    »Du dort!« schrie Ewin, der zwar seine Peitsche, nicht aber seine Arroganz eingebüßt hatte. »Verschwende hier keine Zeit. Da lebt sowieso keiner mehr. Geh zu den anderen und hilf ihnen, die Ausrüstung auszugraben. Ein bißchen schneller bewegen, hopp!«
    »Der Mann lebte, und andere könnten auch noch leben. Ich muß jedenfalls nachsehen.«
    »Was willst du? Widerworte geben?« Seine Hand hob sich, als halte sie eine Peitsche, doch dann fiel sie ab zur Dione im Gürtel. »Du filziger Gauner! Dir werd ich's zeigen! Du Dreck, mach dich bereit, verbrannt zu werden!«
    Scott ließ die Laterne fallen und warf den Kanister. Er traf nicht, doch das war auch nicht beabsichtigt, aber er lenkte Ewin lange genug ab. Als er die Dione anhob und anlegte, schwang Scotts rechte Hand wie eine Axt an die Kehle des Aufsehers, dann ein zweitesmal, und die Erinnerung an den Peitschenschlag verlieh seinen Schlägen noch mehr tödliche Wucht.
    »Ah, du hast ihn umgebracht!« Der Sklave, den Scott vorher gerettet hatte, stand mit glänzenden Augen da. »Ich hab es selbst gesehen, daß er mindestens ein Dutzend Menschen zu Tode gepeitscht hat, und jetzt ist er selbst tot.« Neben dem Kistenstapel hatten sich Männer mit Laternen versammelt, und er hörte Farrels Stimme.
    »Wir haben Wasser, Lebensmittel, genug Zeug, um eine behelfsmäßige Unterkunft aufzurichten. Die Arbeiter sind größtenteils tot, und auch Jaleckt mit einem guten Dutzend seiner Männer ist tot oder vermißt. Ich sage euch das nur, damit ihr euch über die Lage klar seid.«
    »Was tun wir jetzt, Doc?« fragte ein Mann. »Bei Tagesanbruch zurückkehren?«
    »Nein, wir fangen zu arbeiten an.«
    »Ohne Sklaven? Das ist nichts für mich. Und wenn wieder ein Sturm kommt? Da haben wir nicht die geringste Chance mehr.«
    Scott fühlte eine Gestalt hinter sich, und etwas Hartes preßte sich in seinen Rücken. Die Stimme kannte er. »Nicht bewegen! Wenn du zu rennen versuchst, stirbst du, wie der da. Nun geh schön langsam voran ins Licht.«
    Es war Ocran Cleet. Als er Scott ins Gesicht schaute, wurden seine Augen immer größer. »Du? Aber wie...«
    »Ein Erdenmann!« Nega Kiam griff nach seiner Pistole. »Er muß vernichtet werden.«
    »Moment, nur nicht so schnell«, schaltete sich Farrel ein. »Wie kommst du hierher?« fuhr er Scott an.
    »Mit einem Schiff. Ich bin euch gefolgt.«
    Er wurde durchsucht. Farrel sah den Nadler, das Sprechgerät, ließ beides fallen und zerstampfte sie mit seinem
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