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Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Titel: Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens
Autoren: Gregory Kern
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kämpfte und sogar geneigt war, ihre Ahnen zu verraten.
    Rasch stieß er jetzt nach: »Wer hat dir befohlen zu spionieren?«
    »Rem Naryan. Er hat mir versprochen...« Sie brach ab, erst jetzt begreifend, was sie da verraten hatte. Doch jetzt blieb ihr keine Wahl mehr. Scott hatte sie bewußt in dieses Dilemma hineinmanövriert und ihr auch gezeigt, wie sie, da wieder herauskam.
    »Der Chambodier, der seine Gesandtschaft anführt?« fragte er mit gütiger Stimme.
    »Jawohl, mein Lord.«
    »Du solltest uns und auch den anderen nachspionieren?« Er brauchte keine Antwort. Er las sie in ihren Augen. »Bringe uns Wein«, fuhr Scott fort. »Am besten in einer ungeöffneten Flasche. Und du darfst niemandem verraten, was hier gesprochen wurde, hörst du?«
    »Mein Lord!«
    Sie verneigte sich und ging rückwärts zur Tür. Chemile schloß sie hinter dem Mädchen. »Diese verdammten Geier. Die spielen ein schmutziges Spiel.«
    »Das typische Spiel«, sagte Scott. Er war gar nicht überrascht von dieser Neuigkeit. Wahrscheinlich versuchten auch die Inchonier, die Dienerschaft zu bestechen, damit sie erfuhren, was die anderen Gesandtschaften anzubieten hatten. Doch es war kein gut überlegter Schachzug. Viel zu plump für seinen Geschmack.
    »Schirm die Zimmer ab, Penza«, sagte er.
    Saratow war bereits bei der Arbeit. Er holte aus einem Gürtel unter seinem losen Gewand allerlei Bauelemente heraus und bastelte in wenigen Minuten etwas zusammen. Er stellte das kleine Gerät auf einen Tisch und schaltete es ein. Es, gab einen hohen Pfeifton von sich, der sich rasch wieder verlor, als er für das menschliche Ohr eine zu hohe Frequenz erreichte.
    »Erledigt, Barry. Eine Schallbarriere für jeden Lauscher und eine elektronische Sperre für jedes versteckte Mikrophon oder Fernsehauge. Wer uns mit Wanzen belauscht, dem wird bald das Trommelfell platzen. Und wer uns mit einer Kamera beobachtet, sieht jetzt nur noch grelle Blitze.«
    »Ich bedaure nur, daß du das Amulett nicht bekommen hast, Barry«,sagte Luden, der an technischen Spielereien keinen Geschmack fand. »Das Siegel der Zheltyana. Ich hatte es gern mit einem radioaktiven Test auf sein Alter hin geprüft.«
    »Das hätte uns nichts eingebracht«, erwiderte Scott. »Das Amulett war nur eine Kopie, die Umrisse und Muster nicht so scharf lind ausgeprägt, wie das bei einem Original eigentlich der Fall hätte sein müssen. Wahrscheinlich stammt diese Kopie wieder von einer Kopie. Es hätte uns nichts gesagt, was wir nicht schon wissen, Jarl.«
    »Trotzdem...« Luden brach ab, als an die Tür geklopft wurde. Das Mädchen betrat wieder das Zimmer, diesmal mit einem Tablett, auf der eine versiegelte Flasche Wein und drei Becher standen. Das Wachssiegel auf der Flasche war alt und brüchig.
    »Der Wein, mein Lord.«
    Das Mädchen war diesmal nicht allein gekommen. Zwei Wächter mit verziertem Brustharnisch, Federbüschen auf den Helmen und gezückten Krummschwertern stellten sich links und rechts neben der Tür auf. Dann trat ein Mann über die Schwelle, der eine reich bestickte Robe trug. »Ich bin Nava Sonega«, stellte er sich ohne viel Umschweife vor. »Willkommen auf Jarhen.« Scott betrachtete das hagere, von hohem Alter gezeichnete Gesicht, als Seward Scotts Delegation vorstellte. Die Augen, die etwas nach oben gedreht waren, waren klar und klug., Die Lippen waren dünn und blutleer, das Kinn stark ausgeprägt. »Commander Scott«, sagte Sonega nachdenklich, »der Lord von Sergan. Sie sind also ein Edelmann von jener Welt?«
    »Nein«, erwiderte Scott kurz, »der Herrscher jener Welt.«
    Eine Stellung, die sich Scott mit viel Mühe und Schmerzen erkämpft hatte. Er erwähnte sie nie; aber hier war sie wichtig, wo so viel Wert auf Rang und Titel gelegt wurde. Nava Sonega verneigte sich, sichtlich beeindruckt. Die Regierung von Terra mußte Jarhen für eine sehr wichtige Welt halten, wenn sie sogar einen regierenden Herrscher als Gesandten hierherschickte. »Wir sind sehr dankbar, mein Lord, daß Ihr zu uns gekommen seid. Aber, mit Verlaub, mein Lord, Eure Gesandtschaft sollte nur aus drei Mitgliedern bestehen.« Er streifte die anderen Personen im Raum mit einem Blick. »Eure Delegation ist zu stark -Ihr werdet das korrigieren?«
    Ohne den Kopf zur Seite zu drehen, befahl Scott: »Chemile, du wirst mit Seward an Bord der Mordain zurückkehren. Verstanden?«
    »Ja; Commander.«
    Einen Moment lang sah Seward so aus, als wollte er widersprechen. Doch dann folgte er schweigend
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