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Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)
Autoren: Markus Heitz
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töteten.
    Aufwirbelnder Staub raubte Black die Sicht, Körper prallten gegen das Kraftfeld und rutschten daran ab. An manchen Stellen blieb das Blut haften und schien zu schweben.
    Als sich der Nuntius sicher war, dass keine Trümmer und Schrapnelle mehr umherschossen, deaktivierte er das Kraftfeld, das von einem kleinen Generator unter den Stufen gespeist wurde. Es ging nichts über gute Vorbereitung.
    Der wabernde, sich allmählich senkende Dreckschleier roch nach Erde und Blut, nach warmem Fleisch und dem Explosivstoff Plastilit, der nach Anis stank. Das tat es immer, wenn Nuntius Civer Black eine Zehn-Kilo-Bombe zündete.
    Und Black hatte schon oft welche gezündet, um Frieden in der Gemeinde und auf Planeten herzustellen, inoffiziell oder offiziell. Das war ein Teil seines vielfältigen Aufgabenbereichs. Der verlängerte und persönliche Arm des Ministrators hatte sich erhoben und zugeschlagen.
    Vor Black breiteten sich die Leichname um einen Detonationskrater aus, größtenteils verstümmelte, qualmende, verdrehte Überreste.
    Mitleid empfand er nicht. Jeff und seine Einfältigen vom Ky-Klos-Clang hatten ihre Chance vertan, auf die Mahnungen des Ministrators zu hören.
    »Wer nicht hören will, muss sterben«, murmelte Black und zerrte den toastergroßen Generator aus dem Versteck unter den Stiegen hervor. Länger hatte das kleine Maschinchen das Kraftfeld nicht aufrechterhalten können. Sein Timing stimmte noch.
    Black hustete und spuckte aus, um den Staub aus dem Mund zu bekommen. Es wurde Zeit für einen Drink in der Stadt. Danach kam der übliche Besuch im Bordell und im Tattooladen. Er hatte einen im Vorbeigehen gesehen, im Sündenviertel von Hail. Da fühlte er sich wohler als in den Niederlassungen der Sternenkirche.
    Aber bevor er nach Hail-City fuhr, würde er die Leichen und Kadaverfetzen auf den kleinen Lastwagen laden, zu den Pferdeanbetern düsen und das blutige Puzzleteil, das mal Jeff geheißen hatte, samt seiner wortwörtlich versprengten Mitstreiter kommentarlos auf dem Dorfplatz abkippen.
    Oben auf diesen Haufen aus Fetzen, Stoff und Idiotenüberbleibseln käme eine Nachricht des Ministrators mit dem Hinweis, dass die Church in der Lage sei, nur die wah ren Gläubigen dauerhaft zu schützen. Subtil wurden Schutz und Drohung gleichermaßen präsentiert.
    »Wenn sie dann nicht konvertieren und die Pegason-Statue einschmelzen, weiß ich es auch nicht«, murmelte Black und zog eine Schachtel Kippen aus der Manteltasche.
    Natürlich hieß die Marke Holy Smoke und wurde in den Fabriken der Church of Stars hergestellt. Wer sie rauchte, bekam keinen Krebs, hieß es in der Werbung.
    Wahrlich, ein Wunder.
    System: unbekannt
    Ort: einst stellare Forschungsstation Shiva’s Fortress (im Besitz von Eastern Stars, geleitet durch Bangash Industries), jetzt: Raumstation Paradise (besetzt von entflohenen Beta-Humanoiden)
    Cohlonn, ein von sich eingenommener, stattlicher Tiger-Beta, ging voraus und führte seine Besucherin durch die Werft, die im Innern der Station lag. »Da drüben parkt das Prachtstück. Es kam vor ungefähr zwei Standardstunden herein. Frisch überholt«, berichtete er und klang dabei grollend, wie die meisten Raubkatzen-Tier-Menschen. »Wir haben unsere besten Techniker darauf angesetzt.«
    Hoverkrane düsten umher und wuchteten Container; Ketten, Haken und Elektromagneten hingen an Hebevorrichtungen von der Decke. Es zischte von irgendwoher, an einem hausgroßen Teil wurde geschweißt, es brrrizzelte lautstark, und der typische Geruch von heißem Metall waberte durch die Halle.
    Die Schwerkraftgeneratoren waren eingeschaltet, sodass sie auf die Magnetschuhe verzichten konnten. Aktuell wurden keine schweren Teile in der röhrenartigen, scheinbar unendlich langen Halle bewegt, sodass man auf Null-G verzichtete.
    Clarissa Fairbanks hob die Hand und rieb sich langsam über die frisch rasierte Glatze, die sie maskuliner und für die meisten Männer unattraktiver machte. Sie hatte auf das Tragen einer ihrer zahlreichen unterschiedlichen Perücken verzichtet, weil es nicht darum ging, besonderen Eindruck zu machen. Das Geschäft war bereits mit dem Auftraggeber abgeschlossen. »Da bin ich mal gespannt«, murmelte sie.
    »Auf was?«, fragte Cohlonn und machte mit einer knappen Geste auf ein tiefhängendes Kabel aufmerksam, damit sie sich nicht stieß.
    »Auf die Interception .« Sie nahm ein kleines Pad hervor und rief die Daten des Schiffs auf. »Ich glaube das erst, wenn ich es sehe. Diese
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