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Collection Baccara Band 336

Collection Baccara Band 336

Titel: Collection Baccara Band 336
Autoren: Christyne Butler , Charlene Sands , Peggy Moreland
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trösteten sie die Entdeckungen, die sie in ihrem Elternhaus gemacht hatte. Aber als sie sich der Innenstadt näherte, wurde die Wärme, die sie angesichts der Liebe ihres Vaters zu ihr verspürte, überlagert von der Ungeheuerlichkeit dessen, was Case ihr angetan hatte. Sie war für ihn nur ein Mittel zum Zweck. Nichts weiter.
    Nachdem sie den Fahrstuhl verlassen hatte, ging sie zu Zoies Wohnung und klopfte an die Tür. Sie fürchtete sich davor, ihr Loft zu betreten, in dem sie noch vor wenigen Stunden gemeinsam mit Case gefrühstückt hatte.
    Da Zoie auf ihr Klopfen nicht reagierte, probierte sie es mit Rufen. „Zoie! Ich bin es, Gina. Ich habe deinen Schlüssel nicht bei mir.“
    Sie wollte erneut anklopfen, als ihr einfiel, dass ihre Freundin an diesem Morgen aufgebrochen war, um Sulley zu besuchen. Mit bleischweren Schritten wandte sie sich ihrem Loft zu.
    Seufzend schloss sie auf, ging hinein, hängte ihren Mantel auf und schleppte sich ins Schlafzimmer, ohne nach rechts oder links zu sehen. Sie fürchtete sich viel zu sehr davor, etwas zu erblicken, das sie an Case erinnerte, natürlich sah sie es trotzdem. Eine seiner Krawatten über der Stuhllehne. Die Spitze eines seiner Schuhe unter dem Sofa. Die Zeitung, die er beim Frühstück durchgeblättert hatte.
    Bevor sie am Morgen gegangen war, hatte sie wie gewöhnlich ihr Bett gemacht und Konrad Kröte auf das Kissen gesetzt. Der Anblick des Stofftiers, das dort auf seinem Ehrenplatz thronte, gab ihr endgültig den Rest. Schluchzend sank sie auf das Bett und vergrub das Gesicht im weichen Leib der Kröte. Bis sie den Brief ihres Vaters gelesen hatte, war ihr nicht bewusst gewesen, dass er ihr das Stofftier geschenkt hatte. Vielleicht hatte sie die Erinnerung daran genauso verdrängt wie die Gedanken an die Existenz ihres Vaters.
    Nun gestattete sie ihrem Gedächtnis, die näheren Umstände dieses Geschenks wieder hervorzuholen. Ihr Vater hatte die Party anlässlich ihres achten Geburtstages verpasst. Er war auf einer Geschäftsreise gewesen, die er nach eigenen Angaben auf keinen Fall verschieben konnte. Während dieser Reise kaufte er die Kröte und übereichte sie ihr nach seiner Rückkehr. Sie war außer sich vor Freude gewesen, weil sie das Gefühl hatte, dass er auch in seiner Abwesenheit an sie dachte.
    Ihre Mutter hatte dieser Euphorie jedoch ein Ende bereitet, als sie ihr ins Gedächtnis rief, dass er sie nur deshalb mit Geschenken überschüttete, weil er kaum bei ihnen war und daher ein schlechtes Gewissen hatte.
    Tief seufzend drückte Gina das Stofftier an sich. Was immer der Anlass für dieses Geschenk gewesen sein mochte, spielte nun keine Rolle mehr. Ihr Vater hatte sich nach all den Jahren noch daran erinnert, das bedeutete ihr mehr als das Geschenk selbst.
    Obwohl sie alles daransetzte, Case aus ihrem Kopf zu verbannen, wollte ihr das nicht gelingen. Immer wieder durchlebte sie in Gedanken den Moment, als sie im Konferenzzimmer der Anwaltskanzlei seinen Namen auf dem Dokument entdeckt hatte. Case hatte sie belogen. Benutzt. Und sie war wie ein dummes kleines Mädchen auf ein gut aussehendes Gesicht und schöne Worte hereingefallen.
    Sie fragte sich, was sie jetzt nur tun sollte. Case mit ihrem Verdacht konfrontieren? Von ihm verlangen, dass er ihr erklärte, warum er die Fusion nie erwähnt hatte und wieso die Wiederaufnahme des geplanten Geschäfts mit dem Tag zusammenfiel, an dem ihre Verlobung in der Zeitung verkündet worden war?
    Er hatte geschworen, dass nicht er es gewesen war, der die Meldung der Presse zugespielt hatte. Vielleicht war auch das eine Lüge. Schließlich war er der einzige Mensch, der von diesem Zeitungsartikel profitierte. Es war der perfekte Weg gewesen, um ihren Vater von ihrer Verlobung in Kenntnis zu setzen.
    Alles ergab auf einmal einen Sinn. Jede seiner Handlungen wurde kristallklar. Case war nie in romantischer Weise an ihr interessiert gewesen. Von dem Moment an, als er während der Lesung im Buchladen auftauchte, hatte sein einziges Ziel darin bestanden, Reynolds Refining zu übernehmen.
    Gina drückte sich eine Hand aufs Herz. Der Schmerz, den sie empfand, war ebenso scharf wie tief. Sie wollte einfach nicht glauben, dass sie sich in einen Mann verliebt hatte, der so grausam und skrupellos war, aber es blieb ihr nichts anderes übrig. Es gab keine andere Erklärung für sein Verhalten.
    Sie ließ die vergangenen Wochen Revue passieren. Jeden Moment, den sie gemeinsam verbracht hatten. Jedes Wort, das er gesagt
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