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Collection Baccara Band 334

Collection Baccara Band 334

Titel: Collection Baccara Band 334
Autoren: Joan Hohl , Maureen Child , Merline Lovelace
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ihrer Tasche und hielt ihn Babycakes hin. „Bald kommt der Frühling, Baby. Ich will den Herbst wiederhaben. Ich will den Hawk wiederhaben, den ich in Vegas kannte.“ Das Pferd zerkaute den Apfel, und Kate wandte sich ab und verließ die Box.
    „Ich will, ich will“, brummelte sie, als sie aus dem Stallgebäude ging. „Und ich spreche mit einem Pferd. Der reine Schwachsinn.“
    Während Kate noch stiller und noch verschlossener wurde, kämpfte Hawk mit seiner eigenen Unsicherheit. Die Kälte zwischen ihm und Kate wurde unerträglich. Aber was zum Teufel konnte er dagegen tun?
    Es war Anfang April, und die Luft roch nach Frühling. Hawk war lange geritten und führte nun das Pferd herum, damit es abkühlte. Nachdem er den Rotschimmel gestriegelt hatte, brachte er ihn in den Stall und wanderte dann den Gang entlang zu Babycakes’ Box. Er hatte Kate das Pferd überlassen, solange sie auf der Ranch wäre. Inzwischen war das Tier für Hawk nichts anderes als Kates Pferd.
    Er trat in die Box der sanften Fuchsstute, ergriff eine Bürste und begann das Pferd zu striegeln. Und ohne zu überlegen begann er auch, mit Babycakes zu sprechen.
    „Ich stecke tief im Mist, Baby“, murmelte er, denn er gebrauchte schon lange Kates Kosenamen für das Pferd. „Und ich fürchte, du wirst stinkwütend auf mich sein.“ Das Pferd wieherte leise. „Du wirst es vielleicht nicht glauben“, sagte er, als hätte er in dem Wiehern ein „Ausgeschlossen!“ gehört, „aber du wirst es begreifen, wenn deine Herrin weg ist.“
    Die Stute schüttelte ihren großen Kopf. Verdammt! Vielleicht versteht sie mich ja wirklich, dachte Hawk. Er schimpfte sich einen Idioten und sprach trotzdem weiter.
    „Es ist meine Schuld, dass sie geht“, fuhr er fort. „Ich habe absichtlich eine Mauer des Schweigens zwischen uns errichtet.“
    Das Pferd schnaubte. „Ja, ich weiß, ganz schön blöd. Aber so ungern ich es zugebe – ich hab’s mit der Angst gekriegt. Es begann mit einem albernen Streit, weil ich wollte, dass sie wegen des Schnees drinnen bleibt. Du kennst nur Kates sanfte Seite, Baby, aber sie kann auch anders. Du glaubst nicht, wie sie mich zusammengestaucht hat, weil ich ihr angeblich Befehle erteile.“
    Hawk musste lächeln. Kate hatte in ihrer rebellischen Pose großartig ausgesehen. Ein anderer Erinnerungsblitz zuckte durch seinen Kopf, und er seufzte. „Aber eigentlich hat es schon vorher angefangen, und zwar an dem Abend, als ich über das Buch gelacht habe, das sie gelesen hat. Ich hab es eine Fantasterei vom ewigen Glück genannt und gesagt, dass ich an so was nicht glaube. Sie ist aus dem Zimmer gestürmt, und seitdem ist sie mir ferngeblieben. Oh, sie ist da, aber kühl und weit weg. Ich könnte mir selbst in den Hintern treten. Als sie sich zurückgezogen hat, hat ein Knoten mein Inneres zugeschnürt, und er wird jeden Tag fester.“
    Durch puren Zufall, dessen war Hawk sich sicher, bewegte die Stute ihren Kopf, wobei sie Hawks Kopf gegen ihren langen Hals drückte. Die Bürste fiel unbemerkt zu Boden. Hawk legte die Stirn an Babycakes’ glattes Fell.
    „Und nun ist die ausgehandelte Zeit um, Baby. Kate wird uns beide verlassen.“ Ein Schauer lief durch ihn hindurch. Das Pferd schüttelte den Kopf. „Ich weiß, du willst nicht, dass sie geht. Ich will es auch nicht. Ich liebe sie. Ich, der ich nie etwas Tiefes für eine Frau empfunden habe, liebe Kate mehr als mein Leben.“
    Hawk erschauerte wieder und fühlte plötzlich ein Stechen in den Augen. Tränen rannen über sein Gesicht. Verdammt, er weinte nie, er hatte keine Träne vergossen, seit er mit neun seinen ersten Hund verloren hatte. Er gab keinen Laut von sich, aber die Tränen flossen, bis die Stute ihren Kopf bewegte und er den nassen Fleck auf ihrem Fell sah.
    „Sorry, Mädchen.“ Hawk machte einen tiefen Atemzug, wischte sich übers Gesicht und richtete sich kerzengerade auf. „Hast du irgendwelche Vorschläge? Nein? Das dachte ich mir.“ Er verließ die Box und schloss das Gatter. Babycakes streckte ihren Kopf heraus, und mit einem zittrigen Lachen streichelte Hawk ihr Gesicht. Ihre großen braunen Augen erschienen traurig.
    „Ich werde sehen, was ich für uns beide tun kann, Baby“, versprach er. „Wenn es sein muss, werde ich sie anflehen zu bleiben.“
    An einem Nachmittag im frühen April ging Kate zu einer Verschnaufpause auf die Veranda und fühlte die erste milde Frühlingsbrise. Die letzten Überreste von Glück und Zufriedenheit lösten sich
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