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Collection Baccara Band 0320

Collection Baccara Band 0320

Titel: Collection Baccara Band 0320
Autoren: Shirley Rogers Crystal Green Katherine Garbera
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Podest zu stellen. Kein anderer Mann konnte ihm das Wasser reichen.
    Sie wandte ihren Blick wieder Candace zu. „Ich weiß nicht, warum Shane zurück ist und wie lange er bleiben wird, warum sollte ich ihn also belästigen?“
    „Weil …“
    „Candy, Shane ist sicher nur zufällig in der Stadt.“ Sein Vater war seit einigen Jahren tot, und Tommy, sein älterer Bruder, hatte die Slanted C Ranch von einem Tag auf den anderen verlassen. In all der Zeit war Shane kein einziges Mal zu Besuch gekommen.
    „Fragst du dich nicht manchmal, wie er heute ist?“ Candace zog lächelnd eine Augenbraue hoch. „Macht dich diese Ungewissheit nicht verrückt?“
    Nickis Magen krampfte sich in einer eigenartigen Mischung aus Vorfreude und der Angst vor einer Enttäuschung zusammen.
    „Ich habe darüber nachgedacht“, gab sie schließlich zu. „Aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich mit Keksen vor seiner Tür stehen werde.“
    „Es könnte deine Chance sein.“
    Nicki lächelte. Schon zu oft hatte sie sich ausgemalt, was sie mit Shane tun würde, wenn sie nur den Hauch einer Chance bekäme.
    „Siehst du?“ Candace stieß sie in die Seite. „Du brauchst nur jemanden, der dich ein bisschen anschubst. Gib es zu, wenn du eine Gelegenheit hättest, mit Shane …“
    Nicki grinste vielsagend, und Candace lachte auf.
    „Na, bitte.“
    Es machte wenig Sinn, weiter über Shane zu reden. Stattdessen lehnte Nicki sich zurück und kühlte ihren verschwitzten Nacken mit ihrer eiskalten Bierflasche. Die Ventilatoren an der Decke liefen auf Hochtouren, um Bewegung in die Hitze des Indian Summer zu bringen, aber vergeblich. Sie musterte die vielen sexy kostümierten Frauen. Sollte Shane tatsächlich hier auftauchen, würde er es wahrscheinlich gerade mal durch die Tür schaffen, wo eine wohlgeformte Fee und eine Prinzessin mit fantastischen Kurven auf der Jagd nach Männern lauerten.
    „Ich dachte immer, Halloween sollte gruselig sein“, bemerkte Nicki. „Geht es nicht eigentlich um Monster und Kobolde?“
    Candace seufzte; offenbar wollte sie lieber das Gespräch über Shane fortführen. „An Halloween können wir Mädels zeigen, was der liebe Gott uns gegeben hat“, sagte sie und erhob ihr Sektglas, als wäre sie auf einer Dachterrassenparty in San Diego und nicht im ländlichen Pine Junction. „Das ist die Gelegenheit, Gas zu geben, ohne dass es jemand mitbekommt.“
    Nicki bemerkte, dass einige Farmhelfer, die neben der Tanzfläche herumstanden, Candace mit ihren Blicken geradezu verschlangen. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, würde sie sogar denken, dass auch sie selbst aufmerksam von ihnen beäugt wurde. Als hätten die Männer eben erst bemerkt, dass auch sie jenseits der Ranch existierte.
    Und warum eigentlich nicht? Sie lebte dort wie in einer selbst auferlegten Gefangenschaft, arbeitete wie verrückt im Büro, vergrub sich in die Buchhaltung und ging kaum vor die Tür. Bis ihre Cousine letzte Woche eingezogen war.
    „Siehst du?“, sagte Candace, die die Männer ebenfalls bemerkt hatte. „Du bist abgecheckt worden.“
    Nicki wurde rot. Wie dumm, dass jetzt, wo sie über Shane nachgedacht hatte, ihr Interesse an anderen Männern gegen null ging. Trotzdem musterte sie die Farmhelfer unauffällig aus den Augenwinkeln. Sie hatte die Männer noch nie gesehen – vielleicht hatten sie gerade erst auf einer der anderen Farmen in der Gegend angefangen. Allerdings kannte sie sowieso nur wenige Menschen. Wenn sie genau darüber nachdachte, dann war das auch schon vor dem tödlichen Autounfall ihrer Eltern, der inzwischen einige Jahre zurücklag, nicht anders gewesen.
    Ihre Familie hatte immer nur gerade genug zum Leben gehabt. Somit hatte Nicki von klein auf Verantwortung gelernt, um sich dann mit Feuereifer in die unsichere Zucht der American Paint Horses zu stürzen. Und schon damals hatte sie sich nach getaner Arbeit allein mit einem Buch auf die Veranda zurückgezogen.
    Vielleicht hatte sie dem Leben jenseits dieser engen Grenzen nie eine Chance gegeben. Aber Nicki wusste, dass ein sexy Outfit, so wie sie es heute Nacht trug, nicht alles verändern würde. Sie war und blieb der Bücherwurm, der bisher nur eine einzige bedeutsame Beziehung geführt hatte. Und dieser Mann, Arthur, hatte sie fallen lassen, als ihre Arbeit auf der Ranch sie immer mehr vereinnahmte.
    Plötzlich fühlte sie sich fehl am Platz. Was tat sie hier? Sie hatte keine Zeit für alberne Spielchen mit Farmarbeitern. Morgen standen wichtige
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