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Collection Baccara Band 0316

Collection Baccara Band 0316

Titel: Collection Baccara Band 0316
Autoren: Cathleen Galitz Dianne Castell Heidi Betts
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einfach nicht.
    Oh, sie war gut genug, die Mutterrolle für seinen Sohn zu spielen, und sie war auch gut genug, um nachts sein Bett zu wärmen und eine Zweckehe mit ihr einzugehen, aber sein Herz hatte sie nicht erobert – und würde es wahrscheinlich auch nie. Eigentlich sollte Heather ihm dafür danken, dass er so ehrlich zu ihr war, statt ihr etwas vorzugaukeln, wie Josef es getan hatte. Doch dazu war sie im Moment nicht in der Lage. Sie stand kurz vor dem Zusammenbruch.
    „Tut mir leid“, sagte sie einfach.
    Ihre Ablehnung traf ihn hart. Der Stolz hielt Toby davon ab, sie anzuflehen. Er stand auf. „Mir tut es auch leid. Leid vor allem, weil ich nicht die richtigen Worte für dich gefunden haben. Jetzt weiß ich, woher mein Sohn die Unfähigkeit zu kommunizieren hat.“
    Heather hob die Hände, um Toby zum Schweigen zu bringen. Sie deutete auf die geöffnete Tür. „Sein Gehör ist nicht beeinträchtigt.“
    Dylan stand dort, seine Lieblingsdecke an sich gedrückt, und sah sie mit besorgtem Gesicht an. Obwohl er nicht in der Lage war, seine Gedanken zu formulieren, merkte man ihm deutlich an, dass er durcheinander war, weil sich die beiden wichtigsten Menschen in seinem Leben anschrien.
    Heather eilte an seine Seite und wischte die einsame Träne weg, die über seine Wange rollte. Sie nahm ihn in die Arme und versicherte ihm hastig: „Alles wird gut.“
    „Lüg den Jungen nicht an!“, brüllte Toby. „Das hat seine Mutter ihm auch gesagt, bevor sie für immer gegangen ist. Das letzte Wort, das er gesagt hat, bevor du gekommen bist, war Tschüs. “
    Er streckte die Hand nach seinem Sohn aus.
    Dylan sah Heather an.
    Sie brachte kein Wort über die Lippen, sondern nickte nur und übergab ihn widerstandslos seinem Vater. In dieser Situation wusste sie nicht, was sie sagen sollte, damit Toby blieb, und sie gemeinsam ihre Probleme aus dem Weg räumten. Oder was sie tun sollte, damit er sie genauso liebte wie sie ihn.
    „Komm, mein Sohn. Lass uns von hier verschwinden, bevor ich etwas sage, was ich später bedauern werde.“
    Die Tür fiel mit einem laut Knall hinter ihnen ins Schloss.
    Nachdem der Knall verhallt war, herrschte Totenstille, und Heather hatte das Gefühl, wieder einmal ganz allein zu sein. Sie bedeckte das Gesicht mit beiden Händen und weinte lautlos. Welche Ironie des Schicksals, dachte sie verzweifelt. Sie war hierher gekommen, um Dylan dabei zu helfen, seine Sprache wiederzufinden, und hatte dabei ihre eigene verloren.
    Eine Stunde verging ohne ein Lebenszeichen von den beiden wichtigsten Menschen in ihrem Leben. Heather vermutete, dass sie in die Stadt gefahren waren, um sie sich selbst zu überlassen. Der Abend warf dunkle Schatten über den glänzenden Flügel in der Mitte des Raumes.
    Da sie keine andere Möglichkeit hatte, sich auszudrücken, ohne Angst vor weiteren Konsequenzen haben zu müssen, wandte sie sich dem einzigen Freund zu, der sie nie im Stich gelassen hatte – selbst in den dunklen Tagen, als sie ihm bewusst den Rücken gekehrt hatte. Etwas beklommen näherte sie sich dem Flügel. Sie hoffte, dass ihre Finger sich an die Ausbildung erinnerten.
    Mit dem Lied, das sie in dem schwindenden Licht des Tages spielte, drückte sie ihre tiefen Gefühle aus. Die hohen und tiefen Töne wurden von den dicken Wänden zurückgeworfen, die sie vor der Außenwelt beschützten. Einer Welt, die die Komplexität des Herzens einer Frau nicht verstand.
    Wie gut es sich anfühlte, die Musik für sich sprechen zu lassen. Heather saß über die Klaviertasten gebeugt, versunken in eine herzzerreißende Melodie, die den Schmerz tief in ihr lösen sollte, als Dylan aus dem Nichts erschien. Zerkratzt und blutig zog er an ihrem Ärmel, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen und eine wichtige Botschaft loszuwerden.
    „Was ist passiert?“ Dylans Aussehen riss sie ruckartig aus ihrem tranceähnlichen Zustand.
    Er öffnete den Mund, doch kein Wort kam über seine Lippen. Heather griff nach seinen Schultern und flehte ihn an: „Dylan, bitte, sag mir, was passiert ist!“
    Tränen stiegen in die Augen des Jungen. Er kniff sie zusammen, konzentrierte sich und öffnete wieder den Mund.
    „D-d-d… D-d-daddy … verletzt …“
    Vor Angst sprang Heather von der Klavierbank auf und rannte zur Haustür. Ihre Füße schienen den Boden überhaupt nicht zu berühren. Dylan war direkt hinter ihr. Da Heather nicht wusste, in welche Richtung sie sich wenden sollte, blieb sie stehen und nahm den Kleinen in den
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