Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Collection Baccara Band 0311

Collection Baccara Band 0311

Titel: Collection Baccara Band 0311
Autoren: ANN ROTH MAUREEN CHILD
Vom Netzwerk:
den Kopf gestellt.
    Kim saß an ihrem Küchentisch, umgeben von Büchern und den Aufzeichnungen, die sie bearbeiten musste. Sie blickte auf die große Kristallvase, in der die Überreste eines großen Blumenstraußes standen. Des ersten, den sie je zu einem Valentinstag bekommen hatte. Vor einer Woche hatte Zack ihr zwei Dutzend gelbe Rosen geschenkt, Pralinen und – sie lächelte bei dem Gedanken daran – ein neues Ventil für die Sauerstoffflasche, die sie beim Tauchen benutzte.
    Welche Frau würde sich nicht in einen Mann wie ihn verlieben?
    „Liebe?“ Sie flüsterte das Wort, als hätte sie Angst, Zack könnte sie hören. Doch er war im Garten und mähte das winzige Rasenstück. Sie stand auf, warf ihren Stift auf ein aufgeschlagenes Buch und beobachtete, wie er vom Tisch rollte. Liebe ?
    Sie atmete tief ein und aus. Ihr wurde schwindelig, der ganze Raum drehte sich für einen kurzen, faszinierenden Moment, und sie hatte das Gefühl, als hätte ihr Herz aufgehört zu schlagen.
    Sie war verliebt.
    Wirklich verliebt. Das erste und vielleicht letzte Mal in ihrem Leben.
    „Ich hätte es kommen sehen sollen“, sagte sie, immer noch erstaunt über das, was ihr gerade klar geworden war. „Doch selbst, wenn ich es getan hätte“, überlegte sie und begann auf und ab zu laufen, während ihre Gedanken durcheinanderwirbelten, „wie hätte ich es verhindern können?“ Und wichtiger noch: „Warum hätte ich es verhindern sollen?“
    Weil, so sagte sie sich, das Leben weniger kompliziert wäre, wenn du dein Herz geschützt hättest, du Dummkopf.
    „Aber kompliziert kann doch auch gut sein, oder?“ Sie blieb stehen.
    Die Sonne schien durch die Fenster und warf ihr goldenes Licht auf die Möbel und den polierten Holzfußboden. Von draußen drang das Brummen des Rasenmähers zu ihr herein, sie hörte Zack lautstark fluchen, vernahm das leise Singen des Windspiels vor ihrem Fenster. Kinder fuhren mit ihren Skateboards über den Bürgersteig.
    Die Welt war dieselbe wie vor zehn Minuten. Und doch, dachte sie, als sie durch den Flur zur Hintertür ging, von wo aus sie Zack beobachten konnte, war alles anders.
    Er hatte sein Hemd bei der Gartenarbeit ausgezogen, und in der Sonne glänzte seine gebräunte Haut schweißnass. Die Narben, die seinen Körper zeichneten, waren etwas blasser als der Rest seiner Haut. Doch gerade diese Narben waren es, die seinen Körper vollkommen machten. Eine Sonnenbrille schützte seine Augen, an seinem Kinn und den Wangen sprossten Bartstoppeln. Seine großen starken Hände hielten den altertümlichen Rasenmäher. Kim gefiel das Bild, das sich ihr bot.
    Wie soll ich nur damit umgehen, überlegte sie. Wie konnte sie ihre Liebe zu ihm für sich behalten? Andererseits, wie sollte sie ihm ihre Liebe gestehen, wenn sie genau wusste, dass er nur hier war, weil er den Auftrag hatte, sie zu beschützen? Sie hatten nicht über die Zukunft gesprochen. Sie hatten keine Pläne geschmiedet, die über den Monat hinaus reichten.
    Sie legte eine Hand an die kühle Scheibe in der Tür und musste lächeln, als sie seinen Kampf mit dem Rasenmäher beobachtete und hörte, wie er das alte Stück verfluchte. Ihr wurde ganz warm ums Herz, und sie wusste, dass sie etwas tun musste.
    Sie konnte nicht einfach dastehen und zusehen, wie er genauso sang- und klanglos aus ihrem Leben verschwand, wie er eingedrungen war.
    Als nach dem Abendessen das Telefon klingelte, griff Zack als Erster danach. Verdammt, er hatte sich darauf gestürzt, als sei es die letzte Rettungsleine in stürmischer See.
    Er hatte versucht, sich zu beschäftigen. Hatte versucht, sich intensiv auf das eine oder andere Projekt zu konzentrieren, damit sein Verstand ihn nicht mit dem Gedanken an die Trennung von Kim quälte. Doch egal, wie beschäftigt er war, seine Gedanken gingen immer wieder auf Wanderschaft.
    Der Monat mit Kim neigte sich dem Ende zu, und schon bald würde er wieder mit dem Schiff auslaufen. Obwohl er einerseits wusste, dass es gut so war, fürchtete er andererseits diesen Augenblick, wie er noch nie etwas gefürchtet hatte.
    Seine Karriere baute auf Einsätzen auf. Eine Mission folgte der anderen. Es war ein Leben, das er liebte. Neue Menschen, neue Länder, neue Probleme, die gelöst werden mussten. Neue Gefahren, neue Abenteuer für ihn und sein Team.
    Doch das Leben änderte sich.
    Three Card war verheiratet, verdammt.
    Hunter lag immer noch im Krankenhaus.
    Und Zack hatte Kim gefunden.
    „Ja?“ Er schrie fast ins Telefon.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher