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Collection Baccara Band 0311

Collection Baccara Band 0311

Titel: Collection Baccara Band 0311
Autoren: ANN ROTH MAUREEN CHILD
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zurück.
    In ihrem Zimmer zog sie vorsichtig das nachtblaue Designerkleid aus, das sie sich zusammen mit den Schuhen von Jamie geborgt hatte, und packte es in die Schutzhülle. Dann streifte sie eine Jeans und einen Pullover über und packte ihre restlichen Kleider in eine kleine Reisetasche. Eigentlich hatte sie über Nacht bleiben wollen. Aber nach der Begegnung mit Nathan war sie hellwach und brauchte Zeit zum Nachdenken.
    Über die Hintertreppe schlich Emma sich aus dem Haus. Sie würde ihrem Vater beweisen, dass sie für sich selbst sorgen konnte, und sich nicht zu einer Heirat zwingen lassen. Und Nathan Case musste einen anderen Weg finden, um mit Silas Montgomery ins Geschäft zu kommen.

2. KAPITEL
    „Sie ist nicht hier? Wann ist sie abgereist?“ Irritiert sah sich Nathan in dem riesigen Foyer um, das noch vor ein paar Stunden von den Gästen der Silvesterparty bevölkert gewesen war.
    „Ich bin nicht sicher“, erklärte das Dienstmädchen.
    „Hallo, Nathan.“ Cody Montgomery kam lächelnd die Treppe herunter, und die Hausangestellte zog sich zurück. „Was machst du hier?“
    „Deine Schwester und ich waren heute Morgen zum Frühstück verabredet.“
    „Bist du sicher? Dad hat gesagt, dass sie gestern Nacht nach Houston zurückgefahren ist.“
    „Ziemlich sicher.“ Er seufzte frustriert. Sie war ihm wieder entwischt. „Wir haben einige Dinge zu besprechen.“
    „Zum Beispiel den Hochzeitstermin?“ Cody lachte leise, als Nathan ihn fragend ansah. „Dad hat mir erzählt, dass ihr beiden heiratet. Dass ich das noch erleben darf! Endlich gibst du zu, dass meine Schwester dich um den Finger wickelt, seitdem sie sechzehn Jahre alt ist.“
    „Also das geht mir ein bisschen zu weit.“
    Cody runzelte die Stirn. „Aber du liebst sie.“
    Die Frage überraschte Nathan nicht. Cody und Jamie, die gerade ihr erstes Kind erwarteten, waren fünf Jahre nach ihrer Heirat immer noch vernarrt ineinander. „Du kennst meine Einstellung zur Liebe.“ Er hatte nicht vor, in diese Falle zu tappen. „Ich werde nie derart den Kopf verlieren.“
    „Aber ihr heiratet.“ Er führte Nathan vor die Haustür, um sicherzugehen, dass niemand mithörte. „Weiß Emma, dass du nicht in sie verliebt bist?“
    Er wollte seinen besten Freund nicht anlügen. „Ja.“
    „Ich kann nicht glauben, dass es für sie in Ordnung geht. Sie musste miterleben, wie die Ehe unserer Eltern zerbrochen ist. Ich weiß, dass sie nur bereit ist, einen Mann zu heiraten, der richtig verliebt in sie ist.“
    „Sie wird damit klarkommen.“
    Cody sah ihn skeptisch an. „Das glaube ich nicht. Sie hatte schon als Teenager ein Auge auf dich geworfen. Aber ihr schwebt eine ewige Liebe wie im Märchen vor.“
    „Hab ein bisschen Vertrauen in meine Überredungskunst.“ Nathan grinste. Doch als er dann zu seinem BMW 650i Coupé ging und losfuhr, brachten ihn Codys Worte ins Grübeln.
    Emma lehnte eine Vernunftehe ab – und er eine Liebesheirat. Das war eine Pattsituation. Er war nicht sicher, wann er entschieden hatte, der Liebe aus dem Weg zu gehen. Vielleicht an dem Weihnachtsmorgen, an dem seine Mutter in Tränen ausgebrochen war, weil er sie gefragt hatte, warum sein Vater nie die Feiertage mit ihnen verbrachte? Damals war er acht Jahre alt gewesen. Oder vielleicht zwei Jahre später, als Brandon Cases Frau aufgetaucht war, um zu sehen, mit welcher „Hure“ ihr Ehemann sie betrog? Danach hatte seine Mutter drei Stunden lang geweint.
    Die Liebe machte Menschen unglücklich. Sie schürte Erwartungen, die zu Enttäuschungen führten. Und Enttäuschungen führten zu Untreue, die wiederum Ehescheidungen zur Folge hatte. Außer Cody hatten all seine Freunde ihre Frauen betrogen oder waren von ihnen betrogen worden. Und am Anfang waren alle total ineinander verliebt gewesen.
    Als sein Handy klingelte, schaltete er die Freisprechanlage ein. „Hallo.“
    „Hallo, Nat, wie ist es gelaufen?“
    Als er die Fröhlichkeit in der Stimme seines älteren Halbbruders hörte, wusste er, dass Max anrief, weil er davon ausging, dass er keinen Erfolg gehabt hatte. „Gut.“
    „Dann lässt sich Montgomery auf das Geschäft ein?“
    „Es gibt ein paar Punkte, die noch überarbeitet werden müssen. Aber es sieht gut aus.“ Er hatte nicht vor, seinen Halbbrüdern zu erzählen, an welche Bedingung Silas den Handel geknüpft hatte.
    Mit Anfang zwanzig hatte Nathan fast ein Jahr lang an Pokerturnieren teilgenommen. Im Meisterschaftsspiel war es ihm gelungen, zwei
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