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COLLECTION BACCARA Band 0259

COLLECTION BACCARA Band 0259

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0259
Autoren: Marie Ferrarella , Susan Mallery , Patricia Mclinn
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darunter, dass sie nicht um ihrer selbst willen akzeptiert wurde. Aber Daphne hatte sich schon als junge Frau durch Entschlossenheit, Hartnäckigkeit und Stolz ausgezeichnet. Darin war sie sich, wie er jetzt feststellte, treu geblieben.
    Äußerlich jedoch hatte sie sich verändert. Ihr Gesicht war schmaler, und ihre Züge waren ausgeprägter. Vor zehn Jahren hatte man die Schönheit, zu der sie inzwischen herangereift war, bereits erahnen können. Außerdem strahlte sie ein Selbstvertrauen aus, das ihn beeindruckte.
    Daphne beugte sich vor. „Ich habe einige Jahre Tierpsychologie studiert.“
    „So etwas gibt es? Ich habe noch nie davon gehört.“
    Sie lächelte verschmitzt. „Es würde dir gefallen. Es geht darum herauszufinden, warum Tiere so handeln, wie sie es tun. Warum sie aggressiv werden oder Möbel anknabbern oder zum Beispiel ein Baby in der Familie nicht akzeptieren.“
    Er konnte sich nicht vorstellen, wie man das erforschen wollte. „Arbeitest du jetzt auf diesem Gebiet?“
    „Ich fange damit an. Ich habe viel darüber gelernt, wie man mit Alphatieren umgeht.“ Sie neigte den Kopf zur Seite. „Vielleicht könnte ich diese Techniken benutzen, um dich zu zähmen.“
    „Mich zähmen?“ Er lachte leise. „Daran liegt uns wohl beiden nichts, oder?“
    „Oh, da bin ich mir nicht sicher.“
    „Ich aber.“
    „Das nenne ich gesundes Selbstvertrauen.“
    „Das Privileg eines Alphamännchens.“ Als er sie nun schweigend musterte, wurde ihm bewusst, wie sehr er diese Frau begehrte. Er atmete ihren Duft ein, eine Mischung aus feiner Seife und einem speziellen Parfum, das er nur mit ihr assoziierte.
    In Murat regte sich ein Verlangen, das ihn vor allem durch seine Heftigkeit erstaunte. Nach all den Jahren? Er hatte sich oft ausgemalt, was er bei einem Wiedersehen empfinden würde. Alles Mögliche hatte er erwartet, aber nicht dieses intensive Begehren.
    Am liebsten wäre er auf der Stelle mit Daphne in eins der Schlafzimmer verschwunden, um sie nach allen Regeln der Kunst zu verführen.
    „Im Moment siehst du tatsächlich wie ein Raubtier aus“, bemerkte sie. „Woran denkst du?“
    „An deine Skulpturen“, log er. „Bleibt dir noch Zeit für dieses Hobby?“
    Bevor sie antwortete, sah sie ihn einen Moment lang zweifelnd an. „Leider viel zu wenig.“
    „Vielleicht sollte ich dir etwas Ton bringen lassen. Dann kannst du deiner Leidenschaft frönen, solange du hier bist.“
    „Wie lange willst du mich im Harem festhalten?“
    „Das habe ich noch nicht entschieden.“
    „Dann müssen wir jetzt doch über Brittany sprechen.“
    In diesem Moment öffneten sich die goldenen Türen. Mehrere Bedienstete schoben Servierwagen herein, und ein köstlicher Duft zog durch den Raum.
    Murat stand auf. „Dinner.“
    „Perfektes Timing“, erwiderte sie grimmig. „Man könnte meinen, das hast du mit Absicht gemacht.“
    Er lächelte süffisant. „Selbst ich kann Befehle noch nicht durch Gedankenübertragung erteilen.“
    „Aber du arbeitest daran, gib’s zu.“

    Daphne pickte mit den Fingerspitzen die letzten Krümel des köstlichen Mandelgebäcks zusammen, das zum Dessert serviert worden war. „Wenn ich hier länger bleibe, werde ich bald aufgehen wie ein Hefeteig.“ Sie seufzte zufrieden.
    „Es sind nicht alle Mahlzeiten so üppig“, meinte er tröstend.
    „Gott sei Dank. Aber morgen muss ich fünfzig Runden durch den Garten joggen.“ Sie hob ihr Glas mit eisgekühltem Mangosaft und sah ihn über den Rand hinweg an. „Außer, du hast vor, mich bald freizulassen.“
    „Sind wir wieder beim Thema?“
    „Ja, Murat. Ich meine es ernst. Du kannst mich nicht für immer hier festhalten.“
    „Vielleicht möchte ich die Tradition dieser Räume wieder aufleben lassen.“
    „Sehr komisch“, konterte sie, obwohl sie nicht davon überzeugt war, dass er scherzte. „Ich werde dir bestimmt nicht dabei helfen.“
    „Die meisten Frauen kamen nicht freiwillig hierher, obwohl es eine große Ehre bedeutete. Aber mit der Zeit haben sie Gefallen an diesem Leben gefunden. Luxus, Vergnügen. Was wünscht man sich mehr?“
    „Zum Beispiel Freiheit und Selbstbestimmung.“
    „Begehrt zu werden, bedeutet Macht. Die klugen Frauen haben das schnell begriffen und zu ihrem Vorteil genutzt. Sie herrschten über den Herrscher.“
    „List war noch nie meine starke Seite“, erklärte sie. „Außerdem will ich nicht hinter den Kulissen wirken, sondern in der ersten Reihe stehen. Als gleichberechtigte
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