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Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Titel: Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers
Autoren: Gerry
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nickte. »Ja. Sehr gut.«
    »Aber ich weiß nicht, welche welche ist.«
    »Ich bin Lyris«, sagte die Kleinere.
    Jaryd schluckte. »Habe ich noch etwas falsch gemacht? Seid ihr deshalb gekommen?«
    Lynwen schüttelte den Kopf. »Nein. Wir sind gekommen, um dir einen Ausweg zu zeigen.«
    »Ja?«, fragte er hoffungsvoll.
    Statt einer Antwort wandten sich die Frauen dem anderen Ende der Senke zu. Dort erstarben die Flammen nun, und eine Öffnung entstand im Flammenkreis. Jaryd schaute zu den Geistern zurück, unsicher, was sie von ihm erwarteten.
    »Hier entlang«, sagte Lyris und zeigte mit einer schimmernden grünen Hand auf die Öffnung.
    Jaryd sah sie noch einen Augenblick lang an, weil er immer noch unsicher war. Dann wandte er sich seiner Großmutter zu, die ermutigend nickte. »Also gut«, murmelte er und begann, auf die Öffnung am Ende der Senke zuzugehen. Die Geister und die verbliebenen Flammen folgten ihm. Sie gingen einige Zeit durch einen dichten Bereich des Hains und dann einen steilen Uferhang hinab. Jaryd hörte Wasser rauschen, und dann erreichten sie einen kleinen, rasch fließenden Bach.
    »Folge dem Bach abwärts, und er wird dich zum Moriandral führen, kurz hinter den Ruinen von Rholde«, erklärte Lyn«
    »wen. »Von dort aus kannst du zu deinen Freunden zurückfinden.«
    Jaryd spähte in die Richtung, in die sie gezeigt hatte, aber der Wald war zu dicht, um über die erste Biegung des Baches hinwegsehen zu können. Er wandte sich wieder seiner Großmutter zu. »Was ist mit Alayna?«
    Die beiden Geister sahen einander an. »Das hier ist dein einziger Ausweg«, sagte Lyris und blickte ihn aus schwarzen Augen an.
    »Das hatte ich nicht gefragt.«
    »Du hat Therons Hain betreten, und dafür wird ein Preis gefordert. Aber ihr braucht nicht beide zu sterben. Das hier ist dein einziger Ausweg«, sagte sie abermals, »und du hast nicht mehr viel Zeit.«
    Jaryd schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust. »Nein.«
    »Sei nicht dumm, Kind«, fauchte Lynwen. »Wir geben dir eine Chance zu fliehen!«
    »Ihr verlangt von mir, dass ich Alaynas Leben gegen mein eigenes eintausche!«, entgegnete Jaryd. »Das werde ich nicht tun!« Er schaute von einem Geist zum anderen. »Würdet ihr das wirklich von mir verlangen? Ist es das, was ihr von Bernels Sohn erwartet?«
    Beide wandten den Blick ab. »Wenn du dich weigerst, können wir nichts mehr für dich tun«, sagte Lyris leise. »Du wirst wieder seiner Gnade ausgeliefert sein.«
    Jaryd nickte grimmig. »Also gut. Ich muss Alayna finden.« Sofort begannen seine Großmutter und seine Urgroßmutter zu verblassen. Auch die Flammen lösten sich auf. »Leb wohl, Kind!«, rief Lynwen ihm mit leiser werdender Stimme zu. »Arick möge dir beistehen!«
    »Vergiss uns nicht!«, rief Lyris, und ihre Worte waren kaum mehr als ein Flüstern.
    Einen Augenblick später war Jaryd im Dunkeln allein. Das einzige Licht kam von dem blauen Ceryll in dem Ast, den er nach wie vor in der Hand trug, und es schien immer noch gedämpft von der Macht des Hains. Ishalla krächzte leise. Jaryd kraulte ihr tröstend das Kinn. Schon gut, sagte er im Geist zu ihr. Wir werden sie finden. Er holte tief Luft und machte sich dann wieder auf zur Mitte des Hains, um Alayna zu suchen.
    Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befand, und sie verstand nicht, wieso die Flammen, die sie nun umzingelten, sie an diesen Ort getrieben hatten. Aber als sie die geisterhafte grüne Gestalt vor sich anschaute und beruhigende Gedanken zu Fylimar aussandte, wusste Alayna, dass all das nicht mehr zählte. Das kleine Mädchen hatte noch kein Wort gesagt, aber das brauchte es auch nicht. Alayna wusste, wer es war, obwohl sie einander nie begegnet waren, oder zumindest konnte sie sich nicht daran erinnern. Das Kind sah Alaynas Mutter und auch ihr selbst so ähnlich, dass eine Verwechslung ausgeschlossen war. Das hier war Danise, Alaynas ältere Schwester, die im Alter von vier Jahren krank geworden und gestorben war, als Alayna noch ein Baby gewesen war. Sie war sehr schön, selbst mit diesen erschreckenden schwarzen Augen, mit denen sie jetzt zu Alayna aufblickte.
    Alaynas Eltern hatten ihr nur sehr wenig von Danise erzählt; und soweit sie wusste, hatten sie Faren, Alaynas jüngerer Schwester, noch weniger gesagt. Aber während all der Jahre zu Hause war Danise eine fünfte Präsenz in ihrem Haus gewesen, hatte an allem, was die Familie tat und sagte, Anteil gehabt. Als Kind hatte Alayna nachts wach
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