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Coco Chanel & Igor Strawinsky

Titel: Coco Chanel & Igor Strawinsky
Autoren: Chris Greenhalgh
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komponiert die Circus-Polka für eine Elefantenparade im Ringling Bros. and Barnum & Bailey Circus. Die Elefanten haben gewisse Schwierigkeiten mit dem komplizierten Rhythmus des Stücks.
1943
Coco schmiedet einen bizarren Plan mit dem Decknamen »Operation Modellhut« für ein Friedensabkommen zwischen England und Deutschland. Sie versucht, Kontakt zu Churchill aufzunehmen, und reist nach Berlin, wo sie heimlich Gespräche mit ranghohen Nationalsozialisten, darunter auch Walter Schellenberg, führt.
1945
Ein Jahr nachdem Hemingway nach Kriegsende im Erdgeschoss zusammen mit Angehörigen der Résistance das Ritz »befreite« und in der Bar dreiundsiebzig Martini bestellte, wird Coco in ihrer Suite wegen des Verdachts der Kollaboration mit den Deutschen verhaftet. Der Herzog von Westminster - und möglicherweise sogar Churchill persönlich - verwendet sich für sie, sodass sie innerhalb kürzester Zeit wieder freigelassen wird. Sie verlässt Frankreich und lebt in der Folge hauptsächlich in Lausanne, wo später Charlie Chaplin, der vor der antikommunistischen Hexenjagd aus den USA geflohen ist, ihr Nachbar wird.
Strawinsky nimmt die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Bei der Einbürgerungszeremonie stellt sich heraus, dass der von ihm gewählte Zeuge, der berühmte Schauspieler Edward G. Robinson, seit über vierzig Jahren als illegaler Einwanderer in den Vereinigten Staaten lebt. In seinem Ebony Concerto vermischt Igor Elemente aus klassischer Musik und Jazz.
1948
Igor lernt Robert Craft kennen, der bis zu seinem Tod sein musikalischer Fürsprecher, Chronist und Vertrauter bleiben wird.
1949
Coco und Igor treffen sich zum Mittagessen im Maria’s in New York.
1950
Misia Sert stirbt. Coco wäscht und parfümiert ihren Leichnam, zieht ihr ein weißes Kleid an und schmückt ihr Totenlager mit weißen Blumen. Zur Beerdigung kommt sie weiß gekleidet, genau wie vor Jahren bei Diaghilew.
1951
Uraufführung von Igors Oper The Rake’s Progress mit einem Libretto von W. H. Auden.
1953
Igor bekehrt sich zur Zwölftontechnik seines kürzlich verstorbenen Rivalen Arnold Schönberg.
Nach acht Jahren im Exil beschließt Coco mit siebzig Jahren, nach Paris zurückzukehren und sich noch einmal in die Arbeit zu stürzen.
1954
5. Februar. Coco startet ihr Comeback als Modeschöpferin in Paris. Nach anfänglich kühlen Reaktionen wird sie die Modewelt bis zu ihrem Tod erneut beherrschen.
1955
Cocos Tante und Freundin Adrienne stirbt.
1957
Uraufführung von Igors Agon , einem weiteren »weißen« Ballett für zwölf Tänzer.
1961
Coco entwirft die Kostüme für Alain Resnais’ Film Letztes Jahr in Marienbad .
1962
Auf Einladung der sowjetischen Behörden reist Igor nach Russland. Für den Fernsehsender CBS komponiert er das musikalische Spiel The Flood . John F. Kennedy lädt ihn ins Weiße Haus ein.
1963
John F. Kennedy wird in Dallas ermordet. Die neben dem Präsidenten sitzende Jackie Kennedy trägt ein rosafarbenes, später blutbeflecktes Kostüm von Chanel.
1964
Igor komponiert seine Elegy for JFK .
1969
Coco , ein Musical über Cocos Leben, wird am Broadway aufgeführt. Das Libretto stammt von Alan Jay Lerner, die Musik von André Previn und die Kostüme von Cecil Beaton. Die über sechzigjährige Katharine Hepburn wird für die Titelrolle engagiert. Als Coco Hepburn für die Rolle vorschlug, hatte sie eigentlich die sehr viel jüngere Audrey im Sinn. Statt wie versprochen die Zwanziger- und Dreißigerjahre darzustellen, erzählt das Musical die rührselige Geschichte des Comebacks einer Siebzigjährigen. Im Hinblick auf das amerikanische Publikum wird in dem Musical fälschlicherweise behauptet, ein amerikanischer Designer habe sie zu der folgenreichen Entscheidung bewogen, wieder zu arbeiten. Mit einem Budget von neunhunderttausend Dollar und einer verspiegelten Bühne wird die Show zur teuersten in der Geschichte des Broadway. Coco findet sie grauenvoll, und auch die Kritiker sind nur mäßig begeistert. Pläne für eine Verfilmung durch die Paramount Studios werden zu den Akten gelegt.
Hauptsächlich aus gesundheitlichen Gründen zieht Igor nach New York.
1970
Chanel No. 19 wird eingeführt, die Zahl verweist auf Cocos Geburtstag.
1971
Am Sonntag, dem 10. Januar, stirbt Coco in ihrem Schlafzimmer im Ritz. Auf ihrem Nachttisch steht eine Ikone, die Igor ihr 1925 geschenkt hat. Für den Gottesdienst wird die Madeleine-Kirche mit weißen Lilien, ihren Lieblingsblumen, geschmückt. Coco wird auf dem Hauptfriedhof in Lausanne
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