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Coco - Ausbildung zur 0

Coco - Ausbildung zur 0

Titel: Coco - Ausbildung zur 0
Autoren: Ana Riba
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amüsiert.
    „Nun“, begann Baptiste, „Sie haben sicherlich schon gehört, dass Sie ein besonderes Angebot unseres Hotels gebucht haben.“ Er lächelte, als er Coco nicken sah. „Wir möchten, dass sich unsere Gäste mehr als nur wohl fühlen, und wir tun sehr viel dafür.“ Baptiste schaute sich im Restaurant um, und sein Blick sagte Coco, dass er nach Worten suchte, damit er sie nicht erschreckte.
    „Unsere Gäste sind hauptsächlich Singles“, er schmunzelte, als er Cocos interessierten Gesichtsausdruck bemerkte, „die das angenehme Ambiente und die Fürsorge unseres Personals zu schätzen wissen.“ Er schob nachdenklich sein Glas auf dem Tisch zur Seite.
    „Die Damen und Herren, die bei uns ihren Urlaub verbringen, sind nicht auf der Suche nach dem schnellen Kick, wenn ich es so umschreiben darf, sondern planen ihre Begleitung für die gesamte Dauer ihres Aufenthalts.“
    Coco entglitten die Gesichtszüge, als sie zu ahnen begann, was sie da gebucht hatte.
    „Nun, ich sehe“, fuhr Baptiste fort, „dass Sie allmählich eine Vorstellung von unserem Angebot bekommen. Für die Dauer Ihres Aufenthalts in unserem Haus bin ich Ihr ständiger Begleiter.“ Er sagte das so leise, dass Coco glaubte, nicht richtig gehört zu haben. „Sofern Sie dies wünschen.“ Coco schluckte heftig. „Wenn ich Ihnen als Ihr Begleiter natürlich nicht zusage, dann wird es der Geschäftsleitung eine Freude sein, Ihnen jemand anders zur Seite zu stellen.“
    Nun verschluckte sich Coco und bekam ihren Hustenanfall kaum unter Kontrolle. Die anderen Gäste schauten sich bereits zu ihrem Tisch um, als Baptiste ihr ein Glas Wasser anbot. Sie trank und sah ihn über den Rand des Glases hinweg an.
    „Sie wollen mir also erzählen“, brachte sie schließlich heraus, als sie wieder zu Atem gekommen war, „dass Sie mich nicht nur auf Ausflügen begleiten würden?“
    Sie kicherte leise. Das hier war doch mehr als peinlich! Sie schwor sich für den Fall, dass sie noch einmal in eine solche Lage käme, das Kleingedruckte mit einer Lupe zu lesen. In Cocos Magen kribbelte es, und das lag nicht an der hervorragenden Vorspeise. Ihre Wangen röteten sich, als sie das ganze Ausmaß ihrer Buchung begriff.
    „Ich habe Sie also – entschuldigen Sie bitte den Ausdruck, aber mir fällt nichts Passenderes ein … Ich habe Sie als Gigolo gebucht?“ Baptiste lachte leise auf und nickte.
    „Wir bevorzugen ‚Begleiter‘, aber wenn es Ihnen besser gefällt, dann auch Gigolo.“
    Coco richtete sich auf ihrem Stuhl auf und legte ihre gefalteten Hände auf die Tischkante.
    „Und was … wenn ich das gar nicht will?“ Baptiste stützte sich auf, und der Duft seines Aftershaves schwebte in einer leichten Wolke zu ihr herüber.
    „Nun“, flüsterte er und setzte eine übertrieben besorgte Miene auf, „dann sollten wir wenigstens so tun, als ob, denn sonst verliere ich meinen Job.“ Nun war es mit Cocos Selbstbeherrschung vorbei. Sie lachte laut auf und bedeckte ihr Gesicht mit den Händen.
    „Baptiste, Sie müssen wirklich entschuldigen, aber das hier ist mehr als nur überraschend für mich. Ich habe noch nie in meinem Leben so etwas wie einen ‚Sexurlaub‘ gebucht. Und ich war mir auch nicht bewusst, dies für dieses Hotel getan zu haben. Ich gelobe Besserung beim Lesen des Kleingedruckten. Aber …“
    „Aber unser Angebot hat Sie etwas überfordert“, vollendete Baptiste den Satz für sie, und Coco nickte heftig. „Coco, natürlich haben Sie Zeit, sich diese Offerte genau zu überlegen.“ Baptiste nahm seine Gabel und begann, sich mit der Vorspeise zu beschäftigen. „Lassen Sie uns erst einmal essen, dann werden Sie eine Nacht darüber schlafen und teilen mir morgen Ihre Entscheidung mit.“
    Auch wenn dieser Abend mit einer Peinlichkeit begann – Coco genoss das Abendessen mit Baptiste an ihrer Seite. Er war humorvoll und konnte spielend leicht über die Situation hinweggehen, ganz so, als hätte es sie nie gegeben. Es war spät geworden, und Coco hatte sich köstlich amüsiert. Ganz Gentleman, begleitete Baptiste sie zu ihrem Zimmer. Er nahm ihr den Schlüssel ab und öffnete für sie die Tür.
    „Ich möchte betonen“, sagte er leise, „dass es ein sehr angenehmer Abend war, den ich auch – oder besser: weil meine berufliche Karriere davon abhängt – gern demnächst wiederholen würde.“ Er lachte leise, und Coco blieb nichts anderes übrig, als in dieses Lachen einzustimmen.
    „Wäre es Ihnen morgen Abend recht“,
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