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Cocktails fuer drei

Cocktails fuer drei

Titel: Cocktails fuer drei
Autoren: Sophie Kinsella
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war gerade erst ein paar Wochen her, dass sie sich von Justin, dem Kulturredakteur, getrennt hatte, der Maggie als kommissarischer Chefredakteur vertreten sollte. Es fühlte sich immer noch seltsam an, über ihn zu sprechen.
    »Aber Candice, ich kann sie nicht empfehlen«, sagte Maggie. »Ich weiß doch gar nichts über sie. Und – mal ehrlich – du auch nicht. Ich meine, du hast sie seit Jahren nicht gesehen, oder? Sie könnte kriminell sein oder sonst was.«
    Trübsinnig starrte Candice in ihren Drink, und Maggie seufzte.
    »Candice, ich gut kann verstehen, wie dir zumute ist, wirklich«, sagte sie. »Aber du kannst nicht einfach irgendeiner Frau, die du kaum kennst, einen Job besorgen, nur weil sie dir leidtut.«
    »Das stimmt«, sagte Roxanne entschlossen. »Als Nächstes kriegt das Mädchen, das die Gläser abtrocknet, deine persönliche Empfehlung.«
    »Und warum nicht?«, sagte Candice plötzlich ungestüm. »Wieso sollte man Leuten nicht hin und wieder einen kleinen Schubs geben, wenn sie ihn verdienen? Wir drei haben es sehr einfach, verglichen mit dem Rest der Welt.« Sie deutete in die Runde am Tisch. »Wir haben gute Jobs und ein glückliches Leben und nicht den leisesten Schimmer, wie es ist, nichts zu haben.«
    »Heather hat nicht nichts«, sagte Maggie ganz ruhig. »Sie sieht gut aus, sie hat Verstand, sie hat einen Job, und sie kann jederzeit wieder die Schulbank drücken, wenn sie will. Es ist nicht deine Aufgabe, ihr Leben zu ordnen. Okay?«
    »Okay«, sagte Candice nach einer kurzen Pause.
    »Gut«, sagte Maggie. »Ende der Standpauke.«
    Eine Stunde später traf Maggies Mann Giles in der Manhattan Bar ein. Er stand am Rand der Menge und spähte zwischen den Leuten hindurch, bis er Maggies Gesicht entdeckt hatte. Sie hielt einen Cocktail in der Hand, ihre Wangen waren rosig, und sie warf lachend ihren Kopf in den Nacken. Dieser Anblick brachte Giles zum Lächeln, und er steuerte auf den Tisch zu.
    »Achtung, Mann!«, sagte er freundlich, als er an den Tisch trat. »Seid so gut, etwaige Witze über männliche Genitalien einzustellen.«
    »Giles!«, rief Maggie und blickte bestürzt auf. »Müssen wir schon los?«
    »Wir müssen nicht«, sagte Giles. »Auf ein, zwei Drinks könnte ich ruhig bleiben.«
    »Nein«, sagte Maggie nach kurzer Überlegung. »Ist schon okay. Lass uns gehen.«
    Es funktionierte nie so recht, wenn sich Giles dazugesellte. Nicht, weil die anderen beiden ihn nicht mochten – und auch nicht, weil er sich nicht bemühen würde. Er war stets liebenswürdig und höflich, und das Gespräch lief immer gut. Aber es war nur einfach nicht dasselbe. Er war nicht einer von ihnen. Wie sollte er auch?, dachte Maggie. Er war keine Frau.
    »Ich muss sowieso gleich los«, sagte Roxanne, trank aus und nahm ihre Zigaretten. »Ich treffe mich noch mit jemandem.«
    »Sollte es sich dabei unter Umständen um einen gewissen Jemand handeln?«, fragte Maggie.
    »Möglich.« Roxanne lächelte sie an.
    »Ich kann nicht fassen, dass es das jetzt gewesen sein soll!«, sagte Candice zu Maggie. »Wenn wir uns das nächste Mal sehen, hast du ein Baby.«
    »Erinnere mich bloß nicht daran!«, sagte Maggie mit strahlendem Lächeln.
    Sie schob ihren Stuhl zurück und nahm dankbar die Hand, die Giles ihr reichte. Gemeinsam drängten sie sich langsam durch die Menge zur Garderobe und gaben ihre Silberknöpfe ab.
    »Und glaub nicht, du könntest den Cocktail-Club schwänzen«, sagte Roxanne zu Maggie. »Nächsten Monat sitzen wir an deinem Bett und stoßen auf das Baby an.«
    »Abgemacht«, sagte Maggie und spürte plötzlich, wie ihr die Tränen kamen. »Oh, Gott, ich werde euch vermissen.«
    »Bis bald«, sagte Roxanne und drückte sie an sich. »Viel Glück, Süße.«
    »Okay«, sagte Maggie und versuchte zu lächeln. Plötzlich kam es ihr vor, als würde sie ihre Freundinnen nie wiedersehen, als beträte sie eine neue Welt, in die sie ihr nicht folgen konnten.
    »Maggie braucht kein Glück!«, sagte Candice. »Die hat das Baby in null Komma nichts trockengelegt!«
    »Hey, Baby!«, sagte Roxanne und wandte sich direkt an Maggies Bauch. »Bist du dir darüber im Klaren, dass deine Mutter die bestorganisierte Frau der westlichen Hemisphäre ist?« Sie tat, als lauschte sie dem Bauch. »Er sagt, er möchte jemand anderen. Da hast du Pech, Kleiner.«
    »Hör zu, Candice …«, sagte Maggie in wohlmeinendem Ton. »Lass dich nicht von Justin rumkommandieren, nur weil er ein paar Monate das Sagen hat. Ich weiß,
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