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Club der Feinschmecker Eine spannende Liebesgeschichte (German Edition)

Club der Feinschmecker Eine spannende Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Club der Feinschmecker Eine spannende Liebesgeschichte (German Edition)
Autoren: Frieda Lamberti
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gibt keine direkte Flugverbindung von Hamburg nach Marseille. Allerdings wenn wir Glück haben, fliegt die Lufthansa Nizza direkt an. Dann würden sich 3 Tage lohnen, obwohl ich vier Tage vorziehen würde.«  Wir werden uns schnell einig und buchen sofort vier Flüge von Donnerstag bis Sonntag. Der Pfingstmontag gehört seinen Kindern. Wir knobeln noch aus, wer bei Knut absagt. Doro zieht den Kurzen und muss unserem liebgewonnen Sternekoch mitteilen, dass wir in diesem Jahr nicht kommen werden. Es geht auf elf Uhr zu. So langsam werde ich müde und frage, ob ich mir ein Taxi bestellen soll. Aber Doro bietet sich an, mich nach Hause zu fahren.
   »Dann sehen wir uns in zwei Wochen«, ruft Mimi zum Abschied und ich freue mich schon auf unsere »Tour de France«.

Mein Wagen parkt in der Einfahrt und von draußen sehe ich noch Licht im Wohnzimmer. Rolf sitzt vor dem Fernseher und schaut noch nicht einmal auf, als ich die Wohnung betrete. Er hat einen glasigen Blick und ich erspare mir meine Vorhaltungen wegen seiner Verspätung. In letzter Zeit ist er abends ständig betrunken. Wenn er in diesem Zustand ist, genügt ein falsches Wort von mir und ich löse einen stundenlangen Streit aus.  
   »Wird dein Wagen morgen fertig?«, frage ich auf dem Weg ins Bad, aber er antwortet mir nicht. Ich gehe ins Schlafzimmer und erschrecke. Mein Beautycase liegt auf dem Bett. Ich habe den kleinen Koffer dort nicht hingestellt. Er enthält Unterwäsche, Duschutensilien, eine Handvoll Schminke, Bürsten, meinen Reisefön und ein Handtuch. Normalerweise steht er im Kofferraum meines Wagens und kommt während meiner Treffen mit Alain zum Einsatz. Ich hoffe inständig, dass Rolf ihn nicht geöffnet hat und mir keine Fragen zum Inhalt des Koffers stellt. Aber mein Gebet wird nicht erhört.
   »Was hat es mit diesem Koffer auf sich? « Ich drehe mich um und sage: »Den habe ich schon letzte Woche ins Auto gestellt. Eine Kollegin wollte mit mir Schwimmen gehen. Sie hat dann aber abgesagt.«
   »Und wo ist dein Badeanzug? Oder wolltest du in Unterwäsche gehen?«
   »Den hatte ich bereits morgens angezogen. Was soll die Fragerei, Rolf?« Ich empfange einen bitterbösen Blick. Er glaubt mir nicht, aber bohrt auch nicht weiter nach.

Ich habe das feste Gefühl, beobachtet zu werden. Auf dem Weg ins Büro ist mir ein schwarzer Kleinwagen gefolgt. Auch bei meinen Besichtigungen am Vormittag ist er mir aufgefallen. Zufall? Ich gehe lieber auf Nummer sicher und lasse mich von Alain in der Tiefgarage abholen und nehme meinen Kopf erst wieder hoch, als er mir versichert, dass uns kein Wagen folgt.
   »Was ist los mit dir? Seit wann bist du so panisch?« Seit dem Rolf mir misstraut, täglich betrunken ist und mir zunehmend Angst macht. Aber ich sage nichts und lächle mein Unbehagen einfach weg.
   »Mach mal das Handschuhfach auf. Ich hab da was für dich.« Gespannt öffne ich die Klappe, ziehe eine Schachtel heraus und packe ein Parfum aus. Mein Interesse gilt nicht dem Duft, sondern dem Flakon.
   »Oh, der ist zauberhaft geworden. Mit diesem Design hast du dich selbst übertroffen. Edel und fein.«
   »Das muss er auch sein. 15 ml von dem Duft kosten nahezu zweihundert Euro«, lacht er. Nun schnuppere ich doch.
   »Viel zu schwer und mächtig.« Ich packe ihn wieder zurück und weiß genau, dass dieses feine Glaskunstwerk ab heute Abend die Kollektion seiner Frau erweitern wird.

Ich kuschel mich ganz dicht an ihn und höre ihm zu, wie er von der Provence schwärmt. Es wird meine erste Reise nach Frankreich werden und ich lasse mich von seiner Vorfreude auf die schöne Landschaft, das gute Essen und den leckeren Wein anstecken. Vier Tage am Stück. Ich kann mein Glück kaum fassen. Nachdenklich schaut er mich an.
   »Wie ich es schaffen soll, in deiner Nähe zu sein, ohne dich küssen und berühren zu dürfen, ist mir ein Rätsel.«
   »Jetzt hast du die Gelegenheit. Also nutze sie!«

Es ist der Abend vor unserer Abreise und ich packe meinen Koffer. Rolf sieht mir im Türrahmen zum Schlafzimmer dabei zu und fragt, ob ich mit dem Autozug nach Westerland übersetzen werde oder den Golf in Niebüll abstellen will.
   »Es geht dieses Jahr nicht nach Sylt. Wir reisen nach Frankreich in das Haus von Mimi«, sage ich wahrheitsgemäß. Wieder trifft mich sein eiskalter Blick und ich ahne nichts Gutes.
   »Wohin genau«, will er wissen. Ich habe keine Ahnung und antworte: »Irgendwo in der
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