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Club der Feinschmecker Eine spannende Liebesgeschichte (German Edition)

Club der Feinschmecker Eine spannende Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Club der Feinschmecker Eine spannende Liebesgeschichte (German Edition)
Autoren: Frieda Lamberti
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Fensterklappläden und den bunt bepflanzten Balkonkästen nicht satt sehen. Ein Brunnen aus Naturstein stößt kleine Wasserfontänen aus und kleine Kinder baden laut kreischend ihre nackten Füße darin. Der Duft der diesen Ort umgibt, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Eine Mischung aus Gewürzen, Blumen, Kräutern und ganz viel Sonne. Ich möchte noch verweilen, aber Mimi bläst zum Aufbruch. Der Weg führt uns über eine kurvenreiche Landstraße, die von gelben Ginsterbüschen gesäumt ist, vorbei an wilden Wiesen, die unzählige Mohnblüten wie rote Teppiche erscheinen lassen. Ich bin überwältigt und lasse diese wunderschöne Natur wortlos auf mich wirken. Ein altes Schild an einem rostigen Eisentor verrät, dass wir angekommen sind. Das im 18. Jahrhundert erbaute Landhaus hat eine helle Putzfassade und die Patina an Fenstern, Türen und Natursteinmauern unterstreicht den Charme dieses Anwesens. Der Garten ist verwildert, aber mit ein bisschen Fantasie lässt sich erahnen, wie schön es hier zu Lebzeiten von Tante Louise gewesen sein muss. Der Blick von der Terrasse über die Weinberge zum dahinterliegenden Pinienwald ist unbeschreiblich. Mimi geht ins Haus und öffnet nach und nach die Fenster im Obergeschoss. Zusammen mit Alain inspiziere ich die Räume. Es ist nicht eine dieser nobel restaurierten Herbergen, die ich aus exklusiven Reiseportalen kenne. Keine 5 Sterne Romantik Superior Kategorie. Es ist das authentische Landhaus einer alten Dame, die ihr halbes Leben damit verbracht hat, die Ursprünglichkeit dieses Gemäuers zu bewahren.
   »Mimi, das ist ein Juwel«, rufe ich nach der ersten Begehung. Das Obergeschoss bietet sechs Schlafräume und alle sind stilvoll möbliert. Alain drückt mich in einen Raum und flüstert, dass ich genau dieses Zimmer für mich wählen soll. Er deutet auf eine Durchgangstür und ich verstehe.
   »Ja, sucht euch ein Zimmer aus«, sagt die neue Hausherrin und wir holen unser Gepäck aus dem Wagen und beziehen für drei Nächte unsere Schlafgemächer. Während die beiden Frauen einen Platz auf der Terrasse einrichten und Gläser und Geschirr spülen, fahre ich mit Alain zurück in den Ort, um einzukaufen. Wir schlendern Hand in Hand durch die Gassen und kaufen in kleinen Läden ein. Brot, Obst und Gemüse, Wein, Wasser, Fleisch und Fisch und unzählige Delikatessen in Gläsern und Dosen, deren Namen ich das erste Mal höre. Ich liebe es, ihm zuzuhören, wie er sich auf Französisch mit den Verkäufern unterhält. Außer Bonjour und Mercie kann ich nichts beitragen. Voll bepackt gehen wir zum Wagen.
   »Noch nicht zurück«, bettle ich ihn an und wir gehen noch einmal in das Bistro vom Morgen und nehmen einen Drink.
   »Was würde ich darum geben, allein mit dir hier zu sein.« Er spricht mir aus der Seele und erwidert meine verliebten Blicke. Ich lese in seinem Gesicht, wie in einem offenen Buch und weiß genau, wonach ihm jetzt der Sinn steht. Aber wir trinken aus und fahren zur Bastide.

»Hast du Empfang mit deinem Handy?«, fragt Doro. Sie hat ihr Telefon zu Hause gelassen und möchte sich meins borgen, um sich kurz bei ihrem Bruder zu melden. Sie stellt es an und ruft mir zu: »Du hast einige Nachrichten und Anrufe in Abwesenheit.« Ich weiß, dass sie nur von Rolf sein können und winke ab. Seine Erklärungen und halbherzigen Entschuldigungen will ich weder lesen noch hören. Er ist wiederholt zu weit gegangen und ich bin sicher, dass er damit das Ende unserer Ehe eingeläutet hat. Ich beschließe, nicht mehr an meinen versoffenen und brutalen Mann zu denken und gehe zu den Anderen in die Küche und helfe dabei, die Lebensmittel zu verstauen.
   »Habt ihr Anchovis mitgebracht?«, will Doro wissen und Alain reicht ihr ein kleines Glas mit den salzigen Minifischen. Aus schwarzen Oliven, Olivenöl, Kapern, Anchovis und Salz bereitet sie uns eine Tarpenade. Eine typisch provenzalische Paste, die ausgezeichnet zu frischem Baguette passt. Mit gekühltem Wein und einer Käseplatte genießen wir die letzten Strahlen der Abendsonne. Mimi holt die Kaufangebote der ortsansässigen Makler und reicht sie mir über den Tisch. Ich habe keine Ahnung, zu welchem Kurs, Immobilien in dieser Region gehandelt werden und ob die Angebote eher gut oder schlecht sind. Tatsache ist, dass sie extrem unterschiedlich ausfallen. Von 950.000 Euro bis hin zu 1,5 Million. Alain liest sich die Offerten durch und erklärt die enorme Differenz.
   »Einmal geht es nur um das Haus
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