Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
gestopft", verkündete Bubba stolz. „Ich hatte nicht die Zeit, die Leiche noch irgendwo hinzuschaffen, und da habe ich gedacht, Sie und Mr. Eric, Sie könnten sich selbst überlegen, was Sie damit machen wollen."
    Ich mußte zu Boden schauen - so einfach war das also, so direkt. Um das Geheimnis der Leiche im Wandschrank klären zu können, hatte ich nur der richtigen Person die richtigen Fragen stellen müssen.
    Warum nur waren wir nicht von allein darauf gekommen? Es ging nun einmal nicht an, daß man Bubba Befehle erteilte und dann erwartete, daß er sie den gegebenen Umständen anpaßte. Gut möglich, daß er mir das Leben gerettet hatte, als er Jerry umbrachte, sogar sehr gut möglich, denn mein Schlafzimmer wäre das erste gewesen, auf das der Wer gestoßen wäre, hätte er die Wohnung durchsuchen können. So müde, wie ich an jenem Abend gewesen war, als ich endlich zu Bett kam, wäre es, wenn ich überhaupt wach geworden wäre, höchstwahrscheinlich zu spät gewesen.
    Pam hatte zwischen Bubba und mir hin- und hergeblickt, ein großes Fragezeichen im Gesicht. Ich hob die Hand, um ihr zu verstehen zu geben, daß ich später alles erklären würde. Dann zwang ich mich dazu, Bubba ein strahlendes Lächeln zuzuwerfen und ihm zu versichern, er habe genau das Richtige getan. „Eric wird hocherfreut sein", fügte ich hinzu. Es würde bestimmt auch interessant werden zu sehen, wie Alcide reagierte, wenn ich ihm die Auflösung unseres Rätsels verriet.
    Bubbas berühmtes Gesicht entspannte sich sichtlich. Er lächelte, wobei sich die weltbekannte Oberlippe leicht kräuselte. „Ich bin froh, daß Sie das sagen!" verkündete er. „Haben Sie wohl ein bißchen Blut für mich? Ich habe nämlich mächtigen Durst."
    „Klar doch", sagte ich. Pam war so liebenswürdig, ihm das Blut zu holen, und Bubba trank einen riesigen Schluck.
    „Nicht so gut wie Katze", bemerkte er. „Aber trotzdem mächtig gut. Danke. Ganz, ganz herzlichen Dank."

       Kapitel 15
    Es wurde dann noch ein sehr gemütlicher Abend. Meine Wenigkeit plus vier Vampire - nachdem Eric und Bill dann auch eingetroffen waren, getrennt voneinander, aber fast auf die Sekunde zeitgleich. Nur ich und meine Kumpels also, ein netter Abhängabend in meinem Wohnzimmer.
    Bill bestand darauf, mir das Haar zu kämmen und zu flechten. Damit, nehme ich an, wollte er den anderen beweisen, wie gut er sich in meinem Haus und mit meinen Gewohnheiten auskannte, daß er genau wußte, wo ich im Bad die Schachtel mit dem Schnickschnack für die Haare aufbewahrte. Er plazierte mich unten auf die Ottomane, hockte sich hinter mich und machte sich daran, mein Haar zu bürsten und zu flechten. Ich hatte es immer als beruhigend empfunden, wenn Bill sich um mein Haar kümmerte. Unwillkürlich weckte der Vorgang in mir Erinnerungen an einen anderen Abend, den Bill und ich ebenfalls auf diese Art und Weise auf der Ottomane sitzend begonnen hatten, um dann später zu einem ganz phantastischen Finale zu gelangen. Natürlich wußte Bill ganz genau, daß er diese Erinnerungen aufwühlte.
    Eric beobachtete uns aufmerksam, mit der Miene eines Mannes, der sich im Geiste Notizen macht, während Pam offen angewidert die Nase rümpfte. Ich gab mir alle Mühe, aber ich konnte beim besten Willen nicht verstehen, warum die vier unbedingt alle auf einmal in meinem Wohnzimmer herumhocken wollten und warum sie einander - und mich - nicht einfach satt bekamen und sich davonmachten. Nun hatte ich schon mal Leute im Haus, und schon wenige Minuten nach deren Eintreffen sehnte ich mich danach, wieder allein zu sein. Wie hatte ich nur denken können, ich sei einsam? Bubba ging dann auch ziemlich bald, denn er wollte unbedingt noch ein bißchen jagen - was er jagen wollte, darüber wollte ich lieber nicht allzu genau nachdenken. Als er gegangen war, konnte ich den anderen Vampiren erklären, wie sich die Sache mit Jerry Falcon verhielt, was diesem Werwolf zugestoßen war.
    Eric schien es nicht allzuviel auszumachen, daß Jerry Falcon hatte sterben müssen, weil er Bubba den Befehl erteilt hatte, auf mich achtzugeben. Auch ich war ja nicht recht in der Lage, mir die Sache zu Herzen zu nehmen, wie ich mir selbst schon hatte eingestehen müssen. Er oder ich, darauf war es letztlich hinausgelaufen - und ich fand mich netter als ihn. Bill war Jerrys Schicksal unter dem Strich ziemlich gleichgültig, und Pam fand die ganze Geschichte eigentlich ziemlich witzig.
    „Da ist er dir also nach Jackson gefolgt -
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher