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City Vampire: Gefährliches Spiel in Paris (German Edition)

City Vampire: Gefährliches Spiel in Paris (German Edition)

Titel: City Vampire: Gefährliches Spiel in Paris (German Edition)
Autoren: Beth St. John
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geht ihm gut“, antwortete der Fremde. „Mein Name ist Jerome Roussaux. Mathis ist mein Gast.“
    „ Ihr – Gast?“, fragte Elaine verwirrt. Was sollte das? War das ein böser Scherz? „Ich will mit Mathis sprechen. Sofort.“
    „ Wir wollen doch nichts überstürzen, meine Liebe“, sagte der Fremde am anderen Ende der Leitung. „Ich schlage vor, wir treffen uns und unterhalten uns in aller Ruhe.“
    „ Was wollen Sie von uns?“, fragte Elaine verzweifelt.
    „ Das erkläre ich Ihnen, wenn wir uns sehen. Nehmen Sie die Rue de Charterly Richtung Norden. Biegen Sie dann links ab. Nach ungefähr zwei Kilometern gelangen Sie in ein ehemaliges Industriegebiet. Es ist das dritte Gebäude auf der rechten Seite. Sagen wir, in einer Stunde. Und kommen Sie allein. Wenn Sie die Polizei verständigen, ist Mathis tot. Wenn Sie mit irgendjemandem darüber reden, ist er ebenfalls tot. Haben Sie mich verstanden?“
    Elaine lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter. „Verstanden“, hauchte sie, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen.
    „ Gut“, sagte der Mann. Ein Knacken erklang in der Leitung und Elaine wusste, dass er aufgelegt hatte. Ihr Kopf schwirrte. Mathis und sie besaßen gerade genug zum Leben – was konnte dieser Mann von ihnen wollen? Einen kurzen Moment lang war sie versucht, entgegen seiner Anweisung die Polizei anzurufen, besann sich dann aber eines Besseren. Sie wollte Mathis’ Leben um keinen Preis gefährden. Ihr blieb nichts weiter übrig, als zu der genannten Adresse zu fahren und zu hören, was er ihr zu sagen hatte – oder was er von ihr wollte.

Kapitel 4
     

    Elaine folgte der Wegbeschreibung, die der Mann ihr gegeben hatte. Die Gegend war abgelegen und das ehemalige Industriegebiet offensichtlich schon sehr lange verlassen; die Straßen waren marode, die Gebäude verwittert. Die Fassaden bröckelten und sie fand kaum ein Fenster, das noch nicht eingeschlagen war. Das Wetter verschlechterte sich zusehends, während sie sich ihrem Ziel näherte. Dunkle Wolken zogen am Himmel über ihr auf und verliehen den verwahrlosten Bauten etwas sehr Bedrohliches.
    Elaine schauderte.
    Sie fand das Gebäude, das der Fremde gemeint haben musste. Still und einsam lag es zu ihrer Rechten, eine zerrissene Plane diente als Ersatz für die Eingangstür und flatterte wild im erstarkenden Wind. Sie parkte ihren Wagen, dann schlug sie den Kragen ihrer Jacke hoch und stieg aus. Das herannahende Gewitter trieb altes Laub und Staub vor sich her und Elaine konnte schon die ersten feinen Tropfen auf ihrem Gesicht spüren. Langsam ging sie auf den Eingang zu. Die im Wind tanzende Plane machte klatschende Geräusche, als sie von einer starken Böe erfasst wurde. Elaine schob sie beiseite und trat vorsichtig ein. Der Boden war vom Schutt und Dreck der Jahre übersät und sie musste Acht geben, wo sie hin trat.
    „ Hallo?“, rief sie und bemühte sich, ihre Stimme fest klingen zu lassen. „Ist da jemand?“
    Doch sie erhielt keine Antwort. Verunsichert ging sie tiefer in das alte Gebäude hinein. War sie tatsächlich am richtigen Ort? Was, wenn sie den Mann falsch verstanden hatte? Ihr brach der kalte Schweiß aus. Sie würden Mathis töten, wenn sie nicht rechtzeitig käme.
    „ Hallo? Ich bin Elaine Moreau! Sie hatten mich hierher bestellt! Wo sind Sie, verdammt?“ rief sie, lauter diesmal. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie ging weiter und fluchte im Stillen, dass sie keine Taschenlampe eingesteckt hatte. Ihr Handy lag noch im Wagen, das half ihr gerade auch nicht weiter. Doch zurückgehen wollte sie jetzt nicht. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als die Zähne zusammen zu beißen und sich vorsichtig einen Weg zu bahnen, tiefer hinein in diesen unheimlichen Bau, tiefer hinein in die Dunkelheit. Über einen kurzen Flur gelangte sie in einen großen Raum, in dem früher Maschinen gestanden haben mussten. Die schweren Geräte hatten ihre Spuren auf dem alten Boden hinterlassen. Durch ein eingeschlagenes Fenster auf der anderen Seite wehte erbarmungslos der Wind herein und brachte kalten Regen mit sich.
    Es war fast dunkel, obwohl es noch früh am Abend war. Elaine erschauerte. Sie spürte, wie die kleinen Härchen in ihrem Nacken sich aufstellten und es packte sie das unheimliche Gefühl, beobachtet zu werden.
    Elaine fuhr herum.
    Undeutlich sah sie den Umriss eines Gesichts, nur etwa einen Meter von dem ihren entfernt. Sie öffnete den Mund zu einem Schrei, doch jemand packte sie grob und presste ihr eine
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