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City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

Titel: City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen
Autoren: Beth St. John
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Lara zurück, „im Moment nur das. Sag mir sofort Bescheid, wenn du etwas herausgefunden hast. Ich werde mich zum Mittagessen mit Kommissar Schmidt treffen, aber gegen zwei bin ich zurück – falls jemand anruft.“
    „In Ordnung.“ Ihre Assistentin lächelte und wi dmete sich wieder ihrer Arbeit.
    Lara war froh, sie zu haben – es war nicht leicht, zuverlässige Angestellte für eine Detektei zu finden, da die Branche noch immer einen windigen Ruf hatte. Julia war nun seit fast zwei Jahren bei ihr und sie war ihr tatsächlich eine große Hilfe. Gut, das Mädchen sprühte nicht gerade vor Cleverness , aber sie war höflich, zuverlässig und äußerst verschwiegen – und das waren die Dinge, auf die es Lara besonders ankam. Nicht auszudenken, wenn ein Mandant in einem heiklen Fall plötzlich erfahren musste, dass die Sekretärin einer Detektei wichtige Firmengeheimnisse ausgeplaudert hatte.
     
    Lara freute sich auf das Mittagessen mit Schmidt. Die beiden kannten sich schon eine ganze Weile und der ältere Kommissar hatte kein Problem damit, dass Lara die Polizei wegen ihrer hohen Aufklärungsquote verlassen hatte, um sich selbstständig zu machen. Viele Kollegen, vor allem die männlichen, kamen nicht damit zurecht, dass sie so gut war in dem, was sie tat. Bei Schmidt war das anders. Ihm ging es darum, Fälle zu lösen, und wenn er Hilfe bekommen konnte, nahm er sie an. Ganz gleich von wem.
    Sie trafen sich in dem einzigartigen Restaurant im Eschenheimer Turm, dem Wahrzeichen der Stadt. Ganz Frankfurt war ruhig an diesem Tag, denn das unbeständige kalte Wetter sorgte dafür, dass die meisten ihre Mittagspause lieber im Büro oder in den eigenen vier Wänden verbrachten. Lara machte die Kälte nichts aus. Sie mochte den Winter und die Gemütlichkeit, die er mitbrachte.
    Die Detektivin war ein wenig zu früh dran. Sie nutzte die Zeit und suchte einen schönen Platz an einem runden Tisch in der Ecke aus. Sie liebte das alte Gemäuer mitten in der City. Der sechshundert Jahre alte Eschenheimer Turm war ein Stadttor der spätmittelalterlichen Frankfurter Stadtbefestigung gewesen.
    Während sie die Speisekarte durchsah, kam Schmidt herein. Er schüttelte den eisigen Regen von seiner Jacke und hielt Ausschau nach ihr. Als er Lara entdeckte, hellte sich sein Gesichtsausdruck augenblicklich auf und er gab der hilfsbereiten Bedienung ein Zeichen, dass er gefunden hatte, wonach der suchte.
    „Lara “, rief er schon beim Näherkommen lächelnd. „Wie schön, dich wieder zu sehen.“
    „Ich freue mich auch sehr“, antwortete Lara aufrichtig.
    Klaus Schmidt war ein klein wenig wie ein Vater für sie. Nein, eher wie ein Großvater – auch wenn er noch gar nicht so alt war. Aber er hatte etwas Großväterliches an sich , in der Art, wie er sich kleidete und in seinem Umgang mit anderen Menschen. Wenn Lara ihren Großvater gekannt hätte, hätte sie ihn sich so gewünscht.
    „Hast du schon bestellt?“, fragte er, während er sich den Schal vom Hals wickelte und über einen leeren Stuhl des Nachbartisches warf. Lara musste lächeln. Klaus Schmidt benutzte niemals die Garderobe, als habe er Angst, jemand könnte seine Sachen stehlen. Dabei war sein abgetragener beigefarbener Trenchcoat, der eigentlich eher zum Herbst denn zum Winter passte und dessen beste Tage lange vorüber waren, mit Sicherheit kein besonders begehrtes Diebesgut. Der Mantel folgte dem Schal und Schmidt nahm Platz.
    „Ich konnte mich noch nicht entscheiden “, erwiderte Lara amüsiert und reichte Schmidt die zweite Karte herüber, welche sie sich vorsorglich von der Kellnerin hatte geben lassen. „Ich glaube, ich nehme das Steak.“
    Klaus Schmidt schüttelte den Kopf. „Andere Mädchen mit deiner Figur sehe ich immer nur an Salatblättern knabbern“, sagte er amüsiert. „Es ist mir ein Rätsel, wo du das alles hinsteckst.“
    Lara lachte. „Ach, ich habe halt einen guten Stoffwechsel. Das liegt in der Familie.“
    Schmidt seufzte. „Ich wünschte, von diesen Genen könnte ich mir welche ausborgen.“ Er klopfte auf seinen Bauch, dessen Rundung sich deutlich unter seinem grauen Pullover abzeichnete. „Aber egal, genieß du ruhig deine Jugend und deine guten Gene, eines Neiders Worte haben noch niemandem geschmeichelt.“ Er gluckste.
    Die Bedienung kam an den Tisch und fragte nach ihren Bestellungen.
    „Ich nehme einen schwarzen Tee“, sagte Lara, „und das Pfeffersteak. Medium, bitte.“
    Die junge blonde Frau kritzelte etwas auf ihren
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