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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls
Autoren: Cassandra Clare
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Foyer getroffen, ihre Mutter, Luke und Simon umarmt. Aber wie immer war ein Teil von ihr bei Jace zurückgeblieben, auf der Dachterrasse, allein mit ihm hoch oben über der kalten, leuchtenden, elektrisch funkelnden Stadt.
    Maryse und Kadir waren in den Aufzug gestiegen und hochgefahren, um zu Jace zu stoßen und sich die Überreste von Liliths Ritual anzusehen. Es hatte etwa zehn Minuten gedauert, ehe Maryse schließlich zurückgekehrt war, allein, ohne Kadir. Als die Aufzugstür aufschwang und Clary ihr Gesicht sah, kreidebleich, angespannt und aufgewühlt, da wusste sie sofort, dass etwas Schreckliches passiert war.
    Die darauffolgenden Minuten erlebte Clary wie in einem Albtraum. Die Gruppe der Schattenjäger im Foyer stürmte auf Maryse zu; Alec löste sich von Magnus und Isabelle sprang von der Bank auf. Weiße Lichtstrahlen durchschnitten die Dunkelheit wie Kamerablitze an einem Tatort, als ein Nephilim nach dem anderen seine Seraphklinge zückte und in die Höhe hielt. Während Clary sich durch die Menge arbeitete, hörte sie bruchstückweise, was vorgefallen war: Die Dachterrasse hatte verlassen dagelegen; Jace war verschwunden. Der gläserne Sarg, in dem Sebastian geschwebt hatte, war zertrümmert; die Glasscherben lagen überall verstreut. Blut, frisches Blut, tropfte von dem Sockel, auf dem der Sarg gestanden hatte.
    Die Schattenjäger einigten sich rasch auf einen Plan und strömten dann in alle Richtungen davon, um die Gegend um das Gebäude herum abzusuchen. Mit blaue Funken sprühenden Fingern kam Magnus auf Clary zu und fragte, ob sie einen Gegenstand von Jace besaß, mit dem er versuchen konnte, den jungen Nephilim zu orten. Benommen gab Clary ihm den Morgenstern-Ring und zog sich anschließend in eine Ecke zurück, um Simon anzurufen. Sie hatte gerade ihr Handy zugeklappt, als eine Schattenjägerstimme alle anderen übertönte: »Orten? Das funktioniert doch nur, wenn er noch lebt. Aber bei der Blutmenge ist das nicht sehr wahrscheinlich … «
    Irgendwie war das der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen brachte: Fortdauernde Unterkühlung, Erschöpfung und Schock machten sich schlagartig bemerkbar und Clary spürte, wie ihre Knie nachgaben. Ihre Mutter konnte sie gerade noch auffangen, bevor sie auf dem Boden aufschlug. Danach war alles dunkel und verschwommen. Als sie am nächsten Morgen in ihrem Bett in Lukes Haus aufwachte, setzte sie sich ruckartig und mit wild pochendem Herzen auf, fest davon überzeugt, dass sie einen Albtraum gehabt hatte.
    Aber während sie sich aus den zerwühlten Bettlaken kämpfte, erzählten ihr die verblassenden Blutergüsse an ihren Armen und Beinen eine andere Geschichte, eine Geschichte, die durch den fehlenden Morgenstern-Ring bestätigt wurde. Hastig sprang Clary in ihre Jeans, streifte einen Kapuzenpullover über und wankte ins Wohnzimmer, wo Jocelyn, Luke und Simon mit düsterer Miene dasaßen. Obwohl sich die Frage eigentlich erübrigte, stieß sie dennoch hektisch hervor: »Hat man ihn gefunden? Ist Jace wieder da?«
    Langsam erhob Jocelyn sich aus ihrem Sessel. »Nein, Süße, er ist weiterhin wie vom Erdboden verschluckt … «
    »Aber nicht tot? Man hat keinen Leichnam gefunden?« Clary ließ sich neben Simon auf das Sofa fallen. »Nein – er ist nicht tot. Das würde ich wissen .«
    Während Clary nun auf Isabelles Bett saß, erinnerte sie sich wieder daran, wie Simon ihre Hand gehalten hatte, als Luke die wenigen Informationen zusammengefasst hatte: Jace war noch immer verschwunden, genau wie Sebastian. Außerdem hatte Luke eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte lautete: Das Blut auf dem Sockel hatte identifiziert werden können – es stammte von Jace. Aber die gute Nachricht war: Es handelte sich um deutlich weniger Blut als ursprünglich angenommen. Offenbar hatte es sich mit dem Wasser aus dem zertrümmerten Sarg vermischt und so den Eindruck einer gewaltigen Blutmenge erweckt. Daher war es durchaus möglich, dass Jace überlebt hatte – was auch immer mit ihm passiert sein mochte.
    »Aber was genau ist denn passiert?« , hakte Clary nach.
    Luke schüttelte den Kopf, seine blauen Augen schauten traurig. »Das weiß niemand, Clary.«
    In dem Moment fühlte es sich so an, als würde Eiswasser durch ihre Adern strömen. »Ich will bei der Suche helfen. Irgendwas tun. Und nicht nutzlos rumsitzen, während Jace vermisst wird.«
    »Darüber würde ich mir an deiner Stelle keine Sorgen machen«, bemerkte Jocelyn grimmig. »Der Rat
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