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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition)
Autoren: Lolaca Manhisse
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was du bist, Halbblut. Und wenn du es wissen willst, auf deinen schönen Kopf sind fünfzigtausend Euro ausgesetzt.«
    Hätte ich nicht solche Schmerzen gehabt, hätte ich ihm einen Vogel gezeigt. Ohne mich selbst niedermachen zu wollen – aber wer würde bitte so viel Geld für meinen Kopf wollen? Er musste mir meine Frage angesehen haben, denn er lachte beinahe hysterisch.
    »Ich war auch erstaunt, vor allem als ich dich halbe Portion gesehen habe, aber was soll ‘s! Es geht nur ums Geld.«
    Er war so sehr mit Reden beschäftigt, dass er nicht merkte, wie ich meine Krallen ausfuhr. Das konnte ich, auch wenn die Prozedur sehr schmerzhaft war. Sie waren zwar nicht so spektakulär wie die von X-Men Wolverine, aber sie waren scharf – sehr scharf. Ich rammte meine Krallen in seine Arme und riss sie nach unten. Er brüllte auf, als ich auf Knochen stieß, und ließ mich fallen. Sofort duckte ich mich unter einem Auto hinweg und krabbelte davon. Ich hinterließ blutige Abdrücke auf dem Boden, denn meine Krallen bildeten sich bereits wieder zurück.
    »Dafür werde ich dich foltern, du Schlampe!«, brüllte er und kam hinter mir her. Doch er machte sich nicht die Mühe zu kriechen, sondern fegte einfach jedes Auto beiseite, das ihm im Weg stand. Warum mussten Vampire immer so unheimlich stark sein? Ich sah ein, dass ich in menschlicher Gestalt keine Chance hatte. Als Hund würde ich schneller und wendiger sein, und auch wenn die Aussicht gering war, konnte ich vielleicht doch entkommen.
    So schnell es ging, entledigte ich mich meiner Kleidung und kroch dabei weiter, das wütende Toben des Vampirs immer hinter mir. Kaum war ich ausgezogen, verwandelte ich mich auch schon. In Stresssituation ging es meist schneller, und oh Mann, wie war ich im Stress! Zuerst breitete sich ein Prickeln aus, das am Kopf begann und bis in die Zehenspitzen ging. Dann zog sich meine Haut unangenehm, aber nicht schmerzhaft zusammen, nur um wenige Augenblicke später in Fell zu explodieren. Daraufhin prickelte mein Körper ein letztes Mal, dann stand ich auch schon auf vier Pfoten. Augenblicklich wurden meine Sinne schärfer, die Nase feiner und die Geräusche intensiver. Ich konnte das Blut riechen, das vor nicht allzu langer Zeit hier vergossen worden war. Es war eindeutig Vampirblut und gehörte allem Anschein nach den Meiers.
    Ich spähte unter Dutzenden von Autos hindurch und sah zwei bleiche Gestalten auf dem Boden liegen. Die Leiche von Herrn Meier war verschrumpelt, der Kopf abgetrennt. Wäre ich in Menschengestalt, hätte ich mich womöglich übergeben, aber als Hund war mein Würgereflex nicht ganz so stark. Von seiner Frau sah ich nur die Füße, aber ihr war es wohl nicht besser ergangen. Es gab nicht viele Möglichkeiten, einen Vampir zu töten; ihm den Kopf abzuschlagen, gehörte aber zu den effizientesten. Ich verließ meine Deckung, sprintete auf eine nahestehende Säule zu und registrierte mit Erleichterung, dass mein Verfolger meine Abwesenheit gar nicht bemerkte.
    Er warf einfach immer mehr Autos um und verursachte einen solchen Krach, dass er meine Schritte übertönte. »Ich bin deine Spielchen allmählich leid!«, brüllte er verärgert.
    Ich deine auch, dachte ich schnaufend.
    »Wenn du dich mir jetzt ergibst, wird es nicht so schmerzhaft, das verspreche ich dir.«
    Ich achtete nicht auf ihn, denn ein rotes Blinken am Fahrstuhl erregte meine Aufmerksamkeit. Der Zeitmechanismus, aber natürlich! Wieso war ich nicht gleich darauf gekommen? Um zu verhindern, dass sich fremde Personen über die Tiefgarage Zugang zu unserer Firma verschafften, hatten wir einen Mechanismus einbauen lassen. Dieser ließ den Fahrstuhl nach ein paar Minuten automatisch nach oben fahren. Der Treppenbereich war um diese Uhrzeit abgeriegelt, der Killer würde mich also schwer verfolgen können, und auch wenn er durchkam, waren da noch dreizehn Stockwerke, die zu überwinden waren. Zu Fuß! Das würde selbst einen Vampir Zeit kosten. Zeit, die ich nutzen konnte, um Hilfe zu rufen. Ich hatte nur eine Chance und sprintete los.
    Der Vampir ließ von den Autos ab, als ich in sein Blickfeld trat und beobachtete mich grinsend. Er dachte wohl, ich suche verzweifelt nach einem Ausgang. Als Hund war ich unglaublich schnell, aber der glatte Boden machte es schwer, das gewohnte Tempo zu erreichen. Als sich die Türen langsam zu schließen begannen, kläffte ich ängstlich und versuchte noch einmal zu beschleunigen. Da wurde dem Vampir erst bewusst, was ich
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