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Cinderellas letztes Date

Cinderellas letztes Date

Titel: Cinderellas letztes Date
Autoren: RAVEN CROSS
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behinderst. Was mich dazu zwingt, ein Disziplinarverfahren gegen dich anzustrengen. Denn ich muss davon ausgehen, dass du ein Beweismittel unterschlagen beziehungsweise vernichtet hast. Für beide Vorgänge werde ich gewiss die Gründe herausfinden. Die Suche dürfte nicht schwer werden. Ich bin sicher, die Spur führt mich ins Rathaus. Bestechung, Korruption, Vetternwirtschaft … die Medienvertreter werden ihre Freude haben, dich in Stücke zu reißen. Und wer ist dann wohl seinen Job los?“
    „Elender Dre…!“ Sheriff Warden sah Billy hasserfüllt an.
    „Na, Jack, nur zu. Beleidigung ist auch unter Strafe gestellt.“ Billy grinste.
    Sheriff Warden starrte auf die CD in Billys Hand. Seine Kiefer arbeiteten, als suchte er krampfhaft nach einem Ausweg, fand aber keinen.
    „Ich darf doch?“ Billy trat an den Schreibtisch seines Chefs, öffnete das Laufwerk des Computers und legte die CD ein. Er klickte mit der Maus das Programm an, öffnete die Datei und spielte die Aufnahme ab. Kaum ertönte Clarissas Stimme, stoppte Sheriff Warden die CD.
    „Ich muss das nicht hören“, fuhr der Sheriff Billy an. „Ich weiß, dass Clarissa David White erpresst hat. Er hat es mir erzählt. Und ich habe ihm eure Aufnahme zukommen lassen.“
    „Ich fass es nicht“, stieß Ruby hervor.
    Jack Warden rieb sich nervös das Kinn, dann meinte er: „Der Bürgermeister bat mich, Clarissa eine Lektion zu erteilen.“
    Ruby atmete hörbar aus. Das durfte nicht wahr sein! „Sie haben Clarissa umgebracht ? Sie sind ein Cop!“
    „Ich hab sie nicht angefasst. Mein Gott!“ Sheriff Warden schlug mit der Faust auf den Schreibtisch. „Ich sollte ihr in Whites Auftrag Angst einjagen, damit sie von der Erpressung absieht. Also habe ich Clarissa beobachtet. Sie hatte kein Auto, fuhr meistens Bus. Am Abend ihres Todes verließ sie gegen 23 Uhr das Wohnheim und lief zur Bushaltestelle. Ich habe sie dort abgepasst und ihr angeboten, sie zu fahren.“
    „Wo wollte sie denn hin?“, frage Ruby.
    „Zu Ihnen. Sie sagte, sie müsste dringend mit der einzigen Freundin sprechen, die sie auf der Welt habe.“
    „Das hat Clarissa Ihnen gesagt?!“ Ruby begann zu zittern. Die Auskunft des Sheriffs nahm sie sehr mit. „Worüber wollte sie denn mit mir reden?“
    „Woher soll ich das denn wissen?“, erwiderte Jack Warden. „Sie meinte, sie plane, ihr Leben zu ändern und müsse einiges in Ordnung bringen. Das war’s. Ich habe nicht weiter nachgefragt.“
    Rubys Gedanken überschlugen sich. Was hatte Clarissa ihr sagen wollen? Wollte sie Ruby in ihr Doppelleben einweihen?
    „Statt Ihre Schwester zu Ihnen zu bringen, bin ich mit ihr zum Lake Fulton gefahren. Als sie den ‚Umweg‘ bemerkte, machte sie eine Szene. Ich habe sie mit ein paar Drohungen zum Schweigen gebracht. Ich glaube, sie dachte, ich wollte sie vergewaltigen. Sie war jedenfalls ziemlich eingeschüchtert. Auf dem Parkplatz am Bergsee habe ich sie aus dem Wagen gezerrt und ein bisschen gestoßen. Sie hatte große Angst. Ich habe ihr dann den wahren Grund für unseren Ausflug genannt. Im ersten Moment reagierte sie geschockt, dann sauer. Sie verfluchte den Bürgermeister. Aber ich blockte ihre Hasstirade ab. Ich riet ihr, White in Ruhe zu lassen, sonst würden er und ich dafür sorgen, dass sie in den Knast käme. Dann habe ich sie allein am See zurückgelassen. Es schien mir eine gute Strafe, sie auf ihren hohen Absätzen den ganzen Weg zu Fuß zurücklaufen zu lassen. Außerdem dachte ich mir, dass sie sich im Dunkeln bestimmt fürchtet und sich zweimal überlegt, ob sie weiterhin die ausgekochte Erpresserin spielen will. Ich kann ja nicht ahnen, dass sie sich von der Androhung einer Haftstrafe so kirre machen lässt, dass sie sich umbringt.“
    „Hat sie nicht. Ich weiß nicht, ob Sie versuchen sich rauszureden oder die Wahrheit sagen. Aber hätten Sie Clarissa zu mir gefahren, würde sie noch leben“, schrie Ruby außer sich.
    „Jack, vera… uns nicht“, mischte Billy sich ein. „Wenn du Clarissa ‚ein bisschen gestoßen‘ hast, hast du sie vielleicht auch ein bisschen aufgeknüpft ?“
    „Bist du irre? Nein! Wie oft soll ich das noch sagen? Ich habe ihr nichts angetan.“
    „Ich glaube dir nicht“, meinte Billy. „Ruby auch nicht. Und ob der Staatsanwalt dir die Geschichte abkauft …“
    „Sie ist aber wahr“, beteuerte Warden. „Was meinst du, welche Vorwürfe ich mir gemacht habe. Ich bin auf den Deal mit White nur eingegangen, weil er mir ein politisches Amt
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