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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince
Autoren: Cassandra Clare
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bereits auf dem Weg von Brighton hierher und das Institut in Dublin war so freundlich, euch seine zweite Köchin zu überlassen. Beide sind ausgebildete Kämpfer - was, wie ich anmerken muss, Charlotte, auch bei deinen früheren Angestellten der Fall hätte sein müssen.«
    »Sowohl Thomas als auch Agatha waren geschult!«, widersprach Henry.
    »Aber ihr habt mehrere Mitglieder in eurem Haushalt, denen es an Training mangelt«, hielt Benedict dagegen. »Nicht nur Miss Lovelace befindet sich beklagenswert im Rückstand mit ihrem Training, sondern auch euer Dienstmädchen Sophie und diese Schattenweltlerin ...« Er zeigte auf Tessa. »Da ihr ja offensichtlich beabsichtigt, sie permanent in euren Haushalt aufzunehmen, dürfte es kaum schaden, wenn sie - und die Magd - wenigstens die Grundzüge der Verteidigung erlernen würden.«
    Verwundert warf Tessa Jem einen Blick zu. »Meint er etwa mich ?«
    Jem nickte. Sein Gesicht wirkte düster.
    »Das geht nicht - ich würde mir nur den eigenen Fuß abhacken!«, meinte Tessa.
    »Wenn du schon irgendjemandes Fuß abhacken willst, dann nimm wenigstens den von Benedict«, murmelte Will.
    »Keine Sorge, Tessa, das Training umfasst nichts, wozu du nicht in der Lage wärst ...«, setzte Jem an, doch der Rest seines Satzes ging im Dröhnen von Lightwoods Stimme unter.
    »Wenn ich es recht bedenke, werdet ihr alle sicherlich rund um die Uhr mit der Suche nach Mortmains Verbleib beschäftigt sein«, schwadronierte Benedict. »Daher schlage ich vor, ich stelle euch meine beiden Söhne - Gabriel und Gideon, der heute Abend aus Spanien zurückkehrt - als Fechtlehrer zur Verfügung. Beide sind hervorragende Kämpfer und könnten zusätzliche Lehrerfahrung durchaus gebrauchen.«
    »Vater!«, protestierte Gabriel mit entsetzter Miene. Ganz offensichtlich hatte Benedict diesen Punkt mit seinem Sohn nicht abgesprochen.
    »Wir können unsere Dienstboten selbst schulen«, fauchte Charlotte.
    Doch der Konsul schüttelte tadelnd den Kopf. »Benedict Lightwood unterbreitet dir ein großzügiges Angebot. Du solltest es besser akzeptieren.«
    Charlotte lief feuerrot an und es dauerte lange, bis sie schließlich leicht den Kopf neigte und damit der Aufforderung des Konsuls nachkam.
    Bei dieser Entwicklung spürte Tessa, wie ihr schwindlig wurde. Sie sollte ein Training erhalten, ein Kampftraining, das das Werfen von Messern und das Schwingen eines Schwertes umfasste? Sicherlich, Capitola aus Emma D.E.N. Southworths Werk Capitola - Die verborgene Hand hatte stets zu ihren bevorzugten Romanheldinnen gehört: eine Frau, die wie ein Mann kämpfen konnte und sich auch als solcher kleidete. Aber das bedeutete nicht, dass Tessa wie Capitola sein wollte.
    »Sehr schön«, konstatierte der Konsul. »Damit ist die heutige Sitzung beendet. Die nächste Versammlung findet in genau zwei Wochen statt, an selber Stelle. Ich wünsche allen Anwesenden eine gute Heimreise.«
    Natürlich brachen längst nicht alle Schattenjäger sofort auf. Aus den Reihen erhob sich Stimmengewirr, als die Nephilim aufstanden und sich erregt mit ihren Nachbarn unterhielten. Nur Charlotte blieb reglos sitzen und Henry, der zu ihr gegangen war, erweckte den Eindruck, als suchte er verzweifelt nach ein paar tröstenden Worten, die ihm aber partout nicht einfallen wollten. Einen kurzen Moment lang schwebte seine Hand unsicher über der Schulter seiner Frau, während Will einen wütenden Blick quer durch den Saal zu Gabriel Lightwood warf, der kalt in ihre Richtung schaute.
    Schließlich erhob sich Charlotte langsam von ihrem Stuhl; Henry hatte ihr jetzt doch eine Hand auf den Rücken gelegt und redete leise auf sie ein, während Jessamine bereits ungeduldig wartete und dabei ihren neuen Sonnenschirm aus weißer Spitze herumwirbelte - Henry hatte ihren alten Schirm ersetzt, der im Kampf gegen Mortmains Automaten zerbrochen war. Ihre Haare waren zu festen Zöpfen geflochten und über den Ohren hochgesteckt.
    Auch Tessa stand nun rasch auf und die kleine Gruppe marschierte geschlossen durch den Mittelgang. Dabei schnappte Tessa von beiden Seiten Gesprächsfetzen auf, wieder und wieder dieselben Worte: »Charlotte«, »Benedict«, »wird den Magister niemals finden«, »zwei Wochen«, »Absetzung«, »Konsul«, »Mortmain«, »Brigade«, »welch eine Demütigung«.
    Charlotte eilte mit kerzengeradem Rücken voran; ihre Wangen glühten, doch sie schaute unverwandt geradeaus, als würde sie das Gerede nicht hören. Dagegen wirkte Will, als würde
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