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Chili extra hot

Chili extra hot

Titel: Chili extra hot
Autoren: Alison Kent
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wollte. Immerhin hast du gelächelt, oder etwa nicht?”
    “Nein. Du hast das bekommen, was ich dir gegeben habe. Ich habe bekommen, was ich wollte.”
    Macy fühlte, wie es in ihr brodelte. Das hatte er sich ja fein ausgedacht, der hochnäsige Herr Anwalt. Aber dem würde sie es schon zeigen. “Was genau wolltest du denn, wenn man fragen darf?”
    “Ist das so schwer zu erraten?”
    “Ganz im Gegenteil. Es ist sogar ziemlich offensichtlich, würde ich sagen.” Mit spitzbübischem Vergnügen verlagerte Macy ihr Gewicht und verstärkte den Druck auf das, was sie an der Unterseite ihrer Schenkel spürte. Sie ließ Leo dabei nicht aus den Augen und beobachtete schadenfroh, wie der selbstgefällige Ausdruck auf seinem Gesicht erlosch. Dann tätschelte sie herablassend seinen Arm und erhob sich mit ausdrucksloser Miene. “Versteh mich nicht falsch, Leo”, sagte sie. “Das Offensichtliche ist selten eine große Herausforderung. Nimm’s mir nicht übel, aber ich bin nicht interessiert.”
    Das hatte gesessen. Leo starrte sie einen langen Moment nur fassungslos an. Dann allerdings, und das rechnete Macy ihm hoch an, zeigte sich fast so etwas wie Anerkennung in seinem Blick.
    Mit sich und der Welt zufrieden kehrte Macy ihm den Rücken. Leo würde sich rächen, das war ihr klar. Aber er hatte erfahren, dass er es mit einer ebenbürtigen Gegnerin zu tun hatte. Und insgeheim konnte Macy es kaum mehr erwarten, mit ihm noch einmal die Klingen zu kreuzen.
    Leo Redding hatte schwer an seiner Niederlage zu knabbern. Schon lange nicht mehr, nicht seit er erwachsen war, hatte ihn sein Körper auf so peinliche Weise im Stich gelassen. Dabei war die kleine Macy ganz und gar nicht sein Typ. Vielleicht lag es ja genau daran. Er hatte noch nie eine Frau wie sie kennengelernt. Sein Körper war dem Reiz des Unbekannten erlegen.
    Allein schon ihre Frisur! Ein wüster Schopf dunkelbrauner Locken mit Strähnchen wie Vanilleeis, die ihr herzförmiges Gesicht umspielten, knapp kinnlang und immer irgendwie verstrubbelt. Als Leo Macy vor etwa einem Jahr zum ersten Mal getroffen hatte, glaubte er, eine weibliche Rastafari vor sich zu haben. Jetzt wusste er es besser: Als er vorhin mit den Fingern durch ihre Locken gefahren war, war er nicht ein einziges Mal auf Widerstand gestoßen. Diese Locken waren zu hundert Prozent Natur. Das hatte ihn bereits ziemlich aus dem Gleichgewicht geworfen. Als er dann auch noch in ihre leuchtend klaren goldenen Augen gesehen hatte, die ihn mit durchdringender Offenheit angesehen hatten, war es restlos um ihn geschehen.
    Obwohl Macy leicht war wie eine Feder, hatte ihr Gewicht ihn, nun ja, schwer beeindruckt, um es vorsichtig auszudrücken. Und erst ihr Mund! Diese sanft geschwungenen Lippen und das, was Macy damit anstellte … Der Kuss hatte unbeschreibliche Fantasien in ihm geweckt. Er hörte praktisch seinen Reißverschluss aufgehen, fühlte ihre Zunge … Ein paar Sekunden mehr, und Leo hätte seine Hände nicht länger in ihrem Haar gelassen. Fast bedauerte er, dass er nicht dazu gekommen war, ihren Körper zu erforschen. Ob es wohl stimmte, dass es nicht auf die Größe ankommt?
    Leo fischte ein Corona aus der Wanne und trank. Nur der Zufall hatte ihn hierher geführt. Er hatte den Nachmittag damit verbracht, zusammen mit Anton Wohnungen in diesem Teil der Stadt zu besichtigen, die von Neville und Storey, dem Architekturbüro, an dem Anton beteiligt war, geplant oder renoviert worden waren. Das hatte mehr Zeit in Anspruch genommen als vorgesehen. Deshalb hatte er Antons Vorschlag, den Tag mit einer Party zu beschließen, gerne angenommen.
    Aber was hielt ihn hier? Sicher, sein Wagen stand noch im Parkhaus des Architekturbüros, und der Gedanke, ein einsames Mahl zu verspeisen, erschien wenig verlockend. Normalerweise jedoch reizte ihn die Gesellschaft der Jungs aus dem Fußballteam nicht besonders. Warum hatte er gerade heute eine Ausnahme gemacht?
    Mit einem tiefen Seufzer lehnte sich Leo an eine giftgrüne Säule, die in der Mitte ungefähr halb so dick war wie an den Enden, und leerte die Flasche in einem Zug. Ihm fiel das Gespräch wieder ein, das er vorhin unbeabsichtigt mit angehört hatte. Anscheinend hatte sein Erscheinen Macys Pläne ein wenig durcheinander gebracht. Das kümmerte ihn im Grunde herzlich wenig, aber er konnte es als Ausrede benutzen, um die Party so bald wie möglich zu verlassen. Er zog das Handy aus der Tasche, um sich ein Taxi zu bestellen.
    Da fiel sein Blick auf Macy. Er
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