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Charade - Bittersueßes Spiel

Charade - Bittersueßes Spiel

Titel: Charade - Bittersueßes Spiel
Autoren: Nyrae Dawn
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Angst. Was, wenn er mit ihr da ist? Werde ich das bewältigen können? Und … ich kenne Andy nicht wirklich. Was, wenn wir uns nicht verstehen? Oder wenn sie und ihre Freundin mich allein lassen? Ich will nicht allein sein.
Ich kann nicht
.
    »Es ist nur ein Angebot. Du musst nicht gleich hyperventilieren.«
    Ich wende mich von ihr ab und beschäftige mich mit meinem Make-up. Das Atmen fällt mir schwer. Ich kann nicht glauben, dass ich mich darüber so aufrege.
    Ich werde dir helfen, deine Mama zu finden
.
    Wie in all den Jahren, fangen meine Augen zu brennen an. Ein paar Tränen laufen über, und dieses Mal sind sie durch mein Make-up verfärbt.
    »Hey, bist du okay?«
    Ich konzentriere mich auf die Worte, die ich sagen will. »Ja. Ich bin in Ordnung. Ich habe mir nur ins Auge gepiekst.«
    Ich gebe mein Bestes, um mich wieder in den Griff zu bekommen. Ich bin darüber hinweg. Bin jetzt die neue Cheyenne, die nicht so eine beschissene Vergangenheit hat. »Ich kann heute nicht auf die Party. Ich habe schon Pläne. Habe ich ganz vergessen.«
    Ich hasse Gregory noch mehr. Dafür, dass er meine Vergangenheit wieder ans Tageslicht gebracht hat. Vielleicht sollte ich mich selbst hassen, weil ich es zugelassen habe – und alles nur wegen eines Kerls.
    Möglicherweise war sie auch nie richtig begraben.
    Ich betrete den Seminarraum, kurz bevor der Kurs beginnt. Meinen Kopf halte ich hoch. Von meinen Tränen ist keine Spur mehr zu sehen. Ich bin okay. Weder Gregory, Maxine noch sonst jemand ist es wert, mich in dieses ängstliche, einsame Mädchen zu verwandeln, zu dem ich wurde, sobald Mom mich verlassen wollte. Nie wieder werde ich allein zurückbleiben, dafür kann ich heute sorgen.
    Ich halte mich nicht zurück, sondern lasse meinen Blick durch den Raum wandern. Nicht auf eine verzweifelte Weise, sondern auf eine nonchalante, als könnte mir die Situation nicht weniger anhaben.
    Gregory befindet sich am anderen Ende des Seminarraumes, als unsere Blicke sich treffen, doch ich wende mich nicht ab. Bevor er wegsieht, schickt er mir ein kleines Lächeln, das ich nicht erwidere.
    Aufrecht sitze ich auf meinem Stuhl, meine Hände zittern leicht in meinem Schoß, und dennoch bin ich stolz, nicht zu zerbrechen.
    Ich habe mich fest im Griff. So, wie es sein soll.
    Nach der Unterrichtsstunde nehme ich mir Zeit, meine Sachen einzusammeln. Nicht, weil ich Schwäche zeige oder ich nicht damit umgehen kann, Red und Gregory zu begegnen. Darum geht es nicht. Sie berühren mich nicht mehr. Es ist der Schlafmangel, der mir zu schaffen macht. Außerdem will ich nicht praktisch aus dem Zimmer stürzen, nur um den beiden nicht in die Arme zu laufen.
    Ich höre sie lachen und zucke zusammen. Dabei stoße ich aus Versehen mein Zeug vom Tisch. Na toll.
    Als ich es endlich hinaus schaffe, hat sich der große Raum bereits geleert, übrig ist nur der Professor, der mir keine Beachtung schenkt.
    Ich verlasse das Zimmer und trete hinaus auf den geschäftigen Gang. Die Leute tragen Bücher und Kaffeebecher, während sie durch die Flure strömen; niemand nimmt von mir Notiz. Plötzlich spüre ich einen Stich in meinem Magen.
    Ich biege um die Ecke, bereit für meinen nächsten Kurs, als ich sie sehe. Gregory und Red. Er presst sie gegen die Wand. Seine Lippen auf ihren, die Hüften fest gegen ihre gedrückt.
    Jap. Genau hier, wo die ganze Welt ihnen zusehen kann. Ich könnte kotzen. Der Mistkerl hat mich nonstop angerufen und eine Nachricht nach der anderen hinterlassen, nur um jetzt direkt vor mir mit ihr rumzumachen?
    Wer ist dieser Typ überhaupt?
    »Weine nicht, Prinzessin. Du weißt ja, wie es so schön heißt: Man muss viele Frösche küssen, bevor man seinen Prinzen findet.«
    Ich erkenne die Stimme des Tattootyps sofort. Ich drehe mich um, damit ich ihm sagen kann, wo genau er sich seinen Rat hinstecken kann, da entfernt er sich bereits von mir.
    Scheiß auf ihn!
    Scheiß auf Gregory!
    Und scheiß auf jeden anderen, der mich zur Seite schieben will! Allein bin ich besser dran. Heute Abend werde ich auf diese Party gehen und allen zeigen, dass sie unrecht haben.

6. Kapitel
Colt
    Als Adrian mir von der Party der Bruderschaft erzählt hat, war ich sofort dabei. Die Partys dieser
Schönlinge
aufzumischen, verspricht immer eine gute Zeit. Darüber hinaus ist es eine gute Gelegenheit, Geld zu machen. Die Mitglieder der Bruderschaft gehören zu meinen besten Kunden. Die Mädchen dort sind auch nicht zu verachten. Beide dieser Dinge stehen ganz oben
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