Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Charade - Bittersueßes Spiel

Charade - Bittersueßes Spiel

Titel: Charade - Bittersueßes Spiel
Autoren: Nyrae Dawn
Vom Netzwerk:
sich dir gegenüber gerade wie ein Idiot benommen hat?«
    »Das Arschloch aus der Bruderschaft? Was ist mit ihm? Ein Freund von dir?« Er grinst.
    Mein Mut verabschiedet sich plötzlich und lässt nur die verhasste Panik zurück. Es macht mich wütend. Ich will meine Stärke nicht verlieren. Die neue Cheyenne ist aus ihr gemacht. »Weißt du was? Vergiss es!« Ich kehre ihm den Rücken zu und entferne mich ein paar Schritte.
    »Wie du willst«, sagt er hinter mir. Seine Antwort überrascht mich. Ist er nicht mal ein bisschen neugierig, was ich sagen wollte?
    »Hast du eine Freundin?«, platzte ich heraus.
    Das lässt ihn innehalten. Colt dreht sich um und sieht mich an, eine Augenbraue hochgezogen. »Versuchst du, mich anzugraben, Prinzessin? Nein, danke. Ich bin nicht der Typ, mit dem du deine Eltern wütend machen kannst.« Das war’s auch schon. Er geht einfach weiter, während ich zu eruieren versuche, was da gerade passiert ist. Er hat mir nicht mal die Chance gegeben, mich zu erklären. Das ist allerdings nicht der Teil, der mich aufregt.
    Ich laufe ihm nach. »Tu nicht so, als würdest du mich kennen! Das tust du nämlich nicht! Ich habe keine Eltern, die ich wütend machen könnte! Außerdem habe ich nicht mit dir geflirtet!«
    Ich erwarte, dass er näher auf den Kommentar über meine Eltern eingeht. Ich bin selbst etwas überrascht, das gesagt zu haben. Doch dazu sagt er nichts. Stattdessen klingt er belustigt. »Du hast nicht mit mir geflirtet, aber bist mir seit dem Coffeeshop gefolgt, und jetzt willst du wissen, ob ich ein Mädchen habe? Ich weiß nicht, ob ich beleidigt sein oder mich geschmeichelt fühlen soll.«
    Seine Worte und unsere Schrittgeschwindigkeit bringen mich ins Stolpern. Er streckt die Hand aus und fängt mich auf. Sie ist warm und voller Schwielen.
    Hastig befreie ich mich aus seinem Griff. »Du musst hier deswegen nicht das Arschloch machen. Nicht, dass ich mit dir geflirtet hätte, aber trotzdem.«
    »Hör mal, wenn es denn einen gibt, komm zum Punkt. Ich hab’s eilig.«
    Ich brauche eine Minute, um zu antworten. Kurz spiele ich mit dem Gedanken, einfach zu gehen, aber ich bekomme Maxine und Gregory nicht aus dem Kopf. Die Weise, wie er mich weggeworfen hat. Ich habe mir geschworen, dass mir so etwas nicht wieder passiert.
    Ständig werfen sich die Leute Gregory vor die Füße. Das habe ich an ihm geliebt. Dieser Typ hier? Er ist anders. Das ist genau das, was ich brauche.
    Ich hebe mein Kinn ein bisschen höher. »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    Er stöhnt auf, als habe er genug von mir, bevor er doch noch antwortet. »Nein, Prinzessin. Ich habe kein Mädchen und suche auch nicht danach.«
    Dieser Spitzname fängt langsam an, mich zu nerven, aber für den Moment lasse ich es gut sein. »Gut, ich auch nicht.«
    Er grinst und mir wird klar, was ich gerade gesagt habe. »Ich bin nicht auf der Suche nach einem Freund! Du weißt, was ich meine.« Ob Lesbenwitze für Männer wohl je aus der Mode kommen?
    »Tick tack.«
    »Ich habe eine Frage an dich, und es geht dabei um etwas sehr Privates …, Colt. Es wäre nicht gut, wenn es sich herumsprechen würde.« Gelinde gesagt. Es würde meinen Ruf ruinieren. Meinen Plan. Wenn jemand erfährt, dass ich mir einen gefakten Freund suche, würde das ganz bestimmt dafür sorgen. Oder für mehr als das.
    Er verschränkt die Arme, und ich zwinge mich, seine Tattoos nicht genauer unter die Lupe zu nehmen. »Ich bin ganz Ohr.«
    Sehr entgegenkommend ist er nicht sonderlich. »Der Typ, mit dem du dich gerade gestritten hast?«
    Sein Kiefer spannt sich an, und er nickt. Jemand geht an uns vorbei, und ich warte, bis wir wieder alleine sind, bevor ich fortfahre. Colt wird wohl einige Antworten wollen. Da bin ich mir sicher. Jemand wie er, wird mir nicht bloß aus Nächstenliebe helfen. Bei dem Gedanken wird mir ganz anders. »Er ist mein Exfreund. Wir waren ewig zusammen, und ich habe gerade herausgefunden, dass er mich betrogen hat. Ich habe die beiden überrascht, und danach habe ich irgendwie angedeutet, einen Freund zu haben, um ihn eifersüchtig zu machen. Also brauche ich den jetzt. Einen Freund, meine ich.«
    Oh. Mein. Gott. Mein Magen schlägt einen Salto. Ich habe es ausgesprochen. Ich habe es wirklich getan!
    Colts Augen werden riesig, und er starrt mich eine gefühlte Ewigkeit an. Dann endlich öffnet er den Mund, und ich warte auf einen Kommentar, aber es sind keine Worte, die ihm über die Lippen kommen. Er lacht. Heftig. Noch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher