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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat
Autoren: C.J. Cherryh
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Schiedsgerichtsverfahren?
    »Käpt’n.«
    Götter. »Tiar?«
    »Das Stationsbüro will den Anruf ohne Genehmigung von dir nicht durchstellen.«
    Ein Zusatz zum Vertrag. Zugriff. Für jedes einzelne Mitglied der Crew.
    »Ich werde den Kif erschießen. Sag ihnen das. Sag ihnen…«
    Nein, sie würde nicht auf Tante Pys Namen oder ihre Privilegien oder ihren Ruf pochen. »Sag ihnen, daß ich selbst anrufen werde. Ich persönlich.«
    »Aye, Käpt’n.«
    Sie tat es. Sehr geduldig. Sie löste einen Konflikt für das Übersetzungsprogramm, dann schaltete sie den Stationskom ein und tönte: »Hier ist Kapitänin Hilfy Chanur,
Chanurs Legat.
Ich möchte No’shtoshti-stlen sprechen, Direktor des Treffpunktes und so weiter – ergänzen Sie die Titel. Exzellenz: Ein Individuum der unteren Dienstgrade mißachtet Ihre Befehle. – Geben Sie das weiter! Sofort!«
    »Chanur-Kapitänin.«
    »Ja?«
    »Chanur-Kapitänin, wir wollen doch nicht übereilt handeln. Kann diese Person Ihnen helfen?«
    »Möglicherweise.« Hilfy wechselte zu einem sehr viel liebenswürdigeren Ton über. »Wenn Sie eine Kopie des gesamten Dossiers beschaffen können, das meine Crewfrau soeben verlangt hat,
und
uns eine offizielle Erklärung geben, daß die in Rede stehende Angelegenheit mit dem heutigen Datum erledigt ist… nur für den Fall, daß etwas in die Dateien irgendeiner anderen Station hineingerät. Sollen wir Unannehmlichkeiten bekommen, weil wir dem Direktor einen Gefallen tun? Der Meinung bin ich nicht.«
    »Verehrte Kapitänin. – Eine Sache von Augenblicken. Nichts als eine Formalität. Jedes Papier, das Sie wünschen.«
    »In der Zwischenzeit – halten Sie diese Botschaft zum Absenden bereit. Eine Viertelstunde, um diese Papiere aufs Dock an unseren Liegeplatz zu bringen. Das hätte längst geschehen sein sollen, verstehen Sie das? No’shtoshti-stlen hat es selbst befohlen!«
    »Hochgeschätzte Kapitänin, eine Viertelstunde. Weniger als das!«
    »Die Viertelstunde läuft, Stationskom. Ich wünsche Ihnen viel Glück.«
    Da war die Klausel wegen der Bezahlung, l 000.000 für Transport und Auslieferung. Und da war die Klausel, daß die Fracht einem Stsho im Büro der Stsho-Vertretung auf der Urtur-Station übergeben werden müsse.
    So weit, so gut. Hilfy las die folgenden Paragraphen durch.
    »Käpt’n, wir haben die Papiere.«
    »Gut. Dem Stationskom sei Dank.«
    »Käpt’n. Sein Clan ist Meras. Aber er kommt von einem Sahern-Schiff.«
    Hilfy hob ruckartig den Kopf. Der Translator steckte schon wieder fest. Sie ignorierte ihn. Sie hatte die Situation mit dem Jungen ignoriert – sie hatte nicht aus dieser Schleuse hinausspazieren und mit einer Partei verhandeln wollen, die aus einem Kif und einer Geisel bestand. Das erforderte eine kühlere Haltung, als sie im Augenblick aufbringen konnte.
    Aber
Sahern?
    Keine Freundinnen. Ein Clan, mit dem sie eine jahrhundertealte, offiziell eingetragene Fehde führten.
    Ich danke euch, Götter. Das ist in der Tat eine Strafe für einen Akt der Barmherzigkeit.
    »Ich will ihn sehen.«
    Hilfy löste das Problem des Translators, ließ ihn laufen und lesen, bis sie die Schleuse gehen hörte. Dann beugte sie sich vor, löschte den Schirm, drehte sich mit ihrem Sessel der Tür zu.
    Junge, hatte sie gesagt. Es waren so viele Jungen in den Raum gegangen. Aber er war älter als ein Junge. Er war voll ausgewachsen – zumindest in der Länge, mußte den Kopf einziehen, um durch die Tür zu kommen. Seine Schultern waren breit genug, um die Konsolen in Gefahr zu bringen. Ein
hübscher
Bursche – das hätte sogar eine Statue bemerkt, und eine Crew von Raumfahrerinnen, die monatelang unterwegs war, würde es bestimmt merken. Schüchtern, verängstigt, wie es ein junger Mann gar nicht anders sein konnte, der in einen fremden Clan hineingeschleudert wurde und dabei noch etwas ausgefressen hatte – er brauchte einen Augenblick, bevor er sich sagte, daß er sie ansehen mußte.
    »Na
Meras. Willkommen an Bord.«
    »Ich danke Ihnen,
Ker
Chanur. Ich bin sehr dankbar, daß ich hier sein darf.«
    »Daran zweifele ich nicht. Ich zögere zu fragen, warum Ihr Schiff es für notwendig hielt, abzureisen.«
    »Das weiß ich nicht,
Ker
Chanur.«
    »Käpt’n genügt. Sie wissen es also nicht?«
    Die Ohren sanken herab. Der Junge fand eine interessante Stelle auf dem Deck. »Ich erinnere mich nicht, was ich getan habe. Man sagt, ich hätte Geschirr zertrümmert. Und einen kifischen Gentleman geschlagen.«
    »Einen kifischen
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