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Celaenas Geschichte 1 - Throne of Glass: Roman (German Edition)

Celaenas Geschichte 1 - Throne of Glass: Roman (German Edition)

Titel: Celaenas Geschichte 1 - Throne of Glass: Roman (German Edition)
Autoren: Sarah Maas
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Celaena im Bogen um Rolfe herum, als wäre er nur ein im Weg stehendes Möbelstück, und ließ sich auf den Stuhl neben Sam fallen. Der durchbohrte sie mit einem Blick, glühend genug, um die kompletten Frozen Wastes zum Schmelzen zu bringen.
    Celaena spürte, dass Rolfe jede ihrer Bewegungen registrierte, doch er rückte lediglich die Aufschläge seiner mitternachtsblauen Tunika zurecht, bevor er sich hinsetzte. Schweigen trat ein, nur unterbrochen vom Geschrei der über der Stadt kreisenden Möwen und den Rufen der Piraten, die sich in den schmutzigen Straßen lautstark miteinander verständigten.
    »Ich höre.« Rolfe stützte die Unterarme auf den Schreibtisch.
    Sam sah Celaena an. Sie war am Zug.
    »Ihr wisst genau, warum wir hier sind«, sagte Celaena. »Aber vielleicht ist Euch der viele Brandy zu Kopf gestiegen. Soll ich Euch auf die Sprünge helfen?«
    Rolfe bedeutete ihr mit seiner grün-blau-schwarzen Hand, weiterzusprechen, als wäre er ein König auf seinem Thron und höre sich die Klagen des Pöbels an. Arsch .
    »Drei Assassinen aus unserer Gilde wurden in Bellhaven tot aufgefunden. Der eine, der entkommen konnte, sagte uns, dass sie von Piraten angegriffen wurden.« Celaena legte einen Arm an die Stuhllehne. » Euren Piraten.«
    »Und woher wusste der Überlebende, dass es meine Piraten waren?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Vielleicht wegen der Tattoos.« Rolfes Männer trugen alle eine farbenprächtige Hand aufs Handgelenk tätowiert.
    Rolfe zog eine Schreibtischschublade auf, nahm ein Blatt Papier heraus und überflog es. »Als ich hörte, dass Arobynn Hamel mich verantwortlich machen könnte, ließ ich mir vom Werftmeister von Bellhaven diese Aufzeichnungen schicken. Offenbar ereignete sich der Vorfall um drei Uhr morgens an den Docks.«
    Diesmal antwortete Sam. »Das ist korrekt.«
    Rolfe legte das Papier ab und blickte zur Decke. »Wenn es also um drei Uhr morgens an den Docks war – wo es keine Beleuchtung gibt, wie Ihr bestimmt wisst«  – Celaena wusste es nicht  –, »wie konnte Euer Assassine dann die Tattoos sehen ?«
    Celaena verzog unter ihrer Maske das Gesicht. »Weil es vor drei Wochen war – bei Vollmond.«
    »Ah. Aber der Frühling fängt gerade erst an. Sogar oben in Bellhaven sind die Nächte noch kalt. Wenn meine Männer Mäntel trugen, konnte er auf keinen Fall …«
    »Schluss jetzt«, fauchte Celaena. »Dieser Wisch liefert EurenMännern bestimmt zehn verschiedene miese Ausreden.« Sie griff nach der Tasche am Boden und zog die beiden versiegelten Briefe heraus. »Die sind für Euch.« Sie warf sie auf den Schreibtisch. »Von unserem Meister.«
    Rolfes Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, während er nach den Umschlägen griff und die Siegel studierte, sie gegen das Licht hielt. »Ich bin überrascht, dass sie nicht manipuliert sind.« Seine Augen funkelten hinterhältig. Celaena spürte förmlich, wie Sam vor Selbstzufriedenheit fast platzte.
    Mit zwei flinken Bewegungen aus dem Handgelenk öffnete Rolfe beide Umschläge mit einem Brieföffner, der Celaena irgendwie entgangen war. Wie hatte sie den übersehen können? Idiotischer Fehler.
    In den Minuten des Schweigens, während Rolfe die Briefe las, bestand seine einzige Reaktion darin, gelegentlich mit den Fingern auf den hölzernen Schreibtisch zu trommeln. Es war drückend heiß und Schweißtropfen rannen über Celaenas Rücken. Geplant war, dass sie sich drei Tage hier aufhielten – lange genug, damit Rolfe das Geld zusammenbekommen konnte, das er ihnen schuldete. Was, dem wachsenden Unmut auf Rolfes Gesicht nach zu urteilen, eine ganze Menge sein musste.
    Als Rolfe fertig war, atmete er tief aus und schob die Papiere zusammen.
    »Euer Meister fährt eine knallharte Linie«, sagte er und sah von Celaena zu Sam. »Aber seine Bedingungen sind nicht unfair. Vielleicht hättet Ihr den Brief lesen sollen, bevor Ihr mich und meine Männer mit Vorwürfen überschüttet. Es wird keine Ausgleichszahlung für die toten Assassinen geben. Ihr Tod ist nicht im Entferntesten mir anzulasten. Das sieht Euer Meister auch so. Offenbar ist er gar nicht so unvernünftig.« Celaena unterdrückte den Impuls, sich vorzubeugen. Wenn Arobynn keine finanzielle Entschädigung fürden Tod dieser Assassinen verlangte, was sollten sie dann hier? Ihr Gesicht brannte. Sie stand als Idiotin da, oder? Wenn Sam ein Grinsen auch nur andeutete …
    Rolfe trommelte wieder mit seinen tätowierten Fingern und fuhr sich durch die schulterlangen
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