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CC-5 streng geheim

CC-5 streng geheim

Titel: CC-5 streng geheim
Autoren: K. H. Scheer
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un­ter­stellt, nicht wahr?«
    Ich nick­te stumm.
    »Hof­fent­lich schickt man mir einen zu­ver­läs­si­gen Mann«, äu­ßer­te der Kom­man­dant. »Über die bis­he­ri­gen Sa­bo­ta­ge­ak­te ha­be ich Sie ja bei Ih­rem Dienst­an­tritt in­for­miert. Es ist zwar seit Wo­chen nichts mehr ge­sche­hen, aber das will nicht viel be­deu­ten. Neu­en Leu­ten miß­traue ich grund­sätz­lich, be­son­ders dann, wenn ich sie zu den Schif­fen hin­aus­schi­cken muß. Ist die Ener­gie­an­la­ge auf dem Pas­sa­gier­schiff zum Pro­be­lauf fer­tig?«
    »Ges­tern ha­be ich die letz­ten Hoch­druck-Dampf­lei­tun­gen mit Po­tro­nin-Plast strah­lungs­si­cher über­zie­hen las­sen. Wenn Sie er­lau­ben, las­se ich den Klein­mei­ler jetzt noch an­lau­fen. Ich möch­te es selbst gern er­le­ben.«
    »Wird nicht mehr klap­pen, Doc«, lehn­te er be­dau­ernd ab. »Das Ma­te­ri­al­schiff trifft in et­wa drei Stun­den ein. Es kehrt so­fort um, da wir in Sta­ti­ons­nä­he ein­fach kei­nen Platz mehr ha­ben. Das mag selt­sam klin­gen, aber die vie­len par­ken­den Trans­por­ter be­hin­dern uns in je­der Hin­sicht. Sie müs­sen so­fort star­ten. Mein Be­richt über Sie geht mit dem glei­chen Schiff ab. Sie brau­chen sich nicht dar­über zu be­schwe­ren. Sie woll­ten noch­mals zu dem Pas­sa­gier­rau­mer hin­über?«
    Ich nick­te wie­der, oh­ne ein Wort zu sa­gen. Es er­schi­en mir sinn­los, mich mit dem Kom­man­dan­ten in ein Ge­spräch ein­zu­las­sen. Von ihm konn­te ich nichts mehr er­fah­ren.
    Nach­dem ich mei­nen Pas­sa­gier­schein er­hal­ten hat­te, ver­ab­schie­de­te ich mich von Oberst Fan­dor. Mi­nu­ten spä­ter stand ich in dem Lift, der mich zur Rad­ach­se der Raum­sta­ti­on brach­te.
    Die künst­li­che Schwe­re ließ fast über­gangs­los nach. Als ich den kreis­för­mi­gen Raum er­reich­te, hat­te ich kein Ge­wicht mehr. Ich muß­te ge­gen ei­ne auf­stei­gen­de Übel­keit an­kämp­fen, da ich wie­der ver­ges­sen hat­te, den Kreis­lauf­sta­bi­li­sa­tor zu neh­men.
    Ich hol­te rasch die Kunst­stoff­la­sche aus der Kom­bi­na­ti­on und sprüh­te mir mit sanf­tem Knopf­druck das Me­di­ka­ment in den Mund.
    Die Wir­kung setz­te nach ei­ni­gen Mi­nu­ten ein. Übel­keit und Schwin­del­ge­fühl lie­ßen nach. Ein Ser­geant hän­dig­te mir mei­nen Raum­an­zug aus und drück­te sei­nen Ma­gnet­stem­pel auf die Fo­lie des Pas­sier­scheins.
    In­ner­lich dank­te ich dem Er­fin­der der ma­gne­ti­schen Schuh­soh­len. Sie ga­ben mir einen fes­ten Halt auf dem Me­tall­bo­den; al­ler­dings konn­te es im­mer noch ge­sche­hen, daß man plötz­lich mit dem Ober­kör­per waa­ge­recht in der Luft hing und nur noch von den Ma­gnet­soh­len fest­ge­hal­ten wur­de.
    Ich dach­te an den be­rühm­ten Aus­spruch äl­te­rer GWA-Spe­zi­als­ten: »Agent zu wer­den ist schon schwer, Agent zu sein je­doch noch mehr.«
    Der Aus­rüs­tungs-Ser­geant war mir beim An­le­gen des leich­ten Ar­beits-Raum­an­zu­ges be­hilf­lich, der durch­aus nicht mehr den pan­zer­ar­ti­gen Un­ge­tü­men glich, die man noch vor drei­ßig Jah­ren ge­tra­gen hat­te.
    Ich stell­te mei­ne Kli­ma­an­la­ge ein und kon­trol­lier­te die Bat­te­rie­span­nung. An­schlie­ßend schal­te­te ich auf Sau­er­stof­fat­mung. Die Do­sis wur­de au­to­ma­tisch re­gu­liert, so­bald der Helm ge­schlos­sen war.
    Ich ließ ihn über den Kopf glei­ten. Die Hals­ver­schlüs­se ras­te­ten ein. Nach er­folg­ter Druck­kon­trol­le war ich fer­tig zum Aus­stei­gen.
    Ich ließ die Ra­ke­ten­pis­to­le noch in mei­nen Spe­zi­al­gür­tel ein­schnap­pen, da man die­ses Rück­stoß-Ag­gre­gat brauch­te, um im frei­en Raum vor­an­zu­kom­men.
    Da­nach trat ich un­ter den Rund­schacht und stieß mich mit den Fuß­spit­zen ab. Schwe­re­los »fiel« ich nach oben. Ich glitt lang­sam den Schacht hin­auf, der in der Nord­pol-Kup­pel der Ach­sen­na­be en­de­te.
    Da die­se Kup­pel ent­ge­gen­ge­setzt zur Sta­ti­ons­dre­hung ro­tier­te, stand sie prak­tisch still.
    Es war ein großer Raum, in dem sich ei­ni­ge Per­so­nen in Raum­an­zü­gen auf­hiel­ten. Ich stell­te mein Sprech­funk­ge­rät an.
    Ich zeig­te noch­mals mei­nen Pas­sier­schein vor
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