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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion
Autoren: Simon Scarrow
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verflucht nochmal die Eier ab und stopfe sie ihm in den Hals, bevor ich ihm den Rest gebe. Das schwöre ich bei jedem Gott, zu dem ich je gebetet habe.«
    Cato hob die Augenbrauen und lachte trocken auf. »So klingt einer, der mit der Vergangenheit Frieden geschlossen hat.«
    Macro blickte finster. »Frieden werde ich schließen, wenn das hier alles vorbei ist.«
    »Und bis dahin?«
    »Wir werden nicht ruhen, bis wir unseren Auftrag ausgeführt haben.«
    »Gut. Dann ist ja alles klar.« Cato richtete sich auf. »Dann gebe ich jetzt den Befehl, zu wenden und Kurs auf Alexandria zu nehmen.«
    Macro nahm Haltung an und salutierte. »Jawohl, Herr.«
    Der Moment der Kameradschaft war vorüber, wie Cato bedauernd akzeptieren musste. Jetzt waren sie wieder Centurio und Präfekt. Er nickte Macro zu und hob die Stimme, als wäre er ein Schauspieler, der vor Publikum deklamiert. »Sehr schön, Centurio. Kehre auf dein Schiff zurück und segle hinter der Sobek her.«
    Sie begaben sich mittschiffs und hatten beinahe den Mast erreicht, als die Stimme des Ausgucks von oben herabtönte.
    »Segel in Sicht!«
    Cato blieb stehen und legte den Kopf in den Nacken. »In welcher Richtung?«
    Der Ausguck zeigte backbord voraus aufs Meer. »Dort, Herr. Nur das Segel ist sichtbar. In acht oder vielleicht auch zehn Meilen Entfernung.«
    Cato wandte sich Macro mit einem aufgeregten Leuchten in den Augen zu. »Vielleicht ist das ja unser Mann. Hoffen wir es.«
    »Das bezweifle ich«, antwortete Macro. »Aber vielleicht haben sie Ajax ja gesehen oder etwas von ihm gehört.«
    »Das würde mir schon reichen. Und jetzt, zurück auf dein Schiff. Setzt die Segel! Ich nähere mich ihm vom Meer und ihr von der Küste her. Er kann uns nicht entkommen, wer auch immer es ist.«

Kapitel 3

    D
as Schiff machte keinen Versuch, den beiden Kriegsschiffen auszuweichen, und schien ohne Kurs auf den Wellen herumzuschlingern. Als die Besatzung der Sobek näher heranruderte, sah Cato, dass das Segel des fremden Schiffes lose flatterte. Die Leinen waren entweder durchgeschnitten worden oder durchgerauscht. Die Breite des Schiffs und das hochgezogene Heck ließen auf ein Handelsschiff schließen, und Cato war einen Moment lang enttäuscht, dass er den Gesuchten hier nicht finden würde. An Deck fehlte jedes Zeichen von Leben, und während das Schiff sich in den Wellen wiegte, ruckte die Ruderpinne langsam hin und her.
    Von der Küste kommend, nutzte Macros Schiff den ablandigen Wind nach Kräften aus, um rasch näher zu segeln, bevor das letzte Stück gerudert wurde. Allerdings würde Macro das Handelsschiff etwas später erreichen als die Sobek.
    »Soll ich meine Männer Aufstellung nehmen lassen, Herr?«, fragte Centurio Proculus, der Kommandant der dem Schiff des Präfekten zugeteilten Legionäre.
    »Nein. Ich nehme die Marineinfanteristen. Die sind zum Entern ausgebildet.«
    Proculus sog scharf die Luft ein, gekränkt, dass er Männern den Vortritt lassen musste, denen er sich überlegen fühlte. Cato beachtete ihn nicht weiter. Er kannte die Spannungen zwischen Marine und Landtruppen inzwischen zur Genüge. Außerdem lag die Entscheidung bei ihm. Er wandte sich dem Decurio zu, der die dreißig Marineinfanteristen des Schiffs befehligte. »Diodorus, lass deine Männer Aufstellung zum Entern nehmen.«
    »Jawohl, Herr. Soll ich den Corvus ausbringen?« Er nickte zu der Vorrichtung hinüber, die vor dem Mast auf dem Deck festgezurrt war. Der Corvus war eine Enterbrücke, die mithilfe von Seilzügen rauf- und runtergefahren wurde. Der mit einem Holzzapfen befestigte Brückenarm konnte über die Seite des Schiffs hinausgeschwenkt werden. Am anderen Ende des Arms saß ein Eisendorn, der wie ein Krähenschnabel geformt war. Wenn die Vorrichtung über das Deck des gegnerischen Fahrzeugs geschwenkt worden war, wurde sie fallen gelassen. Der Dorn bohrte sich ins Deck, und die Brücke verband beide Fahrzeuge. Darüber hinweg konnten dann die Marineinfanteristen in den Kampf stürmen. Obgleich kein Lebenszeichen zu entdecken war, beschloss Cato, sich an das übliche Vorgehen zu halten, falls man ihnen eine Falle gestellt hatte.
    »Ja, das ist eine gute Idee. Falls du Verstärkung brauchst, können wir die Legionäre hinüberschicken, um die Lage zu klären.«
    Proculus wölbte die Brust vor. »Wir werden die Marineinfanteristen schon raushauen, falls es Probleme gibt, Herr. Du kannst dich auf uns verlassen.«
    »Das höre ich gerne«, murmelte Diodorus säuerlich und
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