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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)
Autoren: Tom Bale
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ist.«
    »Und du hast dir ihre Telefonnummer geben lassen?«
    »Zum einen Ohr rein, zum anderen raus.« Robbie schnalzte mit der Zunge. »Ach, komm schon. Stell das Auto bei mir ab, und dann gehen wir in Hove noch irgendwohin und genehmigen uns ein paar Kurze.«
    »Klar. Du bist in zwei Minuten zu Hause, aber ich muss mir ein Taxi nehmen.«
    Robbie schnaubte, als ob er gehofft hätte, dass Dan den Haken an seinem Plan nicht entdecken würde. Er wartete ein, zwei Sekunden, dann sagte er: »Du hast mir doch von dieser Idee mit dem Café erzählt. Die Bank hat dir die kalte Schulter gezeigt, wie?«
    »Mehr oder weniger. Ich dachte mir …« Dan vergewisserte sich, dass die Straße frei war, fuhr aus dem Parkplatz heraus und gab Gas. »Entweder müssen wir das Geld anderweitig auftreiben, oder vielleicht können wir jemanden finden, der uns die Räumlichkeiten zu einem günstigen Preis verpachtet …«
    Robbies Lachen war laut und vulgär. »Keine Chance. Und glaub mir, das würdest du nicht wirklich wollen. Meine Mutter ist eine Sklaventreiberin.«
    »Das erzählst du dauernd. Aber ich bin immer gut mit ihr klargekommen.«
    »Ja, auf privater Ebene. Aber mit ihr Geschäfte zu machen, das ist eine völlig andere Geschichte.«
    »Aber würde es sich nicht lohnen, wenigstens mal darüber zu reden?«
    »Nicht, solange sie jeden verdammten Penny wie ein Geier bewacht.« Er seufzte tief. »Wie kann ich nur verhindern, dass sie von der Sache mit Schweinchen Hank erfährt?«
    »Kannst du nicht. Du machst besser gleich reinen Tisch.«
    »Nix da, vergiss es. Sie wartet doch nur auf einen Grund, mir das Gehalt zu kürzen.«
    Jetzt war es Dan, der seufzte. Da die Banken sich so risikoscheu zeigten, war er auf die Idee gekommen, dass Robbies Mutter vielleicht seine Rettung sein könnte.
    »Aber ihr Kerngeschäft ist doch wohl sehr solide? Ich meine, mit diesem Immobilienbestand?«
    »Oh, sie hockt auf einem Vermögen. Aber da kommt keiner dran, bis sie in die Kiste springt. Ich wette, die alte Hexe wird noch hundert Jahre alt, nur um mich zu ärgern …«
    Er brach plötzlich ab. Dans Eltern waren bei einem Unfall ums Leben gekommen, als er vierzehn Jahre alt war.
    Robbie rutschte auf seinem Sitz hin und her. »Tut mir leid, Alter. Du weißt aber doch, wie ich das meine?«
    »M-hm. Wir haben wohl gerade beide eine Pechsträhne.«
    »Tja. Das Leben ist scheiße, und am Ende bist du tot.« Aber gleich darauf folgte ein neuerlicher Stimmungsumschwung, als Robbie triumphierend ausrief: »Hallo, hallo, wen haben wir denn da?«
    5
    Es ging alles so schnell.
    Schon als ihm der Gedanke durch den Kopf schoss, wusste Dan, dass es ein fürchterliches Klischee war.
    Die Straße war schmal und dunkel, gesäumt von überhängenden Bäumen zur Linken und einer dichten Hecke zur Rechten. Außer ihnen war niemand unterwegs; es gab keine Straßenbeleuchtung, weder Mond noch Sterne am Himmel.
    Im ersten Moment ergab Robbies Ausruf keinen Sinn. Vielleicht sah er im Dunkeln besser als Dan, oder vielleicht hatte er den Fußgänger schon vorher entdeckt, als die Scheinwerfer des Wagens um eine Kurve strichen.
    Es war Hank O’Brien. Er ging auf der linken Seite, stapfte über den unebenen Grasstreifen zwischen dem Straßenrand und der Baumreihe nach Hause, während er wohl insgeheim schon seine Rache plante.
    Er hätte auf der anderen Seite sein sollen, dachte Dan. So stand es in der Straßenverkehrsordnung, glaubte er sich zu erinnern. Nachts sollte man immer auf den Verkehr zugehen .
    Instinktiv nahm Dan den Fuß vom Gas. Inzwischen hatte das Scheinwerferlicht O’Brien voll erfasst, sie konnten seinen unsicheren Gang sehen. Er hätte noch Platz gehabt, um einen Schritt nach links auszuweichen, aber mit seiner typischen Arroganz ignorierte er das herannahende Auto völlig. Vielleicht war er auch zu sehr in Gedanken versunken – oder zu alkoholisiert –, um zu reagieren.
    Zum Glück kam kein Gegenverkehr, sodass Dan gefahrlos nach rechts ausweichen konnte. Und genau das hatte er auch vor.
    Er sah in den Rückspiegel und nahm noch bewusst wahr, wie dunkel die Landschaft hinter ihm war; er registrierte das Spiel seiner Armmuskeln, als er das Lenkrad nach rechts drehte …
    Dann sagte Robbie: »Komm, wir jagen ihm einen Schrecken ein«, und im nächsten Moment beugte er sich nach rechts, griff ins Lenkrad und drehte es zu sich.
    Der Fiesta, der schon nach rechts driftete, machte einen abrupten Schlenker nach links. Dan spürte, wie der Vorderreifen
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