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Castillo der Versuchung

Castillo der Versuchung

Titel: Castillo der Versuchung
Autoren: Lynne Graham
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merkst.“
    „Wie zum Beispiel, mir damit zu drohen, mit Lydia wegzugehen?“, neckte Antonio, strich ihr dabei aber sanft über die Wange. „Tu das nie wieder. Ich weiß, dass ich mich unmöglich verhalten habe, als es um die Ergebnisse des Vaterschaftstests ging. Aber während der vergangenen vierundzwanzig Stunden hast du mir beinah das Herz gebrochen. Ich hatte solche Angst, dich zu verlieren, und das alles nur wegen einer Sache, die eigentlich positiv zu bewerten ist.“
    „Du warst eben schockiert, als du herausgefunden hast, dass Lydia nicht deine Nichte ist. Da kann ich dir nicht vorwerfen, dass du über mich auch nur das Schlimmste gedacht hast. Na ja“, meinte sie dann, „lange hat es ja nicht gedauert. Aber wieso hältst du es plötzlich für einen Vorteil, dass Lydia nicht Pablos Tochter ist?“
    „Seine Tochter zu sein hätte ihr immer wie ein Makel angehaftet. Die Menschen vergessen nicht so schnell, und mein Bruder hatte einen schlechten Ruf“, sagte Antonio bedauernd. „Wenigstens wird Lydia jetzt nicht darunter leiden müssen.“
    Sophie war dankbar, dass Antonio Lydias ungewisse Herkunft inzwischen so gelassen sah. „Du wirst es auch deiner Großmutter erzählen müssen. Wird sie sich sehr darüber aufregen?“
    „Sie wird enttäuscht sein, aber sie kommt schon darüber hinweg. Ich finde, wir sollten Lydia adoptieren.“
    „Ja, das wäre schön.“
    „Ich glaube nicht, dass Belinda von Anfang an vorgehabt hat, in Bezug auf Lydias Herkunft zu lügen“, vermutete Antonio. „Nach dem Tod meines Bruders wollte ich sie mehrfach besuchen. Aber sie hat mich jedes Mal abgewiesen. Bestimmt war sie da schon schwanger und hatte nicht vor, ihr Baby als Pablos Kind auszugeben“, mutmaßte Antonio.
    „Das kam erst später, als sie vergessen wollte, dass sie ein bisschen über die Stränge geschlagen hatte.“
    „Ja“, stimmte ihr Antonio zu. „Lydia ist ein hübsches, aufgewecktes Kind. Lass uns einfach froh sein, dass wir sie in unserer Mitte haben dürfen“, schlug er dann vor.
    Sophie schenkte ihm ein warmes Lächeln. „So habe ich schon immer empfunden.“
    „Erzählst du mir jetzt endlich von den Gefühlen, die du eigentlich vor mir verheimlichen wolltest?“, fragte Antonio da unvermittelt.
    Sophie konnte gar nicht glauben, dass sie ihm ihre Liebesschwüre bisher vorenthalten hatte. Doch das holte sie jetzt nach. „Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich … über alles!“
    Antonios dunkle Augen strahlten, und er riss Sophie regelrecht an sich und küsste sie leidenschaftlich. Ein Kuss folgte auf den anderen, und schließlich war keiner von ihnen mehr imstande, sein Verlangen zu zügeln. Eine ganze Weile später, als sie sich erschöpft, aber glücklich in den Armen hielten, versuchte Antonio Sophie dazu zu bewegen, für ihn noch einmal ihre verwegene Dessousshow mit anschließender Dinnerparty auf dem Fußboden zu veranstalten. Sophie sagte, sie müsse sorgfältig darüber nachdenken, plante aber insgeheim schon, ihn damit an seinem Geburtstag zu überraschen.
    Gut ein Jahr später gaben Sophie und Antonio eine Riesenparty im Castillo, um Lydias Adoption zu feiern.
    An jenem Abend fühlte sich Sophie ein wenig unwohl, wie des Öfteren in den vergangenen Wochen. Als sie Doktor Teruel aufsuchte, stellte er fest, dass sie im dritten Monat schwanger war. Sophies und Antonios Freude kannte keine Grenze. Mit großer Spannung und grenzenloser Dankbarkeit verfolgten sie, wie in Sophie ihr gemeinsames Kind heranwuchs.
    Ihre Tochter Carisa kam ohne Komplikationen zur Welt. Lydia war so begeistert von ihrer kleinen Schwester, dass sie Carisa sofort all ihre Spielsachen brachte. Umso enttäuschter war sie, als man ihr erklärte, dass es noch eine Weile dauern würde, bis das Baby mit ihr spielen konnte. Doña Ernesta tröstete Lydia mit der Aussicht, sie könne Carisa auch später noch all ihre Lieblingsspiele zeigen und ihr Geschichten erzählen.
    Inzwischen sprach Sophie fließend Spanisch und besuchte einen Kurs in Textilrestaurierung.
    Lydia war fast fünf Jahre alt, als Sophie zum zweiten Mal schwanger wurde. Einen Monat vor dem errechneten Geburtstermin brachte sie zwei Jungen zur Welt, die rasch an Gewicht zulegten und bald wettgemacht hatten, dass sie zu früh auf die Welt gekommen waren. Francisco und Jacobo wurden im Haus der Rochas in Madrid getauft. Später erschien eine sehr schmeichelhafte Fotostrecke in einem Hochglanzmagazin. Antonio hatte sich damit abgefunden, dass
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