Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition)

Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition)

Titel: Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition)
Autoren: Lisa Thomsen
Vom Netzwerk:
Antlitz des steinernen Mädchens war von einem fremdartigen Reiz geprägt, der Daggy flüchtig an Juliette erinnerte ... »Kommen Sie, Mademoiselle!« Daggy folgte dem finsteren Chauffeur. Das mächtige Portal öffnete sich von selbst und gab den Blick auf einen entzückenden Innenhof frei. Hier wuchsen rund um ein ovales Schwimmbecken herrliche alte Palmen, Bananenstauden, deren noch kleine Früchte traubenähnlich schwer herabhingen. Die großen Oleanderbüsche mit den weißen und roten Blüten verströmten einen süßen, fast betäubenden Duft.
    Dieser Innenhof war von einem kreuzgangähnlichen Altan umsäumt und mit wundersamen Pflanzen verziert, die in herrlichen römischen Amphoren wuchsen. Von hier aus führten verschiedene Treppen nach oben.
    Über eine dieser Treppen wurde sie von dem Mann nach oben geführt. Die Innenarchitektur war von wunderschöner Eleganz, gutem Geschmack und von einer Ausgewogenheit, wie Daggy es bisher nicht gesehen hatte. Die Räume wirkten wohnlich, ohne überladen zu sein.
    Dagmar wurde in einen riesigen Raum geführt. Auf den blanken Marmorböden lagen wertvolle Teppiche. Dieser Raum war sparsam, aber kostbar möbliert. An seiner Stirnseite befand sich ein vorgemauerter Kamin mit einem breiten Sims darüber.
    Vor ihm stand eine zierliche Sitzgruppe im Stil Louis XIV. In einem dieser Sessel saß Claude de Ravelle. Er blätterte in einer Modezeitschrift, als Daggy fast schüchtern den saalartigen Raum betrat. Die Teppiche dämpften ihre Schritte.
    »Bonjour, Mademoiselle!«, grüßte der schöne Südfranzose. Er trug einen bequemen Hausanzug, dem man die gute Stoffqualität und den ausgezeichneten Schnitt ansah. Trotz der sommerlichen Wärme brannte im Kamin ein Feuer.
    »Bonjour, Monsieur!« erwiderte Daggy. Sie ging auf ihn zu; er musterte sie mit seinen stahlblauen außergewöhnlichen Augen intensiv und wachsam.
    »Ausgezeichnet«, lobte er schließlich, während er ihr seine Rechte entgegenstreckte. »Sie haben sich wirklich ausgezeichnet zurechtgemacht. Ist Ihnen jemand gefolgt?«
    »Darauf habe ich nicht geachtet, Monsieur«, entgegnete Daggy etwas verwirrt, denn sie kannte noch immer nicht den Grund ihres Hierseins. »Ich muss Ihnen sagen, dass ich das Ganze noch immer nicht verstehe. Es ist mir, wenn ich es Ihnen ehrlich sagen darf, unangenehm!«
    »Sie brauchen keine Angst zu haben, Mademoiselle Daggy«, sagte der Mann höflich. »Wir setzen uns auf die Terrasse in den Sonnenschein. Dort werde ich Ihnen alles erklären. Jean wird uns etwas zu trinken bringen. Was möchten Sie?«
    »Etwas Erfrischendes«, bat Daggy. »Vielleicht Gin mit Lemon.«
    Der Mann nickte. Dann rief er Jean und gab ihm mit leiser Stimme seine Anweisungen. Jean hatte sich inzwischen umgezogen. Er trug jetzt eine schwarze Hose, ein weißes Hemd mit dunkler Weste und darüber eine gestreifte Jacke, die ebenfalls erstklassig geschnitten war.
    »Kommen Sie, Mademoiselle!« bat Claude de Ravelle. Er ging voran zu den drei großen Flügeltüren. Die duftigen Florentiner Stores waren zur Seite gerafft, denn die weißlackierten Türflügel standen weit offen.
    Die Terrasse war sehr groß und von einer hüfthohen Säulenballustrade umgeben, auf der in regelmäßigen Abständen Geranien in tönernen Gefäßen blühten. Die weißen, zierlichen Gartenmöbel standen unter einem rotgemusterten Sonnenschirm, der angenehmen Schatten spendete.
    »Bitte!«, sagte Claude de Ravelle und machte eine einladende Geste. Dagmar ließ sich nieder. Der Mann setzte sich ebenfalls. In der Ferne lag das Meer wie eine riesige, bleigraue Schüssel. Der Himmel war wolkenlos, und die ein wenig gesunkene Sonne gab nicht mehr die Hitze des Mittags ab.
    »Machen Sie es sich bequem«, bat Monsieur, nachdem Jean die Getränke gebracht hatte. »Ich will nun versuchen, Ihnen zu erklären, was Sie für mich tun sollen. Mein Name ist Claude de Ravelle ...«
    »Ach!«
    »Bitte unterbrechen Sie mich nicht«, bat der Mann höflich. Seine schlanken Hände boten ihr Zigaretten an. »Auch wenn Sie meinen Namen schon gehört haben sollten, dürfen Sie mich nicht unterbrechen. Sie - Sie sollen die Rolle meiner Frau spielen.«
    »Wie bitte?«,
    Nun war Daggy wirklich überrascht, um nicht zu sagen, maßlos verblüfft. Sie sah diesen Mann entgeistert an.
    Claude de Ravelle neigte leicht den Kopf.
    »Ja, Mademoiselle«, sagte er fast unhörbar leise. »Sie sollen meine Frau spielen. Es steht ein Presseempfang bevor. Sie sollen repräsentieren. Wenn Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher