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Callboys - Die Schönen der Nacht

Callboys - Die Schönen der Nacht

Titel: Callboys - Die Schönen der Nacht
Autoren: M Hart
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Gesichtszüge bewahrte seine Nase davor, zu spitz zu wirken. Er hatte Brauen wie dunkle Flügel, die über seinen Augen einen hohen Bogen beschrieben und an den äußeren Enden schmaler wurden, bevor sie sich im Nichts auflösten.
    „Ja.“ Ich lehnte mich ihm entgegen. „Du siehst gut genug aus.“
    Sam trommelte mit den Fingerknöcheln auf den Rand der Bar und brach in Jubelgeschrei aus. Bei dem Lärm wandten die übrigen Gäste uns die Köpfe zu, doch er bemerkte es nicht. Oder tat, als würde er es nicht bemerken. „Verdammt. Meine Mama hatte recht. Ich bin hübsch.“
    Das war er nicht wirklich. Er war attraktiv, aber nicht hübsch. Dennoch konnte ich angesichts seiner Vorstellung nicht anders, als in Lachen auszubrechen. Er war nicht so, wie ich es erwartet hatte, aber … war das nicht gerade der Sinn der Sache, wenn man sich mit einem Unbekannten verabredete?
    Er verschwendete keine Zeit.
    „Du bist sehr hübsch.“ Sam, der die Bierflaschen in Rekordzeit geleert hatte, beugte sich vor und murmelte die Worte in die Nähe meines Ohrs.
    Seine Lippen kitzelten die empfindliche Haut meines Halses direkt unter meinen Ohrläppchen. Mein Körper, bereits scharfgemacht durch die Fantasien, die unser Gespräch in mir ausgelöst hatte, reagierte sofort. Meine Nippel drängten sich gegen den Spitzenstoff meines BHs und wurden durch die Seide meiner Bluse sichtbar. Meine Klit pulsierte, und ich presste die Schenkel zusammen.
    Auch ich lehnte mich in seine Richtung. Er roch ein wenig nach Bier und ein wenig nach Seife. Und absolut köstlich. Ich wollte ihn lecken. „Danke.“
    Wir setzten uns beide aufrecht auf unsere Hocker. Lächelten einander an. Ich schlug meine Beine übereinander und sah zu, wie sein Blick meinem Rocksaum folgte, der hochrutschte und ihm einen flüchtigen Eindruck meiner nackten Schenkel bot. Zufrieden bemerkte ich das anerkennende Aufleuchten seiner Augen. Seine Zunge glitt über seine Unterlippe, die anschließend feucht glänzte.
    Er schaute mir in die Augen. „Ich nehme nicht an, dass du die Art von Frau bist, die mit einem Typen nach oben gehen würde, den sie gerade erst kennengelernt hat, selbst wenn er unglaublich gut aussieht?“
    „Wie es momentan aussieht“, erklärte ich ihm und ahmte seinen leisen, rauen Tonfall nach, „glaube ich fast, ich könnte diese Art von Frau sein.“
    Sam bezahlte die Rechnung und gab ein so großes Trinkgeld, dass der Barkeeper uns grinsend ansah. Dann nahm er meine Hand und half mir von dem hohen Barhocker herunter. Als ich dabei mit meinem Fuß falsch aufkam, stützte er mich, als hätte er schon vorher gewusst, dass ich stolpern würde. Obwohl ich zehn Zentimeter hohe Absätze trug, musste ich den Kopf in den Nacken legen, um ihm ins Gesicht sehen zu können.
    „Danke“, sagte ich.
    „Was soll ich sagen?“, erwiderte Sam. „Ich bin ein Gentleman.“
    Im Stehen überragten sein Kopf und seine Schultern die der meisten Anwesenden, deren Anzahl sich erheblich vergrößert hatte, seit ich gekommen war, und ohne zu zögern, führte er mich durch das Labyrinth der Tische und Menschen zu der Tür, die hinaus in die Lobby führte.
    Niemand, der uns sah, wäre auf die Idee gekommen, dass wir einander gerade erst kennengelernt hatten. Dass wir Fremde waren. Ich war auf dem Weg in das Zimmer eines Fremden. Niemand konnte das wissen, aber ich wusste es, und mit jedem Schritt, den wir uns dem Aufzug näherten, klopfte mein Herz rascher und rascher.
    Die verspiegelten Wände im Inneren des Lifts reflektierten uns beide. Unsere Gesichter waren in dem schwachen Licht und wegen der auf die Spiegel gedruckten Goldmuster nur verschwommen zu erkennen. Der Saum seines T-Shirts war ihm aus dem Bund seiner Jeans gerutscht. Ich konnte meinen Blick nicht von der Schnalle seines Gürtels und der vagen Andeutung unbedeckter Haut darüber abwenden. Als ich wieder hochschaute, um im Spiegel seinen Blick zu suchen, hatte Sams Lächeln sich verändert.
    Ich sah, dass er mir die Hand auf den Nacken legte, bevor ich seine Berührung spürte. Der Spiegel hatte diesen Unterschied, diese winzige Verzögerung, geschaffen. Es war, als würde ich mir einen Film anschauen, doch aus irgendeinem Grund erschien mir durch diese kleine Verfremdung alles umso wirklicher.
    Vor der Tür zu seinem Zimmer nahm Sam die Hand von meinem Nacken, um in seinen Taschen nach der Keycard zu suchen. Aus den beiden Vordertaschen seiner Jeans brachte er außer ein paar Münzen nichts zum Vorschein. Er
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