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Café Luna: Verbotenes Glück

Café Luna: Verbotenes Glück

Titel: Café Luna: Verbotenes Glück
Autoren: Mia König
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holte tief Luft und warf einen traurigen Blick in die Runde, „wenn es nötig ist, werde ich selbstverständlich über meinen Schatten springen und ‘Beans and more’ in Hongkong das Café-Luna-Rezept verkaufen. Was nutzt mir mein Stolz, wenn wir dafür Konkurs anmelden müssen?“
    Melancholisch nickte sie vor sich hin. Der Preis, den sie gewillt war zu zahlen, war ein wirklich hoher. Das Vermächtnis ihres über alles geliebten Wilhelm zu verkaufen brach ihr schier das Herz. Aber er selbst hätte es nicht anders gewollt. Immerhin ging es hier um alles. Um das Wohl ihrer Mitarbeiter und um die Zukunft des Familienunternehmens.
    „Moment mal, wem willst du das Rezept verkaufen?“ Daniel hatte die Augen aufgerissen und wirkte alarmiert.
    „Herr Larsson hat ein Angebot erhalten, das wir kaum ablehnen können“, erklärte Eleonore ihrem Enkel ruhig.
    „Ja, ja, ich erinnere mich, aber was viel wichtiger ist: Wie heißt diese Firma?“ Jetzt schrie er beinahe. Luisa wunderte sich. Was um Himmels willen war nur plötzlich mit ihm los. Er verhielt sich wirklich merkwürdig. Doch es kam noch dicker, denn als Eleonore ihm den Namen der Firma aus Hongkong wiederholte, brach Daniel in ein fast irres Lachen aus.
    „Ja, seid ihr denn noch zu retten?“, rief er schließlich aus und warf Piet Larsson einen mörderischen Blick zu. „‘Beans and more’ gehört zu Comtess Coffee!“
    Sprachlos hörten die anderen zu, wie Daniel in knappen Sätzen berichtete, dass Valerie von Heidenthal ihm in exakt dieser Firma einen Geschäftsführerposten angeboten hatte.
    „Haben Sie denn nicht recherchiert, was ‘Beans and more’ für eine Firma ist? Man stellt doch Fragen, wenn man so ein Angebot bekommt!“, ging er dann Piet an. „Beinahe hätten wir unsere stärkste und momentan einzige Geheimwaffe unserem größten Konkurrenten in die Hände gespielt!“ Daniel schüttelte fassungslos den Kopf. Luisa hatte ihrem Halbbruder genau zugehört. Was sie persönlich an dieser Wendung nicht fassen konnte, war die Tatsache, dass Daniel sich mit diesem Auftritt gerade sozusagen selbst von jedem Spionageverdacht reingewaschen hatte. Auch wenn sie nicht ganz verstand, was ihn plötzlich dazu trieb, die Firma retten zu wollen, anstatt zuzusehen, wie Valerie sie ruinierte. Es sei denn, er ahnte, dass niemand mehr für seine Anteile auch nur einen Cent bezahlen würde, wenn Valerie erst einmal mit Hansen Kaffee fertig war. Argwöhnisch warf sie Daniel einen Blick zu. Sie wünschte, sie könnte seine Gedanken lesen. Und nicht nur seine. Denn wenn er nicht der Spion war, wer war es dann?
    Bevor sie sich darüber jedoch mit ihrer Großmutter kurzschließen konnte, ergriff Valerie von Heidenthal das Wort. Sie begrüßte die Gäste und ließ die Gelegenheit nicht ungenutzt, durch die Blume darauf hinzuweisen, dass sie auch den Hansens trotz der angespannten Lage einen schönen Abend wünschte. Ein Großteil der Gäste folgte ihrem Blick zu der kleinen Gruppe um Eleonore. Luisa sah zu Boden. Was für einen Eindruck sie hier wohl gerade vermittelten? Der geknickte Piet, der wutschäumende Daniel, Eleonore, deren Gesichtsfarbe das einzige Indiz dafür war, dass sie eben eine nicht gerade positive Nachricht erhalten hatte. Johann Rieger war – als hätte er gespürt, dass etwas nicht in Ordnung war – sofort an ihre Seite geeilt. Luisas Handy begann in ihrer Handtasche zu klingeln. Lauter und lauter wurde es, bis sie es endlich gefunden und den Anruf abgewiesen hatte. Super. Jetzt war sie vermutlich auch noch tomatenrot. Passte ja auch hervorragend zu Kleid und Schuhen. Valerie von Heidenthal sah noch immer triumphierend in ihre Richtung. Doch bevor sie noch eine weitere Spitze losschießen konnte, ereignete sich das Unfassbare: Claus von Heidenthal nahm ihr kurzerhand das Mikrofon aus der Hand.
    „Viele von Ihnen sind sicherlich auch hier, um mir zum Geburtstag zu gratulieren“, lächelte er in die Runde. Tatsächlich hatte Valerie scheinbar vergessen, dieses kleine Detail auf den Einladungskarten zu erwähnen. „Doch stattdessen möchte ich Sie heute Abend einladen, mit mir ein neues, sensationelles Produkt von Comtess Coffee zu bewundern.“ Claus wies auf eine verhüllte Tafel, und die Gäste drängten sich nun alle nach vorne, um auch ja nichts zu versäumen. „Comtess Coffee hat sein Angebot erweitert“, erklärte Claus zur großen Überraschung vor allem seiner Frau. „Was Sie hier zu sehen bekommen, ist das Vorabplakat unserer fair
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