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Café Luna: Verbotenes Glück

Café Luna: Verbotenes Glück

Titel: Café Luna: Verbotenes Glück
Autoren: Mia König
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fragte sie voller Mitleid und bemerkte gar nicht, dass sie sein „du“ genauso leicht übernommen hatte, wie es ihm über die Lippen gekommen war.
    „Nee, danke, hieran bist du gar nicht schuld“, beruhigte er sie amüsiert, „auch wenn ich natürlich gerne wüsste, wie viel Schadensersatz ich wohl hätte ergaunern können.“ Er zog ein grauweiß kariertes Opataschentuch heraus und wischte damit über die Wunde. „Das ist letzte Woche passiert, als ich Holz für ein Regal zurechtgeschnitten habe. Ich bin Schreiner“, erklärte er und streckte ihr daraufhin die Hand entgegen. „Und außerdem heiße ich Ben Sander. Wer bist du?“
    „Luisa Vogt“, antwortete sie – ein Schreiner, wie praktisch, vielleicht könnte sie mit seiner Hilfe die Süßholzfrage lösen? Doch zunächst sollte sie erst einmal den Rest des Chaos in Ordnung bringen!
    „Und der wilde Kerl, der sich auf dein Fahrrad gestürzt hat, als sei er nicht erzogen, ist Katze.“
    „Sehr erfreut“, Ben schüttelte erst Luisas Hand, dann Katzes Pfote, der inzwischen von Luisa angeleint worden war, nachdem sie ihn unter erheblicher Gegenwehr von dem Drahtesel hatte entfernen können.
    „Ich weiß gar nicht, was los ist“, erklärte Luisa schnell, „normalerweise stürzt er sich nur auf Pudel. Mit Fahrrädern oder Postboten und dergleichen hatte er bislang gar kein Problem.“
    „Ich glaube ja, das liegt an der Farbe“, mutmaßte Ben und griente. „Rot wie die Liebe, du weißt schon, da kann nicht jeder widerstehen.“
    Luisa musste lachen. Der Junge war wirklich nicht auf den Mund gefallen. Schade, dass Molly nicht mitgekommen war, die beiden hätten sich sicher super ergänzt. Apropos Molly.
    „Sag mal, wenn du Schreiner bist, kennst du dich doch bestimmt hervorragend mit Holz aus, nicht wahr?“
    Ben, der inzwischen sein Fahrrad wieder aufgestellt hatte, blickte sie überrascht an. Seine von der Sonne aufgehellten Augenbrauen wanderten fragend in die Höhe. „Ja, das ist so eine Sache, mit der wir Schreiner uns notgedrungen auskennen“, nickte er betont ernst.
    „Prima“, erklärte Luisa, „dann kannst du mir doch sicher sagen, ob man aus Süßholz auch was schreinern kann.“
    „Hoppla, eine Fachfrage“, grinste er frech und begann neben Luisa herzulaufen. „Wie lange hast du Zeit für die Antwort?“ Ehe sie es sich versah, schlenderte Luisa mit Katze an der Leine neben einem gut gebauten, braun gebrannten, blonden, angeschrammten Schreiner mit breitem, ansteckendem Grinsen her, blinzelte in die inzwischen voll aufgegangene Morgensonne und hatte für ein paar kleine Minuten ihre Sorgen um Hansen Kaffee vergessen …

3. KAPITEL
    Nur etwas über eine Stunde später dagegen schwirrte Luisa der Kopf von all den Beschuldigungen, die in den letzten Minuten hin und her geflogen waren. Daniel hatte keine Zeit vergeudet und sofort sowohl Piet als auch Konstantin und auch Luisa sowie sämtliche Angestellte, die theoretisch oder praktisch Zugang zum Computersystem hatten, als potenzielle Spione verdächtigt.
    Während Piet ganz ruhig geblieben war und Daniels Unverschämtheiten mit scheinbar amüsiertem Lächeln einfach nur zur Kenntnis nahm, sah das bei Konstantin anders aus. Luisa hatte ihn noch nie so aufbrausend erlebt. Daniels spöttische Bemerkung – „Und wer weiß, vielleicht hat sich unser von Heidenthal hier auch auf seine Familienehre besonnen und Mama ein paar gute Tipps gegeben“ – ärgerte Konstantin besonders.
    „Wenn hier jemand ganz eindeutig käuflich ist, dann bist das ja wohl du!“, entgegnete er sichtlich aus der Fassung gebracht. „Oder gibt es etwa noch irgendjemand aus deiner eigenen Familie, den du um Geld anpumpen kannst?“
    Daniel wurde weiß vor Wut, und die beiden Männer sahen sich an, als wollten sie sich gleich an die Gurgel springen. „Uns gegenseitig zu beschuldigen bringt doch nichts“, versuchte Luisa die Wogen zu glätten, während Eleonore sich aus der Auseinandersetzung heraushielt. Daniel bedachte Luisa mit einem vernichtenden Blick und einem lapidaren: „Halt du dich bloß zurück! Oder steckst du mit der Konkurrenz unter einer Decke?“ Die eindeutig zweideutige Art, mit der er diesen Satz betonte, ließ Luisa zusammenfahren. Ob er von der Beziehung zwischen ihr und Konstantin wusste? Hilfe suchend warf sie Konstantin einen Blick zu, doch der schien das nicht einmal zu bemerken. Überhaupt hatte er sie heute noch kein einziges Mal richtig angesehen. Luisa war zwar nicht davon
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