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Café Luna: Verbotenes Glück

Café Luna: Verbotenes Glück

Titel: Café Luna: Verbotenes Glück
Autoren: Mia König
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Daniel sie nie vergessen lassen würde. Aber eine einfache Angestellte des Unternehmens war sie inzwischen auch nicht mehr. Nicht mit 25 % der Firmenanteile, die ihr Vater ihr vererbt hatte. Luisa lief ein Schauer über den Rücken – so wie immer, wenn sie an den Termin beim Notar denken musste. Binnen eines einzigen Tages war ihr ganzes bisheriges Leben auf den Kopf gestellt worden. Plötzlich gehörte sie zu den Hansens, die im Großen und Ganzen nicht gerade begeistert auf diese Neuigkeit reagiert hatten. Aber noch schlimmer für Luisa war etwas ganz anderes. Sie hatte immer geglaubt, einen Vater zu haben. Robert Vogt, der vor sechs Jahren gestorben war, war ihr immer ein toller Vater gewesen. Und auf einmal hatte sie erfahren, dass Robert nicht ihr leiblicher Vater gewesen war, sondern Maximilian Hansen. Ihr Chef, den sie bewundert und verehrt hatte.
    Doch Maximilian Hansen war tot, ebenso wie Robert. Beide Väter hatten sie verlassen. Luisa war besonders traurig darüber, dass sie nie die Chance bekommen hatte, Maximilian Hansen näher kennenzulernen. Und sie war wütendgewesen auf ihre Mutter und auf Robert, dass die beiden entschieden hatten, dass es besser für Luisa sei, die Wahrheit nicht zu kennen. Und sie ärgerte sich darüber, dass sie Robert nie sagen konnte, wie wichtig er für sie gewesen war, wie unersetzlich, egal, ob er nun ihr Erzeuger war oder nicht. Aber auch auf Maximilian Hansen hatte sich ihre Wut gerichtet. Warum nur glaubten alle, besser zu wissen, was gut für sie wäre, als sie selbst? Schließlich war sie erwachsen, und sie hätte mit der Wahrheit umgehen können.
    Nachdenklich nickte sie dem Pförtner zu, der ihr einen fragenden Blick zuwarf, und machte sich auf den Weg in ihr neues Büro. Die Vergangenheit konnte man nicht ändern, die Gegenwart oft genug auch nicht, wie ihr die Szene mit Konstantin und seiner Zukünftigen gestern deutlich vor Augen geführt hatte. Aber die Zukunft – nun, die sollte ihr gehören! Luisa lief an der Kaffeeküche vorbei, ohne einen Blick hineinzuwerfen. Gerade hatte sie keine Kraft, sich ihren Kollegen gegenüber zu rechtfertigen, warum sie jetzt also doch ein eigenes Büro beziehen durfte und damit ganz offiziell eine andere Position bekleidete als gestern noch. Obwohl eine schöne Tasse Café Luna ihr gerade jetzt bestimmt gutgetan hätte. Die Rezeptur für diese ganz besondere Mischung, die Hansen Kaffee in der ganzen Welt berühmt gemacht hatte, war geheim. Eleonore Hansen würde sie um keinen Preis der Welt verkaufen, denn die Rezeptur war ein Geschenk ihres verstorbenen Mannes Wilhelm gewesen, der seine Frau zärtlich Luna genannt hatte.
    Tatsächlich fand Luisa ihren Namen an der Tür gegenüber dem ehemaligen Büro von Maximilian Hansen. Als sie zögernd den Raum betrat, überraschte sie Gisela Mühlbauer, die dabei war, das Büro einzurichten.
    „Guten Morgen“, lächelte Luisa schüchtern. Gisi und sie kannten sich bislang eigentlich nur aus der Kaffeeküche. Alle, die dort Pause machten, befanden sich auf einer Augenhöhe. Doch Luisas Unwohlsein verschwand sofort, als die Sekretärin sie herzlich anlächelte.
    „Luisa!“, strahlte Gisi und fügte sofort hinzu: „Ich meine natürlich, Frau Vogt. Schön, dass Sie da sind! Ich habe bereits ein paar Akten in Ihr Büro gelegt, die von Interesse sein könnten. Eleonore Hansen hat mich gestern noch angerufen …“
    Luisa nickte und nahm die Kaffeetasse entgegen, die Gisi ihr hinhielt. „Das ist toll, vielen Dank, sicher werde ich noch mehr Informationen brauchen, ich muss schließlich noch eine Menge lernen. Und … Frau Mühlbauer?“
    Gisi blickte sie fragend an.
    „Können wir vielleicht wieder zum Du übergehen, sonst komme ich mir irgendwie … unecht vor.“ Luisa warf der Sekretärin einen bittenden Blick zu. Gisi strahlte sie an. „Gerne!“, antwortete sie und nickte heftig. „Ich freu mich, dass du … na ja, dass du nun ganz offiziell zur Familie gehörst! Was“, fügte sie flüsternd hinzu, „Daniel Hansen bestimmt regelmäßig zu Wutanfällen treiben wird. Und das gefällt mir umso mehr!“
    Verschwörerisch lächelten Luisa und Gisi sich an, dann nahm Luisa ihr neues Büro in Augenschein. Die Sonne strahlte durch die Fenster, die zwar nach hinten auf den Parkplatz hinausgingen, dafür aber riesengroß waren. Auf dem alten Mahagonischreibtisch lagen einige Ordner, ein Computer samt Drucker war eingerichtet, und gegenüber an der Wand hing ein schönes Ölbild von der
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