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Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Titel: Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt
Autoren: Mary Janice Davidson
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lachen, wobei ich mir ausgesprochen dämlich vorkam. Wie konnte ich Cadence auch nur im Entferntesten ähnlich sehen? Wir sahen unterschiedlich aus, zogen uns anders an, sprachen verschieden, handelten auch verschieden … es war einfach nicht möglich, dass mir die beiden dieses Theater abkauften.
    Jeremy schaute Tracy an, die schwach lächelte und dann nickte. Danach wandte er sich wieder an mich. »Nach Ihnen, Agent Jones.«
    Ich fragte mich, ob ihm wohl bewusst war, dass er jetzt nicht mehr stotterte. Ich hoffte inständig, dass er mich nicht ebenso verarschte wie ich ihn.
    Ich riss die Augen weit auf, um Cadence’ Blick zu imitieren: ein erschrockenes Reh, gebannt im Licht der Autoscheinwerfer. »Aber ja! Ja, natürlich! Sie wollen mit mir fahren und nicht mit Ihrem eigenen Wagen, und das ergibt ja auch Sinn, wissen Sie, weil es doch wesentlich sicherer ist.« Verdammt . Wie sollte ich bloß jemanden anfunken, wenn die beiden nur eine Armeslänge entfernt saßen? Und wenn sie zu allem Überfluss bewaffnet waren? »Das ist eine grandios-brillante Idee, und sie wird außerdem Benzin sparen und die Umwelt schonen, was doch eine meiner vielen Pflichten als sozial- und umweltbewusstes Mitglied unserer Gesellschaft ist.« Hmmm. Das klang jetzt ein wenig arg gekünstelt. Ich fuhr also fort: »Es wird superfantastisch sein und dazu noch Spaß machen! Und fantastisch. Aber hauptsächlich Spaß! Also sattelt die Pferde, meine kleinen Soldaten!«
    Allmählich bekam ich Kopfschmerzen von meiner Show. Ich sollte einen Preis dafür bekommen … den Oscar vielleicht oder besser noch den Friedensnobelpreis.
    Was konnte ich tun? Unterstützung herbeirufen? Ich hatte keinerlei Beweise, nur Cadence’ Ahnung. Aber ich würde auf keinen Fall mit diesen beiden in ein Auto steigen und losfahren, bevor ein SWAT-Team informiert war. Und die Marines, wenn möglich. Ich war zwar eine hervorragende Kämpferin, aber diese beiden Irren hatten in weniger als zwei Jahren mehr als ein Dutzend Menschen ermordet – und sie hatten es getan, ohne dass man ihnen auch nur ansatzweise auf die Spur gekommen war.
    Bis heute.
    Wenn sie einfach nur untergetaucht wären, hätten wir sie vermutlich nie gefasst. Aber wie alle Verbrecher, die zu viele James-Bond-Filme gesehen haben, mussten sie sich ja unbedingt in die Höhle des Löwen begeben, um zu beweisen, wie clever sie waren.
    Also, nun war es meine Aufgabe, sie für diesen Fehler bezahlen zu lassen. Ohne meinerseits irgendwelche dummen Fehler zu machen. BOFFO zählte auf mich. Die Gesellschaft zählte auf mich.
    Meine Schwestern zählten auf mich.
    »Also dann los: auf zum Wagen!«

87
    Vor ihren Augen eine SMS zu schicken wäre zu gefährlich, aber es musste doch klappen, wenn ich Michaela anrief? Während ich zum Wagen eilte, wählte ich schon ihre Nummer.
    »Haben Sie Jeremy gefunden, Cadence?«, fragte sie. »Alles in Ordnung mit ihm?«
    »Oh, es geht ihm bestens, Boss.« Ich grinste Jeremy an und hielt den Daumen hoch. »Er ist wohlbehalten, wohlbehaltener geht’s gar nicht. Und Tracy ist auch hier. Sie war nämlich sowieso schon bei ihm. Das war wirklich praktaktisch!«
    »Mit Ihnen alles in Ordnung, Cadence?«
    Ich baute darauf, dass meine beiden Schützlinge die Stimme meiner Chefin nicht gehört hatten. »Nein! Überhaupt nicht! Und wir kommen jetzt sofort zur Dienststelle.« Bitte, Michaela. Zähl zwei und zwei zusammen .
    »In Ordnung. Ich weiß, Sie sind ziemlich im Stress, aber tun Sie, was Sie können. Machen Sie es den beiden bequem und nehmen Sie ihnen die Angst, falls sie welche haben.«
    »Hat man George schon gefunden?« Ich setzte mich ins Auto. Tracy stieg an der Beifahrerseite ein und Jeremy nahm hinter mir Platz.
    »Offenbar nicht.«
    »Nein, natürlich nicht. Gott, er ist bestimmt entsetzlich schwer zu finden. Ich frag mich sowieso, ob wir ihn jemals finden werden. Er könnte jetzt schon tot sein, ohne dass wir davon wissen.« Weiter wagte ich mich nicht vor.
    »Das möchte ich doch bezweifeln. Aber ich vermute allmählich, dass die Sichtung falscher Alarm war. Wir werden bald anrücken, Agent Jones. In höchstens ein oder zwei Stunden.«
    »Irgendjemand in der Dienststelle, der mir beim Zeugenschutzverfahren behilflich sein kann?«
    »Agent Jones, die Zeugen haben dieses Verfahren doch bereits durchlaufen.«
    Seufz . »Also ist nur Pam da?«
    »Nur Pam. Und Opus vermutlich.«
    Rasch rechnete ich im Kopf nach. Drei von uns gegen zwei von ihnen. Und nur eine von uns war eine
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